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  • DE-10115 Berlin, DE-10178 Berlin
  • 15.09.2024
  • Ausschreibung
  • (ID 2-564916)

Ideenaufruf: Umgestaltung der Berliner Schlossfassaden


 
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    Abgabetermin 15.09.2024 Abgabetermin
    Verfahren Ideenaufruf
    Berufsgruppen Der Ideenaufruf ist offen für jede(n).
    Gebäudetyp Denkmäler, Gedenkstätten / Museen, Ausstellungsbauten
    Art der Leistung Objektplanung Gebäude / Kunst
    Sprachen Deutsch, Englisch
    Aufgabe
    Das in den Jahren 2013 – 2020 errichtete Humboldt Forum präsentiert sich in der Hülle des Schlosses des preußischen Königtums bzw. des Deutschen Kaiserreichs. Als idealisierte Deckerinnerung verdrängt es die komplexe Geschichte des Ortes im 19. und 20. Jahrhundert: Imperialismus und Unterdrückung der Minderheiten, die Revolution von 1918, die Zeit der Weimarer Republik, des Zweiten Weltkriegs, der Deutschen Teilung und der DDR, aber auch der friedlichen Wiedervereinigung und der kulturellen Aneignung des Palastes der Republik. Zur Geschichte des Ortes gehört inzwischen auch die Rolle rechtsradikaler Kreise bei der „originalgetreuen“ Rekonstruktion. Die Radikalisierung der Rekonstruktionsvorhabens, die über den Bundestagsbeschluss von 2002 hinausgeht – wie etwa die christlich-fundamentalistische Aufladung durch den Kuppelspruch –, hat schrittweise andere, kritisch reflektierte Sichtweisen auf die deutsche Geschichte an diesem Ort gezielt ausgegrenzt, ja ausgemerzt.

    Problematisch ist auch das Nicht-Verhältnis der äußeren Erscheinung des Gebäudes zum Nutzungskonzept des Humboldt-Forums. Der legitimatorische Verweis auf die königlichen Kunstkammern kann diese Diskrepanz nicht überbrücken. Und soweit er es tut, verschärft er das Problem der äußeren Erscheinung. Denn die im Inneren zur Schau gestellten Sammlungen sind kolonialen Ursprungs und Resultat einer imperialen preußischen-deutschen Gewaltgeschichte. Ihre Präsentation wirft die Frage nach dem Verhältnis der preussisch-deutschen Monarchie und Geschichte zum Kolonialismus auf, ohne das bisher eine kritische Thematisierung stattgefunden hätte.

    Es ist an der Zeit, die kritiklose Preußenverherrlichung zu brechen und die äußere Erscheinung des Humboldt Forums zu verändern. Wir laden daher Künstler:innen, Gestalter:innen und Architekt:innen ein, Vorschläge einzureichen, die mit künstlerischen Mitteln die verdrängten Schichten des Ortes wieder anschaulich machen und in die Fassaden des Humboldt Forums einschreiben. Neben permanenten, physischen Formen der Intervention sind wir auch an temporären, performativen und künstlerisch-forschenden Arbeiten interessiert.

    Es sind auch künstlerische Beiträge möglich, die sich mit grundlegenden Änderungen an der Programmierung, der Governance und dem Umgang mit den Sammlungen befassen, wenn sich diese Vorschläge auch in den Stadtraum abzeichnen; denn es bleibt unverzichtbar, die gegenwärtige Prägung des öffentlichen Raums durch den Bau infrage zu stellen.

    Der Status quo sollte nicht als Endpunkt eines schmerzvollen Prozesses verstanden werden, sondern als Ausgangspunkt, der transformiert und entwickelt werden kann im Rahmen einer Umbaukultur, die sich unterschiedlichen Sichtweisen und Perspektiven auf die Geschichte öffnet und der Diversität der heutigen Gesellschaft Rechnung trägt.

    Dieser Ideenaufruf ist der erste Schritt einer Kampagne, die einfordert, dass der Bund als Eigentümer und Betreiber eine Weiterentwicklung seines Gebäudes vornimmt und einen Realisierungswettbewerb für entsprechende Kunst-am-Bau-Projekte auslobt und das Ergebnis umsetzt.
    Informationen
    Adresse des Bauherren DE-10115 Berlin
    Projektadresse Schloßplatz 1
    DE-10178 Berlin

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  • Gewährleistung

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INFO-BOX

Ausschreibung veröffentlicht 17.06.2024
Zuletzt aktualisiert 17.06.2024
Wettbewerbs-ID 2-564916 Status Frei
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