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Einladungswettbewerb | 11/2015

Neubau Rathaus

Anerkennung

Mayer Seidl

Architektur

Erläuterungstext

„ATRIUM-GALERIE AM STADTPARK“
Die „bürgernahe“ Verwaltung im 1. Stock


A Städtebauliche Aspekte - Einfügung Ortsbild – ortstypische Charakteristik:

Der neu geschaffene Bauplatz in der nordwestlichen Ecke des Stadtparks stellt gegenüber der bisherigen Platzpräsenz des Rathauses genauer besehen eine suboptimale Sondersituation dar!
Das erforderliche Gesamtbauvolumen des Amtsgebäudes überschreitet die Dimension der „Stadtvillen-Bebauung“ erheblich, der Wunsch nach ortsüblichen Dachformen erscheint deshalb hier nicht zielführend.
Der Park- und Platzbezug erfordert eine spezielle architektonische Reaktion:

Die attraktive Nord-Süd-Annäherung von der Hauptachse Brücke / Kirche aus 1903 wird in den Mittelpunkt gerückt, die Öffnung zur Parkmitte durch innere Abschrägung besonders hervorgehoben.
Der verkehrsberuhigte Vorplatz mit großzügigem Vordach und Festbalkon bildet mit der gegenüber liegenden „grünen Überdachung“ durch die hochstämmigen Gehölze das neue Zentrum im nordöstlichen „Parkquartal“ mit Aufenthaltsqualitäten für diverse Aktivitäten und Veranstaltungen.

Das Atrium-Raumkonzept mit nur 2 Ebenen (Platzebene und Galeriegeschoss) in bersichtlicher Anordnung unterstreicht besonders den bürgernahen und „nicht abgehobenen“ Zugang zur örtlichen Verwaltung. Die Licht durchflutete Empfangshalle bietet vielfache Ausblicke in den Ort - die helle Treppe mit Glaslift führt einladend nach oben...


B Baukünstlerische Aspekte

Die Öffnung des Gebäudes zum Park nach Süden und in den westlichen Garten – mit Durchblick nach Norden wird bewusst gelenkt:
Das östlich angrenzende Grundstück weist derzeit im Kreuzungsbereich zur neuen Straße keine städtebaulich wirksame Platzkante auf, die Bebauungslücke nach Norden ist eigentlich zu groß, der Park droht „auszurinnen“.
Daher zeigt das Vordach des neuen Rathauses zur Parkmitte „Kontur“!
(Eine spätere Antwort am östlich gegenüberliegenden Grundstück bleibt abzuwarten)
Der zweigeschossige Baukörper erhält eine helle und offene Mitte, verglaste Öffnungen in die verschiedenen Arbeitsbereiche schaffen Transparenz und gewähren zusätzliche Durchblicke und Ausblicke.

C Funktionale Aspekte

Die Stiege in das OG ist funktional und wirtschaftlich zugleich – das erforderliche Fluchttreppenhaus lädt mit stets geöffneten Glastüren ein, die nur im Brandfall zufallen oder bei Veranstaltungen außerhalb der Amtszeiten geschlossen werden.
Seine zentrale Lage sichert alle erforderlichen Fluchtwege und steht in direktem Kontakt mit dem Portier wie auch mit dem nördlichen Zugang. Auch das Untergeschoss und die TG sind übersichtlich, hell und direkt angebunden.

EG sämtliche gewünschten Funktionen sind hier untergebracht, zudem stellt der Personalraum eine zuschaltbare Erweiterungsmöglichkeit für größere Veranstaltungen auf der Publikumsebene dar. Das großzügige Foyer bietet zusätzliche Raum für Ausstellungen u.ä. .
Der Informationsschalter mit den Zugängen zu Meldeamt, Standesamt und Stadtarchiv kann bei Bedarf für Veranstaltungen über Schiebeelemente oder auch gestalteten „Rollladen“ geschlossen werden.

OG Alle weiteren Verwaltungseinheiten und das Bürgermeisteramt - laut Raumprogramm in den Obergeschossen - sind hier untergebracht. Die kommunikative, ringförmige Anordnung auf einer Ebene mit zentralem Besprechungsraum im Atrium gewähren vernetzte Zusammenarbeit und optimale Orientierung für die Stadtbewohner und Besucher. Das helle Zentrum schafft eine offene Atmosphäre - fast wie unter freiem Himmel!
Hohe Flexibilität bei künftiger Änderung der Abteilungsflächen ist ebenfalls gegeben.


D Ökonomische, ökologische Aspekte

Die 2-geschossige, „3-schiffige“ Baustruktur in statischer Abstimmung mit der Tiefgarage sichert hohe Wirtschaftlichkeit in der Errichtung.
Decken und Stützen aus Stahlbeton mit aussteifenden Wandflächen stehen einerseits für Flexibilität und Transparenz wie auch für Langlebigkeit.
Das durchlaufende Deckentragsystem mit zumeist geringen Spannweiten und geringen Gesamtlasten (nur 1 OG) sorgt für optimale Bauteildimensionierungen und spart Kosten.
Die Außenwände sind im EG und im Bereich der östlichen Zugangshalle in Pfosten-Riegel-Konstruktion vorgesehen – primär mit Verglasungen - aber auch nach Anforderung mit Wandpaneelflächen.
Im OG dominieren die Wandflächen mit durchlaufenden massiven Brüstungen und Fensterbändern .


Energiekonzept

Grundwasserwärmepumpe mit PV-Anlage in Verbindung mit Bauteilaktivierung - im Sinne der Energie-Förderungsziele der Salzburger Landesregierung Baukernaktivierung oberflächennah (nicht träge) Solarpaneele am südausgerichteten Dach (bei Bedarf auch in steilerem Winkel)
Heizen und Kühlen mit technisch reduziertem Aufwand: Bauteilaktivierung über Fußbodenheizung als Flächenheizsystem mit sommerlicher Kühlung durch „change-over“ Außenräume (OG) natürliche Lüftung / Nachtlüftung (witterungs- und einbruchssicher)
Innenräume: minimierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung – Atrium: Ablüftung im Sommer „natürlich“ über nordgerichtetes Glasdach mit hoher Abschattung bzw. Sonnenschutz