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Einladungswettbewerb | 07/2017

PEMA 3 - Südbahnstraße 1 und 1a - multifunktionales Gebäude

1. Preis

Preisgeld: 15.000 EUR

Architekt Alois Zierl ZT GmbH

Architektur

Michael Heinlein Architekten ZT GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Die städtebauliche Umgebung im anschließenden Bahnhofsbereich ist geprägt von großvolumigen schlank gehaltenen, langgezogenen Riegelbauten, teilweise aufgeständert, teilweise zurückgesetzt, die im Erdgeschoss vorwiegend einer verkehrsdominierten Nutzung untergeordnet sind.
Das neue P3-Gebäude welches sich als schlanke Scheibe im Fluss der Bahnlinien mit Sockel formuliert, definiert mit seiner Formation aus städtebaulicher Sicht den Abschluss und Beginn des Bahnhofsareals, und andererseits eine klare Stadtkante der Innenstadt (Wilten) in Richtung Bahnanlagen. Der Bahnhofsvorplatz wird durch den schlanken Baukörper in der Flucht der Bahnhofs-Riegelbauten in seiner Dynamik gestärkt und mit einem Hochpunkt klar abgeschlossen. Durch die Gliederung der Baumasse in Korrespondenz mit den umgebenden Niveaus erhalten die Nachbargebäude ihren entsprechenden Rahmen und es entstehen spannende stadträumliche Kohärenzen. Die hohe Erdgeschoßzone des Bahnhofsplatzes mit den Vordächern setzt sich in hoher Transparenz fort und bewirkt so eine Attraktivierung und Belebung der Außenräume. Um die notwendige Schlankheit zu erreichen, welche die örtliche Situation erfordert, wird die Höhe maximal ausgenützt.
Das südliche Grundstück (468/15) wird bewusst freigehalten um das Adambräu nicht zu beengen -> Vermeidung einer Torsituation bzw. eines hermetischen Gegenübers. Der charakteristische Ausblick vom Kesselraum des Adambräu auf die Gleisanlagen bleibt erhalten.
Die Klarheit der Form und der Fassadengestaltung ist der Umgebung angepasst.

Die geplante Fuß- und Radweg- Verbindung zum Frachtenareal wird, an Stelle des Spindelbauwerkes, ostseitig des neuen P3 als lineare Rampe mit Anschlußpunkt zur Stadt beim Adambräu (verkehrsberuhigt) vorgeschlagen. Dies bedeutet einen minimalen Eingriff am Vorplatz zum VVT-Gebäude und lässt zukünftigen Gestaltungsspielraum zu.
Um die Barriere der Taxispur am westlichen Vorplatz zu beseitigen, wird vorgeschlagen die Taxis und Anlieferung über Parkbuchten zu lösen. Die Vorfahrt des Hotels wird ebenso mit einer Einbuchtung im nördlichen Vorplatz gelöst.

Beim Baukörper selbst sind die Nutzungsbereiche leicht zuordenbar (siehe Skizze) und logisch angeordnet.
EG: Überhöhe, Eingangsbereiche und Hotellobby
Zwischengeschoß: Lager- und Technikräume
1.-3. OG: Büroflächen
4. OG: Kindergarten mit Terrassen und Freifläche
5. – 14. OG: Hotelzimmer
15. OG: öffentlich zugängliche Skylounge mit 2 Terrassen – Nordkettenblick bzw. Berg Isel – Blick und Südwestorientierung
Die vertikale Erschließung erfolgt sehr kompakt über 2 einläufige voneinander getrennte Treppen mit den erforderlichen Schleusen und angrenzenden Aufzügen. Die Aufzüge sind getrennt nach Büro- und Hotelnutzung, der Feuerwehraufzug ist gleichzeitig der Lastenlift des Hotels.
Die kompakte Anordnung der Hotelzimmer lässt eine wirtschaftliche Errichtung und Betrieb des Motel One erwarten. Die Bürogrundrisse sind flexibel gestaltbar und mit geringen Raumtiefen geplant. Der Betriebskindergarten verfügt über die geforderte Raumhöhe und Außenflächen mit hoher Aufenthaltsqualität.
Die vorgeschlagene Konstruktion (Massivbau mit Stützen und Schoten) sowie die Fassade lassen flexible Nutzungsmöglichkeiten (Wohnen, etc.) zu. Um die raumhohen Verglasungen zu ermöglichen und einen hohen Sicherheitsstandard zu gewährleisten, wird eine Sprinkleranlage empfohlen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt überzeugt hinsichtlich seiner städtebaulichen Positionierung, indem es die umgebenden Strukturen und linienförmigen Vorgaben des Bahnhofsareals aufgreift und in die Vertikalität führt. Gleichzeitig wird durch den liegenden Sockel der Platz gefasst. Durch diese Sockelzone erhält der angrenzende Stadtteil Wilten ein angemessenes Gegenüber.
Die Programmierung des Erdgeschosses ist ein Mix unterschiedlicher Nutzungen und trägt dadurch zur Stärkung der Urbanität an diesem bisher ungeklärten Platz bei.
Sowohl die innere Raumqualität wie auch die Verbindung zum städtischen Außenraum in alle vier Himmelsrichtungen stärkt die stadträumliche Anbindung sowohl in den Stadtteil Wilten als auch zum Bahnhofs- Areal.
Die vertikale Schichtung verschiedenster Nutzungen ist im Sinne der Urbanissima und wird damit zum 24/7 belebten Raum. Durch die drei horizontalen öffentlichen bzw. halböffentlichen Schichten (Erdgeschoss, 4. OG und Dachterrasse) entstehen wichtige stadträumliche Bezüge mit verschiedenen Aufenthaltsqualitäten zum umgebenden Außenraum.
Das Projekt selbst besticht durch die nachhaltige Gebäudestruktur im Sinne der Raumhöhen, der Materialien und der Flexibilität.
Die Materialität und subtile Gliederung der Fassade geben dem Projekt eine Leichtigkeit und versprechen eine zeitlose und hohe Qualität.
Das Projekt fügt sich mit großer Selbstverständlichkeit in den Stadtraum ein.

Empfehlungen:
Die Jury gibt keine Empfehlungen zum Projekt ab, sondern verweist auf den einstimmigen
Beschluss zur Erstreihung.