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Offener Wettbewerb | 09/2008

Neuerrichtung eines Eingangs- und Verwaltungsgebäudes für die Justizanstalt Graz Jakomini

Schaubild

Schaubild

5. Anerkennung / Nachrücker / Nachrücker für Anerkennung

Architekturbüro Arkade ZT GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Sicherheit trennt Funktionen und vereint die Baumassen.

Als zentrales Element der entwerferischen Grundlage wird die Mauer mit ihrer klar definierten ideologischen Bedeutung gesehen. Es werden Eigenschaften und Besonderheiten eben dieser verwendet, kopiert oder teilweise neuinterpretiert. Immer wieder kommt sie zum Einsatz sei es als klare Trennlinie der Funktionen oder als Wandscheibe die nur durch einzelne Öffnungen aufgelöst die komplette Fassade darstellt. So werden getrennte Teile zu einem zusammengehörigen Ganzen vereint.

Zum Entwurf

Durch das klare Negieren des städtebaulichen Rasters im Planungsgebiet stellt das Gebäude den vom Verfasser angestrebten Gegenpol zur Umgebung dar. Durch seine Schlankheit und der die Umgebung leicht überragende Höhe sowie seine zum Bestand der Justizanstalt um 66 Grad verdrehte Position lässt das Gebäude eine direkte Anbindung zur Conrad von Hötzendorfstrasse und somit an bestehende Verkehrswege (Fahrrad, KFZ, GVB) entstehen. Im Inneren des Arials schaffte der Komplex mit der Sicherheitsmauer als Konterpart eine ansprechende und für den Verkehr ideale Hofsituation.
Dem vom Auslober vorgeschlagenen 2-3 geschoßigen Gebäudetypus stellt der Verfasser unter Berücksichtigung der Proportionen sowie der Höhenentwicklung der umliegenden Gebäude eine annähernd 5.5 geschoßige Variante entgegen. Die klare vertikale Orientierung des Gebäudes wird in weiterer Folge in der Aufteilung der Funktionen aufgenommen und bestärkt.

Das Gebäude

In Anleihen an das Grundkonzept sind im Gebäudeinneren die wichtigsten Funktionsbereiche klar voneinander getrennt. Durch eine im Gebäude verlaufende Mauer entstehen im Erdgeschoß zwei Hauptbereiche. Zum einen der großzügige Eingangsbereich der sich über eine völlige Glasfassade zur Conrad von Hötzendorfstraße und dem entstandenen Vorplatz öffnet. Zum anderen die dem Hof zugewandte Aufnahmestraße die durch den geforderten Platzbedarf hofseitig als Baukörper unter dem Hauptkomplex hervortritt. Unter Berücksichtigung der idealen Anknüpfungspunkte zum Bestand weitet sich das Erdgeschoß zum bestehenden Teil hin etwas auf.
In den oberen Geschossen erfolgt die Trennung durch eine querverlaufende Mauer die den Baukörper in allen Geschossen in Verwaltung und Halbgesperre teilt.
Die Besucherbereiche sind im 1.Obergeschoß separiert von der Aufnahmestraße gelegen, was für den Häftling sowie für den Besucher eine angebrachte private Situation schafften soll.
Die restlichen Funktionen in der Zone des Halbgesperres teilen sich in den nächsten beiden Geschossen auf.
Das Letzte Geschoß wird ganz der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und besitzt als zentrales Element einen großzügig belichteten Veranstaltungssaal.

Die Verschmelzung der Sicherheitsmauer mit der gesamten Fassade als Grundgedanken zum äußeren Erscheinungsbild des Gebäudes lässt eine homogene fast glatte Oberfläche über den ganzen
neuen Komplex samt anschließendem Bestand entstehen.
Farbe und Erscheinungsbild des Neubaues versuchen Aspekte des bestehenden Gebäude aufzunehmen, anders die Positionierung und Ausformung der Fensteröffnungen hier steht der konsequente Bruch mit der vorgefundenen symmetrischen Anordnung des (klassizistischen Justizbaues) in Vordergrund.
Eine scheinbar systemlose Anordnung der quadratischen Fenster erzeugt zum einen ein spannendes Wechselspiel von massiver Fassade und großzügiger Löcher zum anderen entstehen Innenräume mit unerwartet positionierten Öffnungen nach aussen.
Schaubild

Schaubild

Lageplan

Lageplan