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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2024

Neubau Feuerwache Rastatt

Blick von der Zaystraße

Blick von der Zaystraße

Anerkennung

Preisgeld: 7.666 EUR

pussert kosch architekten

Architektur

Rehwaldt Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit 1003 schlägt zwei Gebäude in L-winkelförmiger Anordnung vor. Eine Setzung, welche die erforderlichen Massen gelungen auf dem Grundstück platziert. Die beiden Gebäudemassen wirken gut proportioniert. Die Ausrichtung der Baukörper in konsequenter Folge der alten Gewände parallel zur Brufertstraße erscheint selbstverständlich und wird positiv aufgenommen. Ebenso die Intention, den Wald jenseits der Zaystraße auf diese Weise bis zur Ostflanke des Grundstücks fortzuführen. Beides wird als konsequente Antwort auf den für diese Aufgabe schwierigen Zuschnitt des Grundstückes anerkannt. Der Zugang, sowie die Zufahrt zu den Einsatzstellplätzen funktionieren gut. Zunächst überraschen allerdings die vielfältigen Fahrwege zum Anfahren der Stellplätze, die Erstausrücker sind dabei jedoch sinnvoll platziert und können störungsfrei ausfahren, mit Ausnahme der Grüninsel auf diesem Bereich.

Die innere Organisation des Hauptgebäudes folgt einer strukturellen und organisatorisch klaren Ordnung. Im Obergeschoss löst sich die Dichte logisch auf. Kleine, angemessen dimensionierte Grünhöfe bereichern den Innenraum. Folgerichtig am Eingangstreppenraum gelegen, werden die großen Aufenthaltsräume im zweiten Obergeschoss organisiert, so dass sie sich zu einer großzügigen Dachterrasse öffnen können und eine hohe Aufenthaltsqualität versprechen. Leider wird der Übergaberaum im EG des Hauptgebäudes nicht gelöst und kann auf diese Weise nicht angefahren werden. Eine Schwarz-Weiß-Trennung zwischen Werkstatträumen und Umkleiden ist nicht gegeben. Ebenso wird die Organisation des Werkstattgebäudes mit Schlauchtrockenturm kritisch gesehen. Die Schlauchwaschanlage versperrt die innere Erschließung der Stellplätze und erfordert lange Wege. Insgesamt stellt der Entwurf eine plausible und konsequente Lösung für die gestellte Aufgabe dar. Es gelingt den Verfassern, Gestaltungsansprüche und Struktur in Einklang mit einer nachvollziehbaren städtebaulichen Setzung zu bringen. Leider ist dies mit Einschränkungen in der Funktionalität im EG verbunden.

Positiv wird bewertet, dass der Wald die Zaystraße überspringt und auf der Ostseite des Grundstücks in großzügigen Grünflächen fortgesetzt wird. Dadurch entsteht der Eindruck, an einer Waldstraße von Norden in die Stadt zu fahren und behält so den landschaftlichen Charakter des Ortes bei. Die Abgrenzung zur Westseite erfolgt ebenfalls durch prägnant gestellte Doppelbaumreihen, die die geforderten Stellplätze beschatten und gewissermaßen die vorhandene Baumallee fortführen. Das gesamte Planungsgebiet erhält einen grünen Saum, welcher dem Landschaftsbild entspricht und einen ökologisch wertvollen Beitrag leistet.

Gestalterisch ansprechend, funktional, aber kritisch wird die Grüninsel in der Mitte des Betriebshofes angesehen. Die Aufenthaltsqualität an dieser Stelle ist ebenfalls fraglich.

Alle Stellplätze sind nachgewiesen und versickerungsfähig ausgebildet; das Regenwasser wird in offene Mulden zur Versickerung abgeführt. Eine Platzsituation im Eingangsbereich mit Aufenthaltsmöglichkeit sowie die dort verorteten Fahrradstellplätze wird positiv bewertet.

Insgesamt ist die Versieglung der Gesamtfläche trotz hohem Anteil an Verkehrsflächen geringgehalten.
Lageplan

Lageplan