Nichtoffener Wettbewerb | 01/2019
Neubau KiTa Töpchin in Mittenwalde
©Arge MATTER & tobias buschbeck architektur
Perspektive
1. Preis
MTTR ARCHITEKTEN + STADTPLANER
Architektur
ErlÀuterungstext
Bewegung im Mittelpunkt
Auf einer eleganten, rechteckigen Plattform ruhend tritt das GebĂ€ude in Dialog mit den weichen organischen Formen des Gartens. Der Unterschied zwischen GebĂ€ude und Natur wird so auf spielerische Weise thematisiert und fĂŒr die Kinder greifbar gemacht.
Gemeinsame Gestaltungsgrundlage beider Bereiche ist das Konzept der Bewegung. So findet sich im GebÀude als Zentrum des Hauses der Bewegungsraum und im Garten spannen Spielinseln ein anregendes Bewegungsfeld auf.
Architektonisches Konzept
Der Entwurf setzt das Konzept einer "flurlosen" KiTa um, in der die ErschlieĂungsflĂ€chen als "Spieldielen" auch attraktive AufenthaltsrĂ€ume sind. Nutzbarer Raum, durch den insbesondere die KiTa-Gemeinschaft erlebbar und erlernbar wird.
Die flexible Bespielbarkeit des Hauses ermöglicht ein fein abgestuftes Erlernen von Gemeinschaft und Kommunikation. Von der Arbeit in geschlossenen RĂ€umen fĂŒr hohe Konzentration bis hin zu flieĂenden RĂ€umen mit einer lockeren, kommunikativen Verteilung von Spiel- und Lernbereichen. Die vielfĂ€ltigen, durch VorhĂ€nge individuell steuerbaren, Sichtbeziehungen zwischen den einzelnen RĂ€umen wirken anregend und gemeinschaftsbildend.
FĂŒr die Fassade wird Holz als warmes Material und Zeichen fĂŒr einen nachhaltigen Umgang mit der Natur gewĂ€hlt. Die umlaufende Pergola verleiht der Fassade ein spannungsvolles Spiel, das sich je nach Wetter und Tageslichtstimmung verĂ€ndert. Das Dach des Bewegungsraumes setzt ein markantes Erkennungszeichen.
FunktionalitÀt
Das GebĂ€ude ist klar und selbstverstĂ€ndlich organisiert. Ăber den gemeinsamen Zugang zum Haus werden die eigenen EingĂ€nge in den Krippen- bzw. KiTa-Bereich unmittelbar erreicht. Aus diesen Bereichen besteht jeweils ein direkter Zutritt zum Garten.
Der Bewegungsraum ist die gemeinsame Mitte. Links und rechts davon befinden sich die Spieldielen als identifikationsstiftende Zentren des Krippen- bzw. KiTa-Bereiches. Sie bieten beispielsweise auch an Regentagen genĂŒgend Platz fĂŒr Bewegung. Die Garderobenbereiche befinden sich jeweils direkt an den GruppenrĂ€umen. Die umschlieĂenden raumhaltigen WĂ€nde nehmen Garderoben und EinbauschrĂ€nke als LagerflĂ€chen auf.
Der Grundriss bietet gröĂtmögliche FlexibilitĂ€t fĂŒr den Tagesablauf in der KiTa. Durch die guten rĂ€umlichen VerknĂŒpfungen und die Sichtbeziehungen können die unterschiedlichen RĂ€ume, wie GruppenrĂ€ume, Schlaf- und Kuschelnischen, Spieldiele und Bewegungsraum, bei Bedarf auch gleichzeitig durch eine Gruppe genutzt werden. So kann spontan und zugleich steuerbar auf die individuellen BedĂŒrfnisse der Kinder reagiert werden.
KinderGARTEN
Der Garten bietet den Kindern eine Vielzahl an Bewegungs- und BeschĂ€ftigungsmöglichkeiten, wobei die Landschafts- und Naturerfahrung die KernqualitĂ€t des AuĂenraumentwurfs darstellt.
Die Terrasse mit der Schutz bietenden Pergola bildet den Ăbergang vom GebĂ€ude in den landschaftlichen Garten. Jeder Gruppenraum hat einen ihm direkt zugeordneten Terrassenbereich, der nach Bedarf durch Stoffbespannungen abgrenzbar ist. Die Terrasse ist im Bereich der GruppenrĂ€ume aber auch umlaufend als zusammenhĂ€ngende BewegungsflĂ€che nutzbar.
Die markanten Formen der Spielinseln fassen Fallschutz- oder SpielsandflÀchen ein. Ihnen sind jeweils unterschiedliche Spielangebote, wie beispielsweise Klettern, Balancieren oder Schaukeln zugeordnet. Ihre organische Formensprache bettet sich in den landschaftlichen Kontext und bildet einen dialogischen Kontrast zu der geradlinigen GebÀudestruktur.
Die Pflanzinseln bilden innere GartenrÀume aus. Mittels naturnaher und einheimischer GrÀser- und StaudenflÀchen wird so die Abgrenzung der unmittelbar den GruppenrÀumen zugehörigen Gartenareale und die Trennung des KiTa-Gartens vom Krippenbereich erzeugt.
An den RÀndern wird der Garten wie selbstverstÀndlich durch eine Kombination aus BestandsbÀumen und neuen Hecken begrenzt. Gleichzeitig werden Blickbeziehungen in die umgebende Landschaft geöffnet. Einzelne Obstgehölze ergÀnzen den vorgegebenen FÀcher an Baumarten. Sie erhöhen die Artenvielfalt und verwandeln den Garten von Zeit zu Zeit in ein Erntefeld. So bringen sie die Kinder spielerisch der Natur, den Jahreszeiten und dem Ursprung unserer Nahrungsmittel nÀher.
Nachhaltigkeit
Ein zentraler Aspekt des Nachhaltigkeitskonzeptes ist der hohe Holzanteil an Tragwerk und Fassade. Der Anteil von gebundener, grauer Energie wird im Wesentlichen auf die Bodenplatte reduziert. Durch die Demontierbarkeit der Konstruktion wird die gesamte Lebenszeit des GebÀudes einbezogen.
Durch die Holztafelbaukonstruktion wird eine besonders wirtschaftliche Bauweise erzielt. Sie bietet die Möglichkeit zur Vorfertigung sowohl durch Zimmereien als auch durch industrielle Holzbaufirmen. Die vorgefertigten Elemente haben gut transportierbare GröĂen, die auf StandardmaĂen beruhen. Durch die Vorfertigung wird eine hohe AusfĂŒhrungssicherheit und eine BauzeitverkĂŒrzung vor Ort erreicht. Der wesentliche Anteil des Tragwerks kann aus einfachem Bauholz erstellt werden. Nur in ausgewĂ€hlten Sichtbereichen ist höherwertiges Konstruktionsholz erforderlich.
Durch die Pergola sowie, wo erforderlich, ergĂ€nzend durch den beweglichen, auĂenliegenden Sonnenschutz wird der sommerliche WĂ€rmeschutz effizient gewĂ€hrleistet.
Team Architektur
Tobias Buschbeck, Franziska Glöckler, Joris Fach, Ahmet KĂŒrkcĂŒ, AndrĂ© Schmidt
Tragwerksplanung
Dierks, Babilon und Voigt
Dr. Hermann Babilon, Peter Biens
Brandschutzkonzept
KLW Ingenieure GmbH
Marco Bachmann
Auf einer eleganten, rechteckigen Plattform ruhend tritt das GebĂ€ude in Dialog mit den weichen organischen Formen des Gartens. Der Unterschied zwischen GebĂ€ude und Natur wird so auf spielerische Weise thematisiert und fĂŒr die Kinder greifbar gemacht.
Gemeinsame Gestaltungsgrundlage beider Bereiche ist das Konzept der Bewegung. So findet sich im GebÀude als Zentrum des Hauses der Bewegungsraum und im Garten spannen Spielinseln ein anregendes Bewegungsfeld auf.
Architektonisches Konzept
Der Entwurf setzt das Konzept einer "flurlosen" KiTa um, in der die ErschlieĂungsflĂ€chen als "Spieldielen" auch attraktive AufenthaltsrĂ€ume sind. Nutzbarer Raum, durch den insbesondere die KiTa-Gemeinschaft erlebbar und erlernbar wird.
Die flexible Bespielbarkeit des Hauses ermöglicht ein fein abgestuftes Erlernen von Gemeinschaft und Kommunikation. Von der Arbeit in geschlossenen RĂ€umen fĂŒr hohe Konzentration bis hin zu flieĂenden RĂ€umen mit einer lockeren, kommunikativen Verteilung von Spiel- und Lernbereichen. Die vielfĂ€ltigen, durch VorhĂ€nge individuell steuerbaren, Sichtbeziehungen zwischen den einzelnen RĂ€umen wirken anregend und gemeinschaftsbildend.
FĂŒr die Fassade wird Holz als warmes Material und Zeichen fĂŒr einen nachhaltigen Umgang mit der Natur gewĂ€hlt. Die umlaufende Pergola verleiht der Fassade ein spannungsvolles Spiel, das sich je nach Wetter und Tageslichtstimmung verĂ€ndert. Das Dach des Bewegungsraumes setzt ein markantes Erkennungszeichen.
FunktionalitÀt
Das GebĂ€ude ist klar und selbstverstĂ€ndlich organisiert. Ăber den gemeinsamen Zugang zum Haus werden die eigenen EingĂ€nge in den Krippen- bzw. KiTa-Bereich unmittelbar erreicht. Aus diesen Bereichen besteht jeweils ein direkter Zutritt zum Garten.
Der Bewegungsraum ist die gemeinsame Mitte. Links und rechts davon befinden sich die Spieldielen als identifikationsstiftende Zentren des Krippen- bzw. KiTa-Bereiches. Sie bieten beispielsweise auch an Regentagen genĂŒgend Platz fĂŒr Bewegung. Die Garderobenbereiche befinden sich jeweils direkt an den GruppenrĂ€umen. Die umschlieĂenden raumhaltigen WĂ€nde nehmen Garderoben und EinbauschrĂ€nke als LagerflĂ€chen auf.
Der Grundriss bietet gröĂtmögliche FlexibilitĂ€t fĂŒr den Tagesablauf in der KiTa. Durch die guten rĂ€umlichen VerknĂŒpfungen und die Sichtbeziehungen können die unterschiedlichen RĂ€ume, wie GruppenrĂ€ume, Schlaf- und Kuschelnischen, Spieldiele und Bewegungsraum, bei Bedarf auch gleichzeitig durch eine Gruppe genutzt werden. So kann spontan und zugleich steuerbar auf die individuellen BedĂŒrfnisse der Kinder reagiert werden.
KinderGARTEN
Der Garten bietet den Kindern eine Vielzahl an Bewegungs- und BeschĂ€ftigungsmöglichkeiten, wobei die Landschafts- und Naturerfahrung die KernqualitĂ€t des AuĂenraumentwurfs darstellt.
Die Terrasse mit der Schutz bietenden Pergola bildet den Ăbergang vom GebĂ€ude in den landschaftlichen Garten. Jeder Gruppenraum hat einen ihm direkt zugeordneten Terrassenbereich, der nach Bedarf durch Stoffbespannungen abgrenzbar ist. Die Terrasse ist im Bereich der GruppenrĂ€ume aber auch umlaufend als zusammenhĂ€ngende BewegungsflĂ€che nutzbar.
Die markanten Formen der Spielinseln fassen Fallschutz- oder SpielsandflÀchen ein. Ihnen sind jeweils unterschiedliche Spielangebote, wie beispielsweise Klettern, Balancieren oder Schaukeln zugeordnet. Ihre organische Formensprache bettet sich in den landschaftlichen Kontext und bildet einen dialogischen Kontrast zu der geradlinigen GebÀudestruktur.
Die Pflanzinseln bilden innere GartenrÀume aus. Mittels naturnaher und einheimischer GrÀser- und StaudenflÀchen wird so die Abgrenzung der unmittelbar den GruppenrÀumen zugehörigen Gartenareale und die Trennung des KiTa-Gartens vom Krippenbereich erzeugt.
An den RÀndern wird der Garten wie selbstverstÀndlich durch eine Kombination aus BestandsbÀumen und neuen Hecken begrenzt. Gleichzeitig werden Blickbeziehungen in die umgebende Landschaft geöffnet. Einzelne Obstgehölze ergÀnzen den vorgegebenen FÀcher an Baumarten. Sie erhöhen die Artenvielfalt und verwandeln den Garten von Zeit zu Zeit in ein Erntefeld. So bringen sie die Kinder spielerisch der Natur, den Jahreszeiten und dem Ursprung unserer Nahrungsmittel nÀher.
Nachhaltigkeit
Ein zentraler Aspekt des Nachhaltigkeitskonzeptes ist der hohe Holzanteil an Tragwerk und Fassade. Der Anteil von gebundener, grauer Energie wird im Wesentlichen auf die Bodenplatte reduziert. Durch die Demontierbarkeit der Konstruktion wird die gesamte Lebenszeit des GebÀudes einbezogen.
Durch die Holztafelbaukonstruktion wird eine besonders wirtschaftliche Bauweise erzielt. Sie bietet die Möglichkeit zur Vorfertigung sowohl durch Zimmereien als auch durch industrielle Holzbaufirmen. Die vorgefertigten Elemente haben gut transportierbare GröĂen, die auf StandardmaĂen beruhen. Durch die Vorfertigung wird eine hohe AusfĂŒhrungssicherheit und eine BauzeitverkĂŒrzung vor Ort erreicht. Der wesentliche Anteil des Tragwerks kann aus einfachem Bauholz erstellt werden. Nur in ausgewĂ€hlten Sichtbereichen ist höherwertiges Konstruktionsholz erforderlich.
Durch die Pergola sowie, wo erforderlich, ergĂ€nzend durch den beweglichen, auĂenliegenden Sonnenschutz wird der sommerliche WĂ€rmeschutz effizient gewĂ€hrleistet.
Team Architektur
Tobias Buschbeck, Franziska Glöckler, Joris Fach, Ahmet KĂŒrkcĂŒ, AndrĂ© Schmidt
Tragwerksplanung
Dierks, Babilon und Voigt
Dr. Hermann Babilon, Peter Biens
Brandschutzkonzept
KLW Ingenieure GmbH
Marco Bachmann
Beurteilung durch das Preisgericht
Die Kita stellt sich als kompakter eingeschossiger Baukörper dar, der mit einer umlaufenden Kolonnade einen gelungenen Ăbergang zwischen Innen und AuĂen herstellt. Daraus ergibt sich ein ĂŒberdeckter AuĂenbereich unterschiedlicher Tiefe, der auf drei Seiten als SpielflĂ€che genutzt werden kann. Wie ein umlaufendes Vordach dient das Element zudem als feststehender Sonnenschutz.
Der Eingang liegt gut auffindbar in der Mitte. Der klare, annÀhernd symmetrische Grundriss ermöglicht eine einfache Orientierung und leichte Erreichbarkeit aller RÀume.
Bemerkenswert ist, dass auf klassische Flure verzichtet werden kann, weil die
ErschlieĂungsflĂ€chen zugleich als innenliegende âSpieldielenâ nutzbar sind. Die raumhaltigen WĂ€nde, die diesen Bereich umgreifen, nehmen die Garderoben und EinbauschrĂ€nke fĂŒr Lagerzwecke auf.
Der zentrale Bewegungsraum bildet â ĂŒber ein Oberlicht in Form eines Walmdachs belichtet â eine attraktive Mitte, die sich im Sinne eines Multifunktionsraums noch weiter zu den foyerartigen âSpieldielenâ öffnen könnte.
[...]
Die GruppenrĂ€ume sind gut proportioniert, sinnvoll mit den NebenrĂ€umen verbunden und ĂŒber groĂe Fenster nach auĂen orientiert.
[...]
Der AuĂenbereich ist mit topografisch modellierten Spielinseln und punktuellen Baumpflanzungen sehr differenziert gestaltet. Die Rundbahn wird eine groĂe Attraktion fĂŒr die Kinder sein. Von der Sandkasten-Insel ist ein weiter Ausblick in die Landschaft nach Westen möglich.
[...]
Der Eingang liegt gut auffindbar in der Mitte. Der klare, annÀhernd symmetrische Grundriss ermöglicht eine einfache Orientierung und leichte Erreichbarkeit aller RÀume.
Bemerkenswert ist, dass auf klassische Flure verzichtet werden kann, weil die
ErschlieĂungsflĂ€chen zugleich als innenliegende âSpieldielenâ nutzbar sind. Die raumhaltigen WĂ€nde, die diesen Bereich umgreifen, nehmen die Garderoben und EinbauschrĂ€nke fĂŒr Lagerzwecke auf.
Der zentrale Bewegungsraum bildet â ĂŒber ein Oberlicht in Form eines Walmdachs belichtet â eine attraktive Mitte, die sich im Sinne eines Multifunktionsraums noch weiter zu den foyerartigen âSpieldielenâ öffnen könnte.
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Die GruppenrĂ€ume sind gut proportioniert, sinnvoll mit den NebenrĂ€umen verbunden und ĂŒber groĂe Fenster nach auĂen orientiert.
[...]
Der AuĂenbereich ist mit topografisch modellierten Spielinseln und punktuellen Baumpflanzungen sehr differenziert gestaltet. Die Rundbahn wird eine groĂe Attraktion fĂŒr die Kinder sein. Von der Sandkasten-Insel ist ein weiter Ausblick in die Landschaft nach Westen möglich.
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©Arge MATTER & tobias buschbeck architektur
Grundriss
©Arge MATTER & tobias buschbeck architektur
Piktogramm "Flexible Nutzung"
©Arge MATTER & tobias buschbeck architektur
Schnitt
©Arge MATTER & tobias buschbeck architektur
©Arge MATTER & tobias buschbeck architektur