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Einladungswettbewerb | 06/2023

Kindercampus Mähdle Wolfurt (AT)

1. Rang

Preisgeld: 14.000 CHF

DI Rainer Beer Architekt

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Identität, Lesbarkeit und übergeordnete Gemeinsamkeit der unterschiedlichen Einrichtungen ist die städtebauliche Strategie, die durch die differenzierten Außenanlagen gestärkt wird.

Die Positionierung des Kindergartens verschafft allen drei Institutionen des Campus einen eigenständigen Auftritt und fördert zugleich den Dialog zwischen ihnen.

Der Campus entwickelt sich entlang einer magistrale, an der unterschiedliche Dichte und Interaktion der einzelnen Einrichtungen gefördert wird:

Der Ballspielplatz mit umfassenden Sitzstufen bietet einen gut benutzbaren Außenbereich für Pausen, Sport und Schulfeste der Volksschule. notwendiger Schutz als auch fördernde Belebung werden für die Einrichtung der Lebenshilfe angeboten, das Kinderhaus steht in guter Distanz zu den lauten Flächen des Skaterparks. Das Angebot an Grünflächen ist überzeugend. Die Position des Kinderhauses respektiert den erhaltenswerten Baumbestand, inszeniert diesen sogar zum Zentrum der Marktplätze, lässt einen direkt zugeordneten Außenraum für beide Kleinkinderbereiche wie auch für den gemeinsamen Marktplatz im EG entstehen.

Die formale Ausrichtung dieser Absicht sollte in der Weiterbearbeitung geklärt werden. Dies könnte eventuell mit der Schaffung eines überdachten Außenbereichs für den Kindergarten erfolgen. Der pädagogische Raum ist sorgsam überlegt, die Bereiche flexibel nutzbar, und mit der gemeinsamen Mitte, dem Marktplatz überzeugend zum Bildungsraum komplettiert. Die Durchlässigkeit zum Außenraum kann diesen als erweiterten pädagogischen Raum miteinbeziehen. Die Überdachung der Terrassen entspricht dieser Absicht. Der für Klein- und Kindergartenkinder angebotene Speiseraum im EG könnte eine Störung für den Kleinkinderbereich darstellen und sollte geteilt für Kiga im Obergeschoß und Kleinkinder im Erdgeschoß weiterentwickelt werden.

Als räumliches Defizit wird der Eingangsbereich des Kinderhauses diskutiert, der jedenfalls im Sinne eines Überblicks, Willkommens und der Transparenz weiterzubearbeiten ist.

Der singuläre Auftritt des Bewegungsraumes wirft Fragen hinsichtlich Höhenentwicklung, architektonischer Geste und Unschlüssigkeit des Vordaches auf.

Der Vorschlag kann unter Einbeziehung der Empfehlungen der Jury das Potential hinsichtlich Freiraumqualitäten, pädagogischem Raum und Campusgedanken am überzeugendsten darstellen.

Empfehlungen der Jury für die Weiterbearbeitung:
• die grundsätzliche Anordnung der Außenflächen wird gewürdigt. Für die Umsetzung ist ein Landschaftsarchitekt beizuziehen. Der gedeckte Außenbereich fehlt und sollte im Zuge der Weiterbearbeitung nachgewiesen werden.
• Der Eingangsbereich wird im Gegensatz zur großzügigen Innenhofgestaltung als zu beengend und ohne „Willkommensgeste“ empfunden. In diesem Bereich sollte eine dreidimensionale Orientierungsmöglichkeit geschaffen werden. Die Situierung des Treppenhauses ist zu überarbeiten, dabei sollte auch eine Belichtung des Marktplatzes von Süden angestrebt werden.
• der Speise-Essbereich sollte sowohl im EG für Kleinkinder als auch im OG für die Kindergartenkinder angeboten werden.