Nichtoffener Wettbewerb | 09/2022
Neubau Jugend- und Kulturzentrum in Ellwangen
©FPZ Architekten
Anerkennung
Preisgeld: 2.500 EUR
FRIEDRICH POERSCHKE ZWINK Architekten Stadtplaner BDA
Architektur
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Mitarbeitende:
Benedict Heidecker, Ferdinand Albrecht, Marion Montiel-Cabrera, Johannes Sack
Beurteilung durch das Preisgericht
Der 2-geschossige Baukörper bildet einen sehr langestreckten Gebäuderiegel. Die mittig ausgeformte Erschließungshalle liegt nicht im zu erwartenden Hautpfußgängerstrom. Dies ist sowohl für die Interimsnutzung Treffpunkt Baden-Württemberg als auch für die gewünschte spätere Funktion des Jugend und Kulturzentrums als Teil des Brückenkopfes Jagstaue Altstadt von Nachteil.
Das äußere Erscheinungsbild vor der Kulisse der Altstadt mit der Ausbildung des 1. OG als Huthaube nimmt Bezug zur Dachlandschaft mit steil geneigten Dachflächen. So wird das Gebäude zu einem Solitär ohne aufgeregt zu wirken. Die architektonische Wirkung der klaren Zonierung von Hut und Erdgeschoß ist wohltuend.
Der umlaufende Erschließungsflur führt zu einer relativ starken Introvertiertheit, wenngleich die transluzenten Umfassungselemente des Erdgeschosses eine gewisse Offenheit ausstrahlen. Die Verbindung von Innenraum zu Außenraum und die Entfaltung von freiräumlicher Qualität sind erschwert.
Die innere Funktionalität und innere Organisation ist in Ordnung. Der Verkehrsflächenanteil ist jedoch hoch.
Andrerseits ist hervorzuheben die Idee Flure und einzelne Räume als Klimapuffer auszubilden und die Kernnutzungen in beheizten Flächen zu konzentrieren.
Die Wirtschaftlichkeit in den Investitionskosten liegt im oberen Bereich. Anerkannt wird der Versuch mit dieser Gebäudetypologie eine Nachhaltigkeit im Betrieb und Unterhalt zu erzielen.
Der lange Riegel formuliert eine klare Geste, die sich eigenwillig und selbstbewusst in den Raum stellt, aber dadurch leider die Verbindung zwischen Altstadt und Jagstaue schwächt. Zwischen Gebäude und Straße bzw. Bahnlinie entsteht ein Freiraum, der wenig Aufenthaltsqualität bietet und als Erschließungsraum zu groß dimensioniert ist.
©FPZ Architekten
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