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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2022

Neubau Pfarrheim St. Monika in Schwerte-Ergste

Lageplan

Lageplan

2. Rundgang

Vedder + Berndes Architekten BDA

Architektur

Erläuterungstext

Der Entwurf wahrt respektvollen Abstand zur denkmalgeschützten Nachbarschaft
und öffnet den Kirchplatz zum Pfarrgarten – die Stützmauer verwandelt sich in eine
Gartenmauer. Das neue Pfarrheim, deutlich kleiner als das Alte, entwickelt aus der
Einzellage Eigenständigkeit, der Eingang am Kirchplatz integriert die Neuplanung in
das Ensemble von St. Monika.
Die Versammlungsräume orientieren sich zu Kirchgarten und Kirchplatz, die
vorgelagerte Terrasse ist direkt vom Platz erreichbar. Die Nebenräume schieben sich
in den straßenseitigen Hang, darüber liegen die beiden Gruppenräume als
Hochparterre mit Blickbeziehungen in alle Richtungen. Die Eingangshalle ist Foyer
und Verteiler, die zentrale Küche versorgt Veranstaltungen und Foyer.
Das Gebäude ist als ein Brand- und Rauchabschnitt konzipiert; die
Veranstaltungsräume haben direkte Ausgänge auf die Terrasse. Bei Erfordernis kann
der obere Flur als separater Rauchabschnitt abgetrennt und ein zweiter Rettungsweg
an der Nordostseite angedockt werden.
Die „integrative Eigenständigkeit „des Entwurfs lässt sich in der Materialwahl
ablesen: die Körnung der Klinkerfassaden korrespondiert mit dem Bestand, das
Farbspektrum von dunkelgrau, violett und tiefblau setzt sich ab. Im Innenraum der
Kirche hat der Architekt mit Nuancen von dunkelblau gearbeitet, die sich jetzt beim
Pfarrheim an der Außenseite wiederholen.
Das Energiekonzept basiert auf Erdwärmenutzung, ergänzend lassen sich die
Dachflächen mit Photovoltaikelementen ausstatten. Der Entwurf ist als
Holzkonstruktion konzipiert – sollte das Pfarrheim nicht länger bestehen, ergeben
sich Materialressourcen für folgende Generationen.
Vielleicht gelingt das auch bei der Demontage des Bestands, wo die vorgefundenen
Dachbalken in die Tragkonstruktion und die elementierte Betonverglasung in die
Fassaden integriert werden sollen - die leuchtenden Antikgläser der kleinen Apsis
markieren den Aufgang zu den Gruppenräumen.
Die Kunstverglasungen bestimmen die Fensterhöhen, die im Foyer in ganzer Höhe
erlebbar sind. Demgegenüber verstecken sich die Fenster der Nebenräume hinter
einer perforierten Klinkerfassade, um die Einblicke auf die wichtigen Räume und ihre
Nutzer zu konzentrieren: die Kirchengemeinde St. Monika!

Beurteilung durch das Preisgericht

Ein verhältnismäßig einfacher Baukörper, der die Materialien aus dem Kirchenraum aufnimmt und die Kirchenfenster und Sparren aus dem Abriss weiterverwendet, vermag letztlich nicht zu überzeugen. So sind die Gruppenräume im Obergeschoss lediglich über eine einläufige Treppe mit seitlichen Treppenlift nicht wie erwartet inklusiv gestaltet, wie auch die Erschließung des Behinderten-WC´s über die Damentoilette nicht möglich erscheint. Der Ausblick der Gruppenräume des Obergeschosses auf die Saalfassade über dem Zwischendach kann nicht überzeugen. Die gewählte Lage des Gebäudes nimmt keine Rücksicht auf die Diagonale des Kirchplatzes, wie auch auf den Baumbestand an der Straße »Am Kleinenberg«.
Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Erdgeschoss

Ansicht Südwest - Kirchplatz

Ansicht Südwest - Kirchplatz

Ansicht Südost - Straße

Ansicht Südost - Straße

Ansicht Nordwest - Kirchgarten

Ansicht Nordwest - Kirchgarten

Ansicht Nordost

Ansicht Nordost