Gestaltung der Namenstafeln des Gemeinschaftsgrabes auf einem Friedhof in Muri-Gümligen (CH)

weisse, glasierte Keramiktafeln als lndividualvermerke, welche analog einem Bücherstapel in Gruppen auf der Friedhofsmauer aneinandergereiht werden. Diese wäre vorgängig in geeigneter Weise für die Aufnahme der Keramiktafeln vorzubereiten (2.B. Abschleifen).

Die ldee der "Bücherstapel" mit den lndividualvermerken auf dem "Buchrücken" und damit als Bezug zum Biografischen ist eingängig und einfach zu erfassen. Das zu verwendende Material Keramik ist wetterbeständig und langlebig. Die noch nicht definierte Skulptur aller 400 Tafeln/Einzelvermerke wird auf die Friedhofsmauer gelegt. Damit wird der Raum, welcher bereits mit vielen Elementen aus unterschiedlichen Materialen belastet ist, durch ein weiteres ergänzt. Die vorgeschlagene Grösse der lndividualvermerke mit einer Breite von 2cm wird als eher schmal und dadurch schwer lesbar beurteilt. lm Weiteren sind vertikale Schriften schwierig zum Lesen.
Die Kostenzusammenstellung berücksichtigt die Vorgabe von CHF 25'000.00. Der Preis pro lndividualvermerk bewegt sich am oberen Rahmen der Wettbewerbsbeiträge.
Trotz der absichtlich einfachen, reduzierten und überzeugenden ldee bleiben bei diesem Konzept-Beitrag für die Jury noch zu viele Fragen hinsichtlich der Umsetzung offen. Der Vorschlag scheint zu wenig ausgereift. Die Möglichkeit der Demontage der geklebten Platten nach der Liegedauer, die Ergänzung von Tafeln aus einer neuen Produktion mit den wohl unvermeidlichen Farbunterschieden, die zu erwartenden Farbunterschiede bei gelagerten Tafeln im Gegensatz zu bereits installierten Vermerken bleiben als wichtige Beurteilungsfragen unbeantwortet.