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Nichtoffener Wettbewerb | 05/2024

Gestaltung Freianlagen Stadteingang Künzelsau

Visualisierung

Visualisierung

1. Preis

Preisgeld: 18.000 EUR

club L94

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Mit der Entwicklung des neuen Stadtviertels ‚Stadteingang an der Stuttgarter Straße‘ ergibt sich eine neue Stadtachse zwischen der Innenstadt von Künzelsau und der Taläckerstation. Ein modernes Gebäudeensemble aus Verwaltungsgebäuden des Kreises, einem Mobility Hub sowie Wohn‐ und Geschäftshäusern umgibt diese neue Achse. Als zukünftige Verbindung bietet sich die Möglichkeit, durch die freiräumliche Qualität der neuen Stadtachse ein repräsentatives und zukunftsweisendes Stadtbild für das Viertel zu schaffen.

Konzept
Im Einklang mit der Nutzungsvielfalt der Gebäude sieht das Freiraumkonzept eine Abfolge von unterschiedlichen Raumtypologien und Atmosphären vor, in denen Menschen jeden Alters zusammenkommen können. Mit den räumlichen Abfolgen aus Stadtgarten, PocketPark, Bürgerplatz und GrünZug entsteht hier ein facettenreicher, ökologischer Freiraum, an dem Lebendigkeit entsteht und der zum Verweilen einlädt. Die neue Stadtachse entfaltet sich zu einem begrünten Raum, in dem eine Balance zwischen flexibler Nutzbarkeit und ökologischem Anspruch angestrebt wird.

Stadtgarten
Der Stadtgarten liegt mittig in der Stadtachse und bietet somit ausreichend Bewegungsraum vor den Gebäuden. Die Gartenwege gewährleisten Querungsmöglichkeiten durch den Gartenraum und führen zu kleinen Sitznischen. Der Stadtgarten wird mit einer Reihe aus Kirschbäumen gesäumt, die den Blick den Blick der Besucher entlang der neuen Achse führen. Die vielfältigen Stauden‐ und Gräserpflanzungen im Stadtgarten, die auch Lebensraum für Bienen‐ und Insektenansiedlungen bieten, sorgen für eine jahreszeitliche Dynamik und für eine hohe Aufenthaltsqualität innerhalb der Stadtachse.

Pocket Park
Im Bereich der Wohn‐ und Geschäftshäuser wird die Stadtachse in Form eines PocketParks gestaltet, der durch locker angeordnete mehrstämmige Klimabäume, z.B. Schnurbaum, Blauglockenbaum und darunter liegender Blumenwiese zum Verweilen einlädt. Auf der Wiese laden verteilte kleine Spielelemente Kinder zum toben, wippen und klettern ein, währenddessen die Sitzbänke in der Mitte des Parks den Eltern Aufenthaltsmöglichkeit bieten. Die direkte Verbindung zwischen der Bahnhaltestelle und dem Vorplatz des Kreishauses BA 1 macht den PocketPark zu einer häufig frequentierten grüne Oase im Stadtrau. Dazu trägt auch die Außengastronomie vor den umliegenden Häusern bei.

Bürgerplatz
Einladend und großzügig präsentiert sich der Bürgerplatz vor dem Kreishausensemble. Ergänzt durch locker stehende Kiefern, ein großes Holzdeck und ein Wasserspiel entsteht hier ein repräsentativer Ort, der die Eingänge zu den Kreishäusern betont und große Versammlungen bei Veranstaltungen ermöglicht.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Konzept sieht in gekonnter Weise eine Abfolge von Plätzen und Wegeverbindungen vor, die zum einen den Charakter einer Achse und zum anderen den einer sehr abwechslungsreichen innerstädtischen vegetativen Zone sehr gut und subtil herüberbringt.
Der Bürgerplatz im Osten und der mittige Pocket Park sind durch eigenständige Gestaltstrukturen gut ablesbar und sehr überzeugend inmitten eines Gesamtensembles abgebildet.
Kirschen in der Achse, Pinien im Bürgerpark, Schnurbaum und Blauglockenbaum im Pocket Park schaffen neben einer Pflanzendiversität auch Identifikationsstrukturen.
Mit der klaren Haltung und Einteilung von Gehbereichen, Grünflächen und Baumsetzungen werden sowohl die Anforderungen an die Feuerwehrflächen wie auch die mächtigen unterirdischen Leitungstrassen geachtet und richtigerweise freigehalten. Dennoch entsteht ein sehr abwechslungsreiches Bild an unterschiedlichen Baumarten und Stauden- und Gräserflächen, die auf der gesamten Achse durch den Höhenunterschied von etwa 4 Metern in der Längsachse richtig gut inszeniert werden können.
Das Prinzip der Schwammstadt wird dabei durch die Baumrigolen und den hohen Anteil an Pflanzbereichen sehr gut ausgearbeitet.
Die querenden Wege in der Grünspange, von den Verfassern „Stadtgarten“ genannt - können flexibel auf die künftigen Eingangsbereiche an der Stadtachse reagieren, wodurch eine gute Adressbildung bereits vorgegeben ist.
In der Grünspange werden Fahrradplätze gut integriert. Eine Integrierung von Spielpunkten oder spannenden Aufenthaltsbereichen für alle Generationen werden hingegen etwas vermisst.
Der Übergang von der Taläckerbahn zur Stadtachse wird in überzeugender Weise mit Rampen innerhalb angeschnittener Stufen und Pflanzenbänderungen vorgeschlagen. Der breite Übergang mittels Possehlbelag definiert daher nicht nur den einen Übergang, sondern schafft damit einen breiten Anknüpfungspunkt an den Zugang zur Bahn.
Auf der Ostseite wird ähnlich gut reagiert durch einen breit gezogenen Zugang im Belag. Die Zufahrt kann dort sogar auf der Südseite liegen, um den Bürgerplatz mit dem Wasserspiel vom Zuliefererverkehr von Osten her freizuhalten.
Die künftige Kochertalbahn soll zwischen aufgeasteten Linden und Eichen in einem Rasenbett fahren. Somit wird eine gute Verknüpfung von Achse und Grünzug der Kochertalbahn hergestellt – genannt das „Grüne Kreuz“ – das jedoch alles andere als statisch wirkt.
Leider wird das EG des künftigen Kreishauses auf der Nordseite nicht wie in den Planvorgaben herausgeschoben abgebildet, so dass dort zwar eine sehr attraktive Treppen- und Pflanzenlandschaft entsteht, aber in dieser Form so nicht realisierbar ist
Das Materialkonzept mit hellen Belagsflächen ist richtig gewählt, da doch sehr viele besonnte Bereiche entstehen. Das Konzept zur Möblierung ist eigenständig und überzeugt, könnte allerdings in einigen Bereichen zum Sitzen noch verstärkt werden.
Die Lichtstelen können flexibel auf die künftigen Gegebenheiten reagieren – sprich auf künftigen Fassaden und Zugänge. Insgesamt stellt diese Arbeit ein sehr tragfähiges Konzept dar, das der gestellten Aufgabe gerecht wird.
Lageplan

Lageplan

Ausschnitt Lageplan

Ausschnitt Lageplan

Visualisierung

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