Frischgrün - Ausstellung Junger Landschaftsarchitektur

Bereits im Studium wurde unsere Begeisterung dafür geweckt, über die gebaute (und nicht gebaute) Umwelt und die Möglichkeiten und Grenzen planerischen Eingreifens nachzudenken. Die Freude und die Neugierde am freiraumplanerischen und städtebaulichen Entwerfen ist uns bis heute geblieben und prägt die tägliche Arbeit im Büro. Aus diesem in der gemeinsamen Projektarbeit festgestellten schöpferischen Geist - kombiniert mit einer gewachsenen Freundschaft - reifte 2020 die Idee, den Weg in die Selbstständigkeit zu wagen.

Als Landschaftsarchitekt:innen und Stadtplaner:innen beschäftigen wir uns mit landschaftsarchitektonischen wie städtebaulichen Konzepten auf unterschiedlichen Maßstabsebenen, sowohl innerhalb urbanisierter als auch rural geprägter Räume.

Dabei begreifen wir das Entwerfen als gesamtheitlich-integrierten Ansatz und pflegen die Arbeit im Kollektiv mit Kolleg:innen der Architektur und anderer Disziplinen über sämtliche Projekt- und Denkphasen hinweg. Jede Aufgabe birgt etwas originär Neues. Aus dem gegebenen Kontext heraus entwerfen wir ortsspezifische und alltagstaugliche Situationen. Die entstehenden Ideen begreifen sich dabei nicht als „fertig“. Vielmehr schaffen sie eine präzise entwickelte räumliche Konfiguration, die bei unterschiedlichen Nutzungsansprüchen weiter gestalt- und wandelbar bleibt.

Unsere Arbeit in der Praxis wird durch wissenschaftliche Erfahrung, Lehraufträge an verschiedenen Universitäten und Hochschulen sowie regelmäßige Juryteilnahmen ergänzt. Wir schätzen den kritischen Diskurs und hinterfragen unser Handeln ständig hinsichtlich aktueller wie zukünftiger Herausforderungen und Aufgaben der nachhaltigen Entwicklung von Stadt und Land.

Für die Ausstellung FRISCHGRÜN haben wir zwei Projekte ausgewählt, die unseren multiskalaren Ansatz zeigen und die Schwerpunkte Städtebau und Landschaftsarchitektur beleuchten.

Projekt 1 / realisiert / Spieglhäuser in Miesbach - Wohnen am Wald, 2021

In Miesbach wurde an einem anspruchsvollen Ort eine kompakte Wohnanlage in Holzbauweise errichtet, bei der den Freiräumen ein ganz besonderes Augenmerk zuteil wurde. Aus dem Ort - einer nordexponierten Hanglage am Waldrand - heraus wurde ein Freibereich entworfen und schließlich gebaut, der sich intensiv mit den Themen (Kultur-)Landschaft, Kontext und Ökologie auseinandersetzt.

Projekt 2 / in Planung / Gebietsentwicklung Böbingen an der Rems, 2023 (1. Preis Ideenwettbewerb)

Mit der geplanten Maßnahme der Untertunnelung der B 29 ergibt sich für Böbingen an der Rems die Chance, eine aktive ortsräumliche Reparatur umzusetzen: Die derzeit in „nördlich“ und „südlich der Bundesstraße“ wahrgenommenen Teilbereiche können über ein neu geschaffenes Zentrum wieder geeint werden: „Ein Ort erhält seine Mitte“. Dieser Slogan ist sich seiner zwei Bedeutungen (Erhalten im Sinne ‚von bewahren/aufrechterhalten‘ einerseits, sowie gleichwohl Erhalten als ‚mit etwas bedacht werden, etwas [neues] bekommen‘) durchaus bewusst und beschreibt als planerisch-konzeptionelle Gesamtidee das Schaffen neuer Orte gleichermaßen wie den Erhalt und die Stärkung der existierenden Mitte.

Als städtebauliche und freiraumplanerische Leitidee verfolgt der Entwurf die Schaffung einer neuen Mitte, die landschaftliche Elemente („Landschaftsband/Kulturlandschaft bis in die Mitte“) mit Elementen des gebauten Dorfraums („Innerer Dorfraum“) in zentraler Lage zusammenbringt und einen einzigartigen und vielfältig nutzbaren Raum mit hohem Wiedererkennungswert schafft.