Frischgrün - Ausstellung Junger Landschaftsarchitektur

... wie wir arbeiten ...
Wir betrachten Landschaften als multidimensionale Strukturen aus sich überlappenden Schichten von Zeit und Material, im Wechselspiel von menschlichen und nicht-menschlichen Akteuren. Für uns bedeutet jede räumliche Aufgabe das Entschlüsseln und Aufdecken verschiedener Materialkreisläufe und sozio-ökologischer Systeme. Wir erforschen die Spezifität eines Ortes, indem wir wunderbar seltsame Landschaften voller Widersprüche, Netzwerke verschiedener Lebensformen, materieller Prozesse und sinnlicher Atmosphären und Überraschungen entwickeln.

Projekt 1 - Wilder Platz, Zürich

Im Jahr 2023 hat der „Wilde Platz“ im Herzen von Zürich entlang der Gleisanlagen eine Transformation in ein städtisches Forschungsprojekt durchlaufen. Das gemeinschaftliche Vorhaben legte seinen Fokus auf die Erkundung und Umsetzung innovativer Ansätze in der städtischen (Frei-)Raumproduktion, indem Partizipation, Multispezies-Kohabitation, künstlerische Aktivierungen und nachhaltige Bauprozesse integriert wurden. In diesem Kontext fungierte der Platz als Experimentierfeld für eine gemeinschaftliche Freiraumgestaltung.
Die Prozesskuratierung bildet dabei das Herzstück des Projektes, wobei ein zentrales Anliegen darin besteht, einen öffentlichen Frei-Raum zu schaffen, der ausschließlich aus wiederverwendeten Materialien entwickelt wird. Die Bau- und Planungsprozesse erfolgten partizipativ und kollektiv, unter Einbeziehung lokaler Akteurinnen und Materialquellen. Die Umsetzung des Bauprozesses wird unter diesen Bedingungen zu einer Prozesskuratierung, bei der wirtschaftliche Prozesse und Materialflüsse inszeniert werden und die traditionellen Grenzen der Urheberschaft verschwimmen.

*kooperation mit aia awareness in art und kollektiv bau-teilen

Projekt 2 - NeuJüchen, Garzweiler

Ein zirkuläres Zukunftsquartier als anthropozäne Folgelandschaft - Mit der Quartiersentwicklung Jüchen-Süd wird die Tagebaulandschaft Garzweiler zu neuem Leben erweckt, das Ende der Ressourcenausbeutung markierend und einen neuen Abschnitt der anthropozänen Transformation einleitend. Bäume und Vegetationsstrukturen weben das Grundgerüst des Quartiers und schaffen Synergien zwischen Mensch und Natur. Eine landschaftliche und bauliche Vielfalt erzeugt lokale Produktionen und Kreisläufe, unterstützt durch eine leistungsfähige Infrastruktur in Form eines Loops. Energiegewinnung, Lebensmittelanbau, Tierhaltung und Regenwassermanagement werden zirkulär integriert, wodurch Jüchen-Süd zu einem leuchtenden Beispiel für die nachhaltige Transformation von Tagebaulandschaften wird.

*kooperation mit octagon architekturkollektiv