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Award / Auszeichnung | 03/2024

nrw.landschaftsarchitektur.preis 2024

Parkeingang

Parkeingang

Revierparks der Metropole Ruhr - Revierpark Wischlingen

DE-45128 Essen

Ein Sonderpreis

brandenfels landscape + environment

Landschaftsarchitektur

LUZ Landschaftsarchitekten

Landschafts- / Umweltplanung

licht|raum|stadt planung gmbh

Lichtplanung

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Landschaft und Freiraum

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 06/2020
    Fertigstellung: 06/2023

Projektbeschreibung

Der Park aus den 70er Jahren wird unter dem Titel „Park erleben - Natur erlernen“ revitalisiert, sodass sein Charakter erhalten bleibt u. er gleichzeitig den aktuellen Anforderungen an Umweltbewusstsein u. Integration gerecht wird.

Die Hauptachse dient in erster Linie dem Fuß- u. Radverkehr, sie lenkt den Blick der Parkbesucher unmittelbar Richtung Haupteingang u. Landmarke. Der Haupteingang wird durch die Erhaltung einer leichten Überhöhung zu einem ersten Aussichts- u. Orientierungspunkt, der zum Entdecken u. Verweilen einlädt. Ein großes „R“ erzeugt als Landmarke schon aus der Ferne Aufmerksamkeit, erleichtert die Orientierung u. stellt buchstäblich die Verbindung zum Revierpark/Ruhrgebiet her.

Rückbau / Entsiegelung
Nicht mehr notwendige Flächenversiegelungen, Ausstattungselemente u. abgängige Konstruktionen werden abgebrochen u. die Flächen entsiegelt.

Biotope
Die Gesamtstruktur der befestigten Flächen in diesem Bereich ist aus denkmalschutzrechtlicher Sicht erhaltenswert. Daher wird das bestehende Pflaster aufgenommen u. mit Fugenkreuzen auf einen fachgerecht hergestellten Oberbau mit einer versickerungsoffenen Fuge umgebaut.

Ruhestationen / Wege
Die bestehende Wegestruktur wird saniert u. ergänzt mit Ruhestationen, die aus gepflasterten Flächen bestehen, auf denen Bänke, Mülleimer u. Fahrradständer untergebracht sind. Ein Wegweiser-System aus 25mm starkem Flachstahl führt Besucher durch den Park.

Parkauftaktelement
Im Eingangsbereich wird ein mehrere Meter großes „R“ aufgestellt.

Eingangsachse
Es wird eine direkte Zuwegung für Fuß- und Radverkehr in einer Breite von 3,50m über den Hauptparkplatz geschaffen u. durch eine Amberbaumallee beschattet.

Haupteingang
Im Bereich des Haupteingangs wird eine offene u. deutlich ablesbare Eingangssituation geschaffen. Die bestehende Zuwegung wird höhentechnisch überarbeitet, so dass der Zugang barrierefrei möglich ist. Es ist eine offene, einladende Geste entstanden, die alle Besucher einlädt, den Revierpark Wischlingen zu erkunden. Drei „Inseln“ auf dem Plateau sind begrünt u. mit Sitzkanten eingefasst. .

Entlang des sanierten Wegenetzes führt ein „Naturloop“ unter dem Thema „Perspektivwechsel“ die Parkbesucher zu unterschiedlichsten Umweltbildungsstationen:

Station 1 – „Der Park steht Kopf“: fünf unterschiedliche Spiegel stellen die Welt auf den Kopf u. eröffnen den Naturloop, der sich unter dem Motto „Perspektivwechsel“ über den gesamten Park erstreckt.

Station 2 – „Ich sehe was, was du nicht siehst“: 3 Visiontrees, jeweils ausgestattet mit Teleskop, Mikroskop u. Periskop ermöglichen, es, verschiedene Perspektiven einzunehmen. Die Ausformung einer kleinen Platzfläche, auf der die Visiontrees positioniert sind, öffnet Blickperspektiven auf die westlich gelegene Halbinsel u. die Insel im angrenzenden See. Der Höhenunterschied von ca. 50cm wird mit Betonsitzkanten überbrückt.

Station 3 – „Schwimmsteg“ / „Wassergucker“:
Die Zuwegung zum Schwimmsteg erfolgt über eine an den Hauptweg angebundene wassergebundene Wegedecke. Der Steg ist mit Schwimmkörpern aus Aluminium ausgebildet, an den Dalben sind über Gelenke Schwankungen des Wasserstandes ausgleichbar. Seitlich steht eine Aluminiumkante 10cm über den Stegbelag in die Höhe, um einen Radanschlag für Rollstuhlfahrer auszubilden.
Durch in den Steg eingelassene u. auf Abruf beleuchtete Aquaskope erhalten die Besucher Einblicke in die Unterwasserwelt des Teiches. Die Aquaskope werden in die Stegoberfläche eingepasst, so dass man die Elemente als Rückenlehne nutzen kann.

Station 4 – „Trittsteine“ / „Frosch“: ein Weg entlang des Teichufers führt die Parkbesucher direkt ans Teichufer und die Flachwasserzone.
Im wahrsten Sinne des Wortes führt ein Weg über das Wasser hin zu einer begehbaren Seerose, sodass der Besucher von dort aus die „Froschperspektive“ einnehmen u. das Geschehen vom Wasser aus beobachten kann.
Über Sandsteintrittsteine, die in das seichte Ufer des Sees eingelassen sind, wird ein stilisiertes Seerosenblatt mit einem Durchmesser von fünf Metern erreicht.
Station 5 – „Fledermaus“: eine Fledermaus empfängt die Besucher mit offenen Flügeln; an den Reckstangen kann man neben ihr „abhängen“ u. die Umwelt kopfüber betrachten.

Station 6 – „Kleinbiotope“: die Kleinbiotope sind unterschiedlich gestaltete Beete mit Pflanzensoziologien von sonnig u. mager bis schattig u. nährstoffreich in Kombination mit Totholz, Stein und Trockenmauern.
Die Biotopflächen werden mit Eichenholzbalken angehoben u. eingefasst, um möglichst keine tiefgreifenden Bodeneingriffe in den Bodendenkmalbereich auszulösen.

Station 7 – „Schaufenster Boden“: die Kleinbiotope werden ergänzt durch Beobachtungsliegen, auf denen man den Boden u. die Vegetation ganz bequem aus der nächsten Nähe erforschen kann.

Station 8 – „Grünes Klassenzimmer“: im grünen Klassenzimmer können Schulklassen zu Themen der Umweltbildung informiert und mit Materialien, u. a. aus dem angrenzenden Materialcontainer, selbst aktiv werden.

Station 9 – „Blatt im Wind“: unter den Baumkronen rund um das grüne Klassenzimmer können Groß u. Klein sich auf dem „Blatt im Wind“ hin u. her schaukeln lassen. Das künstlerische Element aus abgerundetem Kantholz bildet ein stilisiertes Blatt nach, welches an vier Standpfosten mit V2A Edelstahlseilen schwingend gelagert ist.

Station 10 – „Spinnennetz“: im Spinnennetz können Kletterfreudige sich wie eine Spinne fühlen...oder wie ihre Beute, denn nebenan lauert eine große Spinnenfigur, die ebenfalls beklettert werden kann.

Station 11 – „Wasserspielplatz“ / „Wasserwald“: der intergenerative Wasserspielplatz, bestehend aus einem naturnahen Bachlauf u. Spielgeräten, die ein integratives Spiel ermöglichen u. ist ein Highlight im Revierpark Wischlingen.
Der Wasserspielplatz gliedert sich in zwei grundsätzliche Wasserfunktionsebenen: Das bestehende Wassersystem, welches durch den Revierpark Wischlingen betrieben wird, soll dahingehend umgebaut werden, dass ein „naturnaher“ Bachlauf gespeist wird. An dem Gerinne sind Spielgeräte eingebaut, versch. Stauklappen, ein kleines Schaufelrad, ein liegendes Schaufelrad, eine Wasserweiche, ein Ziehwehr, eine Wassergabelung u. ein Stangenschieber sind hier integriert.
Ein weiteres Wassersystem wird mit Trinkwasser betrieben. Sitzbereiche aus Beton mit Holzauflagen u. Tisch-Bank Kombinationen bieten für Kinder und Eltern Aufenthalts- und Verweilmöglichkeiten.
Ein besonders beeindruckendes Element auf dem Wasserspielplatz ist der hohe Wasserwald mit seinen verschiedenen Spritzdüsen.

Station 12 – „Lauschtrichter“: die großen und skulpturalen, eindrucksvollen Lauschtrichter ahmen das ausgeprägte Gehör eines Nachtfalters nach.
Der Ort dieser Station wird durch ein rundes Holzpodest mit einem Durchmesser von bis zu 5 m markiert. Drei Hörtrichter sind in unterschiedliche Richtungen ausgerichtet, wobei der größte in Richtung Naturschutzgebiet „Hallerei“ ausgerichtet ist.

Station 13 – „Klimakamera“: mittels Wärmebildkamera lässt sich das Sehvermögen z. B. von Schlangen nachempfinden. Im Bereich des Solebades sind unterschiedl. Strukturen vorhanden, so dass sich mit einer Wärmebildkamera z.B. bauliche Strukturen (Solebad / Gastronomie), Pflasterflächen, Dachbegrünung u. freie Parklandschaft betrachten lassen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Revierpark Wischlingen steht unter dem Titel „Park erleben – Natur erlernen“. Er begrüßt seine Besucher*innen bereits am Eingang mit einem grünen „R“. Als Auftaktelement wurde der Haupteingang zu einem Willkommensplatz umgestaltet, und die Wegeanbindung für Fuß- und Radverkehr wurde gegenüber dem Pkw priorisiert. Durch die gestaltete Topografie des Haupteingangs ergibt sich ein erster Orientierungspunkt, von dem aus zu den weiteren Erkundungen der Parkanlage und des Naturloops eingeladen wird. Der Naturloop entlang des sanierten Wegenetzes führt Parkbesucher*innen zu 13 unterschiedlichen Umweltbildungsstationen. Diese bieten vielfältige Einblicke in die Natur und regen zu neuen Perspektiven auf die Umwelt an. Eine Lichtinstallation erleuchtet in den Abendstunden den Park in seiner charakteristisch grünen Farbe. Die ursprünglichen Flächenversiegelungen in Parkbereichen wurden im Zuge der Revitalisierung zurückgebaut. Die befestigten Flächen wurden denkmalgerecht erhalten und durch eine fachgerechte Umgestaltung mit versickerungsoffenen Fugenkreuzen ökologisch aufgewertet.
Visiontrees

Visiontrees

begehbare Seerose

begehbare Seerose

"Blatt im Wind"

"Blatt im Wind"

Grünes Klassenzimmer

Grünes Klassenzimmer

"Lauschtrichter"

"Lauschtrichter"

Abhängen mit der Fledermaus

Abhängen mit der Fledermaus

Spinne sein...

Spinne sein...

...oder Beute

...oder Beute

"Wassergucker" auf dem Steg

"Wassergucker" auf dem Steg

Wasserspielplatz

Wasserspielplatz

Kleinbiotope

Kleinbiotope