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Verhandlungsverfahren | 06/2009

Architekturleistungen für die Erweiterung der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel

Blick aus der Lessingstraße

Blick aus der Lessingstraße

Teilnahme

JSK Internationale Generalplanung/Projektsteuerung GmbH (vormals: J S K International Architekten und Ingenieure GmbH)

Architektur

Erläuterungstext

Entwurf

Kenzo Krüger-Heyden
Kornelius Kohlmeyer


Die Erweiterung der Herzog-August-Bibliothek mit einem Magazin- bzw. Servicegebäde ist in Einzelbaukörper aufgegliedert und fügt sich somit harmonisch in die kleinteilige Bebauung der Umgebung ein. Das Hauptgebäude der Herzog-August-Bibliothek bleibt das beherrschende Bauwerk des Ensembles.
Die Baukörper der Erweiterung orientieren sich in Größe und Proportion an dem vorhandenen Direktorenhaus, sowie den Gebäuden in der Lessingstraße. Vorhandene Fluchten des Hauptgebäudes und des Direktorenhauses werden aufgenommen, so dass sich die Erweiterung zurückhaltend in das Ensemble einfügt.
Durch die Positionierung der Gebäude als freistehende Baukörper, bleibt ein zusammenhängender Bibliotheks- und Lesegarten als fließende Landschaft bzw. fließender Gartenraum erhalten.
Die Vernetzung und Zusammengehörigkeit der einzelnen Bauten der Bibliothek findet ihren Ausdruck in der Freiraumgestaltung – ein Wegenetz erschließt die Gebäude und schafft abwechslungsreiche Räume mit Rückzugsmöglichkeiten im Bibliotheksgarten. Der Baumbestand auf dem Gartengrundstück wird in großen Teilen erhalten. Insbesondere im Bereich der Lessingstraße und des Okerufers werden nur wenige Veränderungen vorgenommen werden. Um einen optischen Bezug zum Bibliotheksgebäude herzustellen wird entlang der Mittelachse der Baumbestand ausgedünnt.
Das Magazingebäude positioniert sich an der Nordkante des Grundstücks in angemessenem Abstand zur Nachbarbebauung mit gleicher Breite wie das Haupthaus. Der Zugang erfolgt an der südlichen Seite, so dass bei einer Erweiterung keine Umorganisation der Räume stattfinden muß. Die Magazinflächen werden auf 3 Geschossen organisiert. Die zusätzlichen Arbeits- und Nebenräume befinden sich im Erdgeschoss in unmittelbarer Nähe des Eingangsbereichs. Die klimatisierten Bereiche (Buchpflege, Klimaschleuse, Akklimatisierungsraum) sind als kompakte Einheit zwischen die nicht klimatisierten Räume Verwaltungs- und Nebenräume und die Magazinflächen mit Magazinklima eingefügt. Die Bruttogeschosshöhe beträgt 3,35m. Zur Kostenminimierung kann die Bruttoraumhöhe auf bis zu ca. 3,00m abgesenkt werden.
Entlang der nördlichen und westlichen Grundstücksgrenze ist eine Feuerwehrumfahrung vorgesehen. Entsprechende Abstände werden eingehalten.

Die Idee der äußeren Erscheinung orientiert sich an dem eindrucksvollen Bild der Bücherwände und Buchrücken der Augusteerhalle. Es entsteht ein heller, leuchtender Körper, der sich mit einer eigenständigen Sprache im Umfeld behauptet, sich aber gleichzeitig durch Spiegelung und kleinteilige Struktur angemessen in seine Umgebung einfügt. Die durch die Fassade erzeugte optische Präsenz des Gebäudes wird seinem Inhalt gerecht und transportiert die Atmosphäre der Bibliothek nach außen.
Die gläserne Fassade umhüllt den massiven Körper. Durch die Mehrschaligkeit entstehen Leichtigkeit und optische Tiefe. Die Umgebung, sowohl Garten, als auch Bebauung, u.a. die Bibliothek, wird durch die Spiegelung der Fassade miteinbezogen. Der Baukörper verschmilzt so mit seiner Umgebung. Die gesamte Hülle ist in 20 Flächen aufgeteilt, die in leicht unterschiedlichen Weißtönen erscheinen. Die Aufteilung ist eine Referenz an die 20 „Ur-Fachgebiete“ der Bibliothek, sie erzeugt eine kleinteilige Gliederung des Baukörpers, die den Maßstab der Umgebung aufnimmt. Die vertikale Glasteilung erinnert in abstrahierter Form an aufgereihte weiße Buchrücken, die der Größe nach geordnet sind.
Lageplan

Lageplan

Konzept

Konzept

Grundrisse

Grundrisse

Ansicht Schnitt

Ansicht Schnitt

Ansicht Lessingstraße

Ansicht Lessingstraße