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Award / Auszeichnung | 11/2019

Architekturpreis Kanton Zürich 2019 (CH)

Wohnüberbauung Oberzelg

CH-8482 Winterthur

Nominierung

Esch.Sintzel Architekten

Architektur

Caretta+Weidmann Baumanagement AG

Projektsteuerung

Kuhn Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Ernst Basler + Partner

Bauingenieurwesen

Architektur & Farbe - Andrea Burkhard

Fassadenplanung

HGW Heimstätten-Genossenschaft Winterthur

Bauherren

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Groß- und Einzelhandel; Kindergärten, Vorschulen; Landschaft und Freiraum, Wohnungsbau

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2016
    Fertigstellung: 01/2018

Projektbeschreibung

Wo der Fahrplan der S-Bahn dichter wird, wird bald auch die Bebauung dichter. Sennhof
rückt dank besserer ÖV-Anbindung näher an die Stadt, oder besser gesagt: die Stadt rückt
hinaus aufs Land. Dank der neuen Wohnsiedlung liegt der Bahnhof nicht länger am Rand des Ortes, sondern er wird zu einem seiner Mittelpunkte. Damit dies gelingt, müssen alle
Beteiligten zusammenspannen. Die Genossenschaft kommt mit der Stadt und den SBB
überein, einen gemeinsamen Platz zu öffnen. Der Bahnhofplatz wird zur gemeinsamen
Adresse, gesäumt von Nutzungen, die dem ganzen Quartier offenstehen, und durchquert von
Wegen, die dem ganzen Quartier gewidmet sind (Dem ‚Sennhof’ fühlt sich die Genossenschaft übrigens schon lange verbunden, gehört ihr doch immerhin ein Viertel aller Wohnungen in dieser Aussenwacht von Winterthur!). Genossenschaft, SBB und Stadt - alle bieten Hand, denken über ihre Territorien hinaus und investieren gemeinsam in die Planung. Auf den Loggien der kontinuierlichen Kolonnade, die der Innenseite der Siedlung vorgesetzt ist, erhält die Aneignung der Häuser durch ihre Bewohnerinnen und Bewohner einen sichtbaren Rahmen. Sichtbarkeit und Austausch waren auch das Ziel, als die Gärten der Wohnungen im Parterre auf die Innenseite der Siedlung ausgerichtet wurden. Am sichtbarsten werden die Aushandlungsprozesse zwischen privatem Rückzug und kollektiver Teilnahme freilich an den Klappläden, welche die Loggien voneinander abteilen: Wo sich zwei Nachbarn gut verstehen, bleiben sie eingeklappt!

Programm: 139 Wohnungen (2,5–5,5 Zimmer), Quartierladen, Bistro, Quartiertreff, Kindertagesstätte, Ideenhaus

Beurteilung durch das Preisgericht

Raum- und Verkehrsplanung wirken. Die Wohnüberbauung Oberzelg wäre ohne die vierte Teilergänzung der S-Bahn wohl nicht gebaut worden. Direkt am ausgebauten Bahnhof Sennhof-Kyburg gelegen, verkörpert sie geradezu beispielhaft das neue Dogma: Entwicklung findet nur an Orten statt, die vom öffentlichen Verkehr erschlossen sind. Im Sennhof geschieht dies erst noch auf heitere und sympathische Art. Die ganze Wohnsiedlung ist vom Aussenraum her gedacht. Plätze und Gassen bilden ein starkes und durchaus städtisch anmutendes Gerüst, an dem sich die dreigeschossigen Bauten orientieren. Offene, von den Bewohnern schnell in Beschlag genommene Loggien erinnern an Wohnbauten in Südeuropa. Der ruhige Takt der Fassaden, die Farbgebung in ihren erdigen, nach oben hin immer heller werdenden Tönen und die hohen, schlanken Fensterläden tragen zusätzlich zur angenehmen, entspannten Stimmung bei. In der Wohnüberbauung Oberzelg besteht kein Zweifel, dass Leben auch Zusammenleben bedeutet.