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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2014

Schulhaus Dietlimoos

1. Rang / 1. Preis

Preisgeld: 35.000 CHF

Kuhlbrodt & Peters Architekten

Architektur

Hoffmann & Müller Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Aebi Partner GmbH

sonstige Fachplanung

Porta AG

Bauingenieurwesen

Leimgruber Fischer Schaub AG

TGA-Fachplanung

TLP | Thomas Lüem Partner AG

TGA-Fachplanung

Steigmeier Akustik + Bauphysik GmbH

Bauphysik

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser schlagen eine campusartige Komposition mit drei in der Höhe gestaffelten Gebäudekörpern vor, die sie nordwestlich an den Parkweg setzen.

Die miteinander verknüpften Baukörper mit spezifischen Nutzungsprofilen ergeben für die städtebauliche und freiräumliche Disposition ein grosses Potential. Die Gruppierung schafft Adressen und inhaltliche Bezugspunkte auf verschiedenen Ebenen. Bezugnehmend auf die Ordnung des Clusters, bildet die in ein- bis viergeschossige Komposition eine Abstufung von Bauten, die zwischen dem Schulcluster und Quartier vermittelt und unterschiedlich adressierte Freiräume schafft. Das Ensemble wird zum aktiven, differenziert raumbildenden Player im übergeordneten Freiraum zwischen ZIS und Quartier. Der viergeschossige Hauptbau mit Schulnutzung ist geschickt in Bezug zum Quartierplatz und Quartierhain gesetzt, die dienenden Nutzungen finden ihre Position geborgen im zurückversetzten Feld der Bebauungshierarchie und der Kindergarten wird im ersten Obergeschoss des am Parkweg gelegenen zweigeschossigen Gebäudes angeordnet. Der dazwischen liegenden Eingangsplatz mit Adressierung am Parkweg ist stimmungsvoll, er übernimmt das räumliche Thema der wechselseitigen Freiräume am Parkweg. Die räumliche Setzung der mit einer Dachstruktur verbundenen Bauten erzeugt eine klare Aussenraumstruktur der geforderten Platzfiguren. Die Bezugnahme zwischen Nutzungsprogrammen der erdgeschossigen Räume zu den Spielflächen mit Pausenplatz sind hinsichtlich der Raumordnung und der Verknüpfung zum Quartier sehr interessant. Die Durchlässigkeit und Nutzbarkeit für die Öffentlichkeit sind gegeben, die Schnittstelle zum Erweiterungsbau der ZIS sinnfällig gelöst. Insgesamt bietet die Anordnung der Bauabfolge ein mehrseitiges Nutzungsangebot im Freiraum, die Gebäudeproportionen finden ein Mass an Zugänglichkeit, das für die Nutzer attraktiv ist, die grossmassstäblichen Bauvolumen der ZIS werden in diesem Vorschlag auf intelligente Weise gebrochen. Der Vorschlag, die Fassaden mit einem vorgesetzten Betongrid zu gestalten und die Fenster und Brüstungen aus Lärchenholz auszubilden, entspricht der Gesamtkonstellation
dieser Schule.

Unter dem gedeckten Pausenbereich sind folgerichtig die Eingänge zu den drei Gebäuden zu finden. Bei der Primarschule gelangt man über einen grossen Windfang in eine grosse Halle und zur zentral gelegenen Haupttreppe. U-förmig um diese Halle angeordnet sind die Räume für die Lehrpersonen, das Schulleitungsbüro, ein Handarbeitsraum mit Materialraum und das Hauswartsbüro. Die Zuordnung der Nutzungen im Erdgeschoss sind für den Betrieb sinnvoll, doch flächenmässig und räumlich hat das Erdgeschoss noch Potenzial. Ungünstigerweise sind die beiden Handarbeitszimmer nicht im gleichen Geschoss untergebracht und haben daher unterschiedliche Qualitäten.

Die Raumstruktur in den Obergeschossen ist einheitlich und überzeugend gelöst. Pro Geschoss besetzen vier mit gutem Seitenverhältnis proportionierte Klassenzimmer die vier Ecken des Gebäudes. Alle Klassenzimmer erhalten durch ihre Ecklage Licht von zwei Seiten. Innerhalb des rechteckigen Gebäudegrundrisses scheiden die Klassenzimmer einen kreuzförmigen Raum aus. Durch eine geschickte Winkelung der Treppe entstehen zwei quadratische Garderoberäume mit direktem Tageslicht. Diese beiden Räume sind auch als erweiterte Lernzone der Klassenzimmer uneingeschränkt nutzbar, weil sie im Brandfall durch Brandschutztüren von der Fluchtreppe abgetrennt werden können. Alle Klassenzimmertüren sind über die Mittelzone mit der Fluchttreppe erschlossen. Systemkohärent sind die Sanitärräume in die Raumstruktur eingebunden. Es sind nur vier Steigschächte notwendig, die auch die Waschtische der Klassenzimmer bedienen.

Der Kindergarten befindet sich entgegen dem Programm nicht im Erdgeschoss sondern im Obergeschoss.Der gewünschte Innen-Aussenbezug ist somit nur über die Treppe und die Halle möglich.Diese Anordnung wurde kontrovers diskutiert. Die vorgeschlagenen Raumverhältnisse und dieRaumzuordnung des Kindergartens hingegen sind einfach, klar und betrieblich gut. Die innenliegende Garderobe wird mit dem zenitalen Lichteinfall ein freundlicher, heller Raum.

Die Räume der Tagesstruktur im Erdgeschoss liegen ebenfalls in guter Beziehung zueinander und sind gut möblierbar. Auch hier erhalten die meisten Haupträume Licht von zwei Seiten. Die Eingangshalle ist auch in diesem Gebäude räumlich noch nicht optimal gelöst. Der Sanitärblock steht bezugslos in der Halle und ist nicht in das Raumgefüge des Gebäudes eingebunden. Die Tagesstruktur mit Kindergarten wird ebenfalls über Eck erschlossen.

Das Gebäude mit den Mehrzwecknutzungen ist gut organisiert. Das Zusammenfassen dieser Nutzungen in einem Gebäude oder Geschoss ist einleuchtend und überzeugend. Das Gebäude mit Singsaal, Bibliothek, Therapie, Psychomotorik und den drei Musikzimmern kann sich auch für die Allgemeinheit zu einem Treffpunkt entwickeln.

Drei Baukörper mit ein-, zwei- und vier Geschossen mit betonierten, bis 8,0 m spannenden Flachdecken, die auf vorfabrizierten Stützen und Betonwänden auflagern. Die Horizontalaussteifung ist über die betonierten Kerne gelöst. Mit seinem einheitlichen, sauberen statischen Konzept, welches in den drei Gebäudeteilen optimal auf die Raumanordnung abgestimmt ist und den vorliegenden Spannweiten, könnte LINKEDIN auch in wirtschaftlicher Holzsystembauweise realisiert werden.

Die Ziele im Bereich der ökologischen Nachhaltigkeit sind mit diesem Projekt erreichbar. Obwohl drei Gebäudekörper vorgeschlagen werden, erreicht der Projektvorschlag eine recht gute Kompaktheit. Die günstige Ausgangslage wird durch die gewählte Materialisierung relativiert (Massivbauweise, vorgestelltes Betonskelett an den Fassaden). Im Betrieb verhilft der gute Dämmstandard zu einer günstigen Ausgangslage. Allerdings beansprucht der Projektvorschlag überdurchschnittlich viel Geschossfläche zur Umsetzung des Raumprogramms. Es handelt sich um eine nicht flächeneffiziente Lösung. Dies wirkt sich negativ auf die Wirtschaftlichkeit aus. Dazu tragen auch die drei Baukörper mit der Fassadenfläche bei. Das Verhältnis Verkehrsfläche zu Geschossfläche wird positiv gewertet.

Fazit:
Das Projekt zeigt, wie es an diesem Ort überzeugend und sinnfällig ist, die verschiedenen Nutzungen in einzelne Gebäude aufzuteilen und diese wiederum zu einer stimmungsvollen Campusanlage zusammenzufügen. Die Ansprüche an den Städtebau aber auch die Erwartungen an einen gut funktionierenden Betrieb werden in hohem Masse erfüllt und die Kinder der Primarstufe und des Kindergartens erhalten ihr eigenes Gebäude, das ihrer Altersstufe entspricht.
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