modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren
6. Rang 7 / 7

Offener Wettbewerb | 02/2015

Neubau Höhere Fachschule Gesundheit Zentralschweiz Luzern HFGZ

LELLIS

7. Rang / 3. Ankauf

Preisgeld: 5.000 CHF

Scheitlin Syfrig Architekten

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der fünfgeschossige Bau mit einem zurückgezogenen als Aufenthaltsbereich ausgebildeten Erdgeschoss gegenüber der Spitalstrasse und dem vierten Obergeschoss in Attikaform setzt ein markantes, prägendes neues Gebäudevolumen an die Spitalstrasse. Der quadratisch, kompakte Baukörper ist präzise auf die Baulinien entlang der Spitalstrasse, dem östlich befindlichen La-borgebäude und der nordseitigen Begrenzung gesetzt. Gegenüber dem Personalhochhaus wird der Baukörper bewusst zurückgesetzt. Die Projektverfasser passen damit ihr Projekt städtebaulich und volumetrisch in die bestehende Situation ein. Der für den architektonischen Ausdruck prägende Vorschlag von verstellbaren vertikalen Lamellen als Sonnenschutz vor den geschoss-hohen Verglasungen verleiht dem Gebäude einen eher introvertierten Charakter. Die Materiali-sierung und Strukturierung der Innenräume, insbesondere die wohnliche Ausgestaltung der Auf-enthaltsräume im Attikageschoss, führen zu einer guten innenräumlichen Qualität und einem identitätsstiftenden Charakter.

Der fünfgeschossige Innenhof mit den Lerninseln in der Form von auskragenden Terrassen bil-det das Herz der Anlage. Das interessante Raumgefüge dieses Innenhofes beinhaltet die ei-gentlichen Kommunikationsräume und Erschliessungen. Leider ist dieser Innenhof total introver-tiert, Bezüge nach aussen über die Fassade fehlen. Zwar ermöglicht das grosse Oblicht eine natürliche Belichtung, diese wird aber in den unteren Geschossen durch die Verengungen der Terrassen eingeschränkt. Ab dem grosszügigen Foyer im Erdgeschoss als Teil des Innhofes erschliesst eine gut dimensionierte Doppelspiraltreppe im Kernbereich alle Geschosse. Weiter umfasst der Kern die Liftanlagen und Nebennutzungen. Die Cafeteria, die Mediothek und der Aktivitätenraum sind im vierten Obergeschoss, das als Attikageschoss vorgeschlagen wird, eingeplant. Dieser Vorschlag führt zwar zu einer attraktiven Situation der öffentlichen Aufenthaltsräume, andererseits aber zu langen Erschliessungswegen zu diesen publikumsintensiven Nut-zungen. Die Konzeption mit den Administrativräumen und den grossen Kursräumen im Erdge-schoss sowie den übrigen Kursräumen im zweiten und dritten Geschoss hingegen ist zweck-mässig und funktional. Die Laborräume im Untergeschoss sind nordseitig angeordnet. Eine na-türliche Belichtung ist über die vorgeschlagene Abtiefung des Geländes gewährleistet, diese wird jedoch, je nach der Höhenentwicklung des zukünftigen Spitalbaus, mehr oder weniger be-einträchtigt. Die Anlieferung und der Zugang zum Velokeller über den östlichen Innenhof funkti-onieren gut. Das gewählte Tragsystem mit einem Kernbereich unterstützt die Plattenstruktur und ermöglicht die geforderte Flexibilität im Bereich der Schul- und Administrativräume.

Das relativ kompakte Volumen verfügt über gute Flächenverhältnisse, jedoch über teilweise aufwändigere Konstruktionen an Fassade und Dach, sowie Verglasungen im Innenbereich. Im Vergleich befinden sich die Erstellungskosten im oberen Segment.

Die Introvertiertheit des in städtebaulicher wie architektonischer Hinsicht selbstbewussten Baukörpers mit einem fünfgeschossigen Lichthof als Herz der Anlage vermag die Zielsetzungen der Schule nur teilweise zu erfüllen. Die Anordnung der öffentlichen Räume Bibliothek und Mensa in einem Attikageschoss führt zwar zu attraktiven Raumstrukturen andererseits aber zu langen Wegverbindungen. Die Attraktivität der öffentlichen Räume wird durch den architektonischen Ausdruck und die innenräumliche Stimmung verstärkt.
6. Rang 7 / 7