Offener Wettbewerb | 10/2019
Erweiterung der Berufsfachschule Oberwallis (CH)
©architecture.szopp
Plan_01
5. Rang / 5. Preis
Preisgeld: 10.000 CHF
Architektur
Architektur
Landschaftsarchitektur
TGA-Fachplanung
Brandschutzplanung
Modellbau
Beurteilung durch das Preisgericht
Der Name des Projekts stammt aus der Feder des WaadtlĂ€nder Dichters Charles Ferdinand Ramuz (1878-1947). Der Dichter stand dem Wallis besonders nah, indem er ĂŒber die unbĂ€ndige Kraft der Berge und deren Menschen schrieb. Sucht man im Projekt einen Bezug zum Titel, so erschliesst er sich einem nicht. Man kann sich vorstellen, dass die Autoren des Projekts das GelĂ€nde der Berufsschule Visp an einem besonders heissen Sommertag besucht haben...
In der Grundidee ihrer Intervention versuchen die Verfasser dem Ort ein neues Zentrum zu geben. Sie schlagen zur StĂ€rkung des Schulkomplexes einen zentralen, gemeinsam genutzten, kommunikativen Aussenraum â einen Campusplatz â zwischen drei Baukörpern den GebĂ€uden A, B, und C vor. Dabei wird aus GrĂŒnden der Wirtschaftlichkeit der Bestand des GebĂ€udes B erhalten und dessen Volumen durch einen Anbau mehr als verdoppelt. Der neue vierstöckige Baukörper schliesst den Platz gegen SĂŒden hin ab. Die Durchgangszone, die heute nicht nur von den Lehrlingen und Studenten der Berufsschule, sondern auch rege von den SchĂŒlern der nahegelegenen Schulanlage und den Anwohnern genutzt wird, wird bewusst âprivatisiertâ. Vom östlich gelegenen neu definierten Eingang lenkt ein Knick in der Fassade die SchĂŒler der Berufsschule ins Herz des Campus zum zentralen Platz. Der Zugang nahe dem Stadtzentrum wird ĂŒber einen klar gezeichneten Vorplatz betont. Der Parkplatz am Ostrand der Anlage wird neu organisiert und der bestehende Haupteingang der Schule zum schĂŒtzenswerten GebĂ€ude A durch eine geschickte âRochadeâ neu dem zentralen Campusplatz zugeordnet. Eine turmĂ€hnliche Skulptur auf dem Campusplatz dient als Wahrzeichen der Schule und Orientierungshilfe im rĂ€umlichen Kontext. Auch lenkt er im Sinne von GĂŒnther Grass ErzĂ€hlung âKatz und Mausâ wie der Schraubenzieher vom Adamsapfel des Protagoisten der ErzĂ€hlung von der unansehnlichen RĂŒckfassade des bestehenden GebĂ€udes B ab.
Die in drei Etappen ausfĂŒhrbar geplante Erweiterung und Renovation des GebĂ€udes B bietet im Endausbau eine attraktive Eingangssituation und mit dem Ersatz des alten Treppenhauses auch eine grosszĂŒgige neue Haupterschliessung im neuen Turmanbau an. Die bestehende Gangzone wird geschickt ins Gesamtkonzept integriert. Die einseitig nach SĂŒden ausgerichteten, funktional und variabel nutzbaren Schulzimmereinheiten werden ĂŒber eine laubenartige Erschliessungszone mit grosszĂŒgigen Aus- und Einblicken auf den zentralen Campusplatz im Norden erschlossen. Die Problematik des Blend- und Ăberhitzungsschutzes der sĂŒdgerichteten Schulzimmer wird durch ein Beschattungskonzept mit einfachen Lamellenstoren dann doch etwas banalisiert.
ErgĂ€nzend zu der bereits sehr heterogenen MaterialitĂ€t der bestehenden GebĂ€ude A und C versucht der Verfasser das GebĂ€ude B und dessen Erweiterung mit einem Materialkonzept aus geschosshohen Glaselementen und Fassadenplatten aus Naturstein architektonisch zu vereinheitlichen. Dabei ist aus dem Projekt das Konzept, das zum einen den Akzent auf horizontale Geschosszeichnung, dann wieder auf vertikale StĂŒtzen und letztlich wie bei der Nordfassade des Anbaus auf flĂ€chige GlaswĂ€nde setzt, nicht ganz ersichtlich. Aus ökonomischer Sicht, hinsichtlich der zu erwartenden Baukosten reit sich die Renovation mit Erweiterungsbau etwas ĂŒber dem Mittelwert aller gezeigten Projekte ein.
Die Erweiterung soll aus einem Skelettbau in verleimter Holzkonstruktion vorfabriziert und in 9 Monaten erstellt und ausgebaut werden können. Laut Projektverfasser soll in der Ausbauphase des Neubaus die Renovation des bestehenden GebĂ€udes wĂ€hrend den Sommerferien in rekordverdĂ€chtigen 8 Wochen (!) möglich sein. So wĂŒrde der Bau des neuen Campus Visp der Berufsschule Oberwallis weniger als ein Jahr dauern, der Schulbetrieb in der Bauphase nur wenig eingeschrĂ€nkt und die Schule nach dieser kurzen Bauzeit im ganzen Umfang genutzt werden können. Ein sicherlich sehr ambitioniertes Ziel der Autoren.
Das Projekt âLâombre du tilleul tourne dans la cour. La fontaine fait un bruit de tambour.â zeigt in Hinblick auf das Aussenraumkonzept einen sehr interessanten Beitrag. Mit der klaren Haltung der Setzung und Orientierung der Erweiterung der Schule wird die IdentitĂ€t der Schule und die Idee eines Campus gestĂ€rkt. Bei der Darstellung des Konzept vermisst man dann etwas die KohĂ€renz zwischen der Klarheit der Idee und deren architektonischer Umsetzung. Dies spiegelt sich interessanterweise auch in der Wahl des Titels wieder, den die Autoren ihrem Projekt gegeben haben.
In der Grundidee ihrer Intervention versuchen die Verfasser dem Ort ein neues Zentrum zu geben. Sie schlagen zur StĂ€rkung des Schulkomplexes einen zentralen, gemeinsam genutzten, kommunikativen Aussenraum â einen Campusplatz â zwischen drei Baukörpern den GebĂ€uden A, B, und C vor. Dabei wird aus GrĂŒnden der Wirtschaftlichkeit der Bestand des GebĂ€udes B erhalten und dessen Volumen durch einen Anbau mehr als verdoppelt. Der neue vierstöckige Baukörper schliesst den Platz gegen SĂŒden hin ab. Die Durchgangszone, die heute nicht nur von den Lehrlingen und Studenten der Berufsschule, sondern auch rege von den SchĂŒlern der nahegelegenen Schulanlage und den Anwohnern genutzt wird, wird bewusst âprivatisiertâ. Vom östlich gelegenen neu definierten Eingang lenkt ein Knick in der Fassade die SchĂŒler der Berufsschule ins Herz des Campus zum zentralen Platz. Der Zugang nahe dem Stadtzentrum wird ĂŒber einen klar gezeichneten Vorplatz betont. Der Parkplatz am Ostrand der Anlage wird neu organisiert und der bestehende Haupteingang der Schule zum schĂŒtzenswerten GebĂ€ude A durch eine geschickte âRochadeâ neu dem zentralen Campusplatz zugeordnet. Eine turmĂ€hnliche Skulptur auf dem Campusplatz dient als Wahrzeichen der Schule und Orientierungshilfe im rĂ€umlichen Kontext. Auch lenkt er im Sinne von GĂŒnther Grass ErzĂ€hlung âKatz und Mausâ wie der Schraubenzieher vom Adamsapfel des Protagoisten der ErzĂ€hlung von der unansehnlichen RĂŒckfassade des bestehenden GebĂ€udes B ab.
Die in drei Etappen ausfĂŒhrbar geplante Erweiterung und Renovation des GebĂ€udes B bietet im Endausbau eine attraktive Eingangssituation und mit dem Ersatz des alten Treppenhauses auch eine grosszĂŒgige neue Haupterschliessung im neuen Turmanbau an. Die bestehende Gangzone wird geschickt ins Gesamtkonzept integriert. Die einseitig nach SĂŒden ausgerichteten, funktional und variabel nutzbaren Schulzimmereinheiten werden ĂŒber eine laubenartige Erschliessungszone mit grosszĂŒgigen Aus- und Einblicken auf den zentralen Campusplatz im Norden erschlossen. Die Problematik des Blend- und Ăberhitzungsschutzes der sĂŒdgerichteten Schulzimmer wird durch ein Beschattungskonzept mit einfachen Lamellenstoren dann doch etwas banalisiert.
ErgĂ€nzend zu der bereits sehr heterogenen MaterialitĂ€t der bestehenden GebĂ€ude A und C versucht der Verfasser das GebĂ€ude B und dessen Erweiterung mit einem Materialkonzept aus geschosshohen Glaselementen und Fassadenplatten aus Naturstein architektonisch zu vereinheitlichen. Dabei ist aus dem Projekt das Konzept, das zum einen den Akzent auf horizontale Geschosszeichnung, dann wieder auf vertikale StĂŒtzen und letztlich wie bei der Nordfassade des Anbaus auf flĂ€chige GlaswĂ€nde setzt, nicht ganz ersichtlich. Aus ökonomischer Sicht, hinsichtlich der zu erwartenden Baukosten reit sich die Renovation mit Erweiterungsbau etwas ĂŒber dem Mittelwert aller gezeigten Projekte ein.
Die Erweiterung soll aus einem Skelettbau in verleimter Holzkonstruktion vorfabriziert und in 9 Monaten erstellt und ausgebaut werden können. Laut Projektverfasser soll in der Ausbauphase des Neubaus die Renovation des bestehenden GebĂ€udes wĂ€hrend den Sommerferien in rekordverdĂ€chtigen 8 Wochen (!) möglich sein. So wĂŒrde der Bau des neuen Campus Visp der Berufsschule Oberwallis weniger als ein Jahr dauern, der Schulbetrieb in der Bauphase nur wenig eingeschrĂ€nkt und die Schule nach dieser kurzen Bauzeit im ganzen Umfang genutzt werden können. Ein sicherlich sehr ambitioniertes Ziel der Autoren.
Das Projekt âLâombre du tilleul tourne dans la cour. La fontaine fait un bruit de tambour.â zeigt in Hinblick auf das Aussenraumkonzept einen sehr interessanten Beitrag. Mit der klaren Haltung der Setzung und Orientierung der Erweiterung der Schule wird die IdentitĂ€t der Schule und die Idee eines Campus gestĂ€rkt. Bei der Darstellung des Konzept vermisst man dann etwas die KohĂ€renz zwischen der Klarheit der Idee und deren architektonischer Umsetzung. Dies spiegelt sich interessanterweise auch in der Wahl des Titels wieder, den die Autoren ihrem Projekt gegeben haben.
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Plan_02
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Plan_03