Offener Wettbewerb | 06/2020
Bildungscampus Burgdorf: Neubau des Gymnasiums in Burgdorf (CH)
©Sollberger Bögli Architekten AG und XEROS Landschaftsarchitektur mit maaars architektur visualisierungen
4. Preis / 4. Rang
Preisgeld: 18.000 CHF
Sollberger Bögli Architekten AG
Architektur
Xeros Landschaftsarchitektur GmbH
Landschaftsarchitektur
Bauingenieurwesen
TGA-Fachplanung
FARB AM BAU Barbara Schwärzler
Innenarchitektur
maaars architektur visualisierungen
Visualisierung
Beurteilung durch das Preisgericht
Das Projekt „Die Physiker“ basiert auf einer äusserst einfachen, plausiblen Strategie - die Bestandesbauten werden vollumfänglich erhalten und durch minimale Interventionen den neuen Anforderungen angepasst. Ein Ergänzungsbau, bestehend aus zwei zusammengefügten Volumen, vervollständigt die Gesamtanlage.
Im Gegensatz zu den bestehenden Bauten, welche in ihrem Volumen und ihrem architektonischen Ausdruck eine markante Eigenständigkeit als Zeugen ihrer jeweiligen Zeitepoche aufweisen, versuchen die Projektverfasser mit dem Ergänzungsbau zu vermitteln. Die zwei zusammengefügten Volumina können als Reaktion an das bedeutsame Gartenstadtquartier interpretiert werden, die erzeugte Kleinteiligkeit als Reaktion auf die angrenzende Körnung oder Massstäblichkeit. Die vorgeschlagene Materialisierung bezieht sich sowohl auf den historischen Hauptbau als auch auf den Erweiterungsbau aus dem Jahre 1958 und unterstützt dementsprechend die gewählte Strategie.
Das Freiraumkonzept ergibt sich aus der entsprechenden Anordnung der neuen Gebäude und ihrer Stellung zu den bestehenden Schulbauten. Zugangswege erfolgen über Plätze und in der Weiterführung verbinden sie alt und neu, was zusätzlich den gewünschten Charakter eines Campus stärkt. Ebenso wird versucht die bestehenden Freiflächen weitgehend zu erhalten und teilweise einer neuen Nutzung zu zuführen.
Die meisten, gedeckten Veloabstellplätze sind im nördlichen Bereich, richtigerweise im Bereich des Erschliessungsweges, angeordnet. Allerdings erscheint die grosszügige Platzfläche, natürlich auch der Zufahrt der Betriebsfahrzeuge geschuldet, etwas verwirrend, da der eigentliche Schuleingang sich nicht hier befindet. Hier wäre eine etwas differenziertere Gestaltung wünschenswert, um nicht den Charakter eines Hinterhofes aufkommen zu lassen. Die Grünrabatten längs den Gebäuden wirken etwas fremd und schmälern die erhoffte Grosszügigkeit des Haupterschliessungsweges und des Aufenthalts- und Begegnungsortes. Die vorgeschlagenen Nutzungen in den Teilbereichen sind so denkbar. Für die chaussierten Spazier- und Verbindungswege im landschaftlichen Bereich, wäre eine etwas weniger stringente Formgebung gut denkbar.
Der architektonische Ausdruck soll gemäss den Projektverfassern konsequent aus der gewählten, vermittelnden Strategie entwickelt werden. Das bestehende Volumen wird integral erhalten und die ursprüngliche Betonfassade wiederhergestellt. Der Neubau, bestehend aus einem Raster aus Betonelementen sowie Brüstungen aus Backstein in Anlehnung an den Hauptbau und das Technikum
soll Vorgefundenes zusammenführen und somit die Gesamtanlage stärken. Inwieweit dies einer Schrägstellung der Backsteine mit der daraus resultierenden Plastizität bedarf, wird jedoch kritisch hinterfragt.
Über den neuen Allwetterplatz wird sowohl das neue als auch das bestehende Gebäude erschlossen. Eine in das Gewächshaus integrierte Rampe dient der behindertengerechten Erschliessung des bestehenden Schulhauses. Infolge der Beibehaltung der bestehenden Gebäudetypologie, insbesondere der Situierung der Treppe, bleibt jedoch der periphere Zugang die Hauptadressierung.
Der Neubau besteht aus zwei nahezu identischen Volumen, welche mittels einem Verbindungsbau zusammengefügt werden. Dieser beinhaltet die vertikale Haupttreppe. Die Typologie des Neubaus orientiert sich weitgehend am bestehenden Gebäude. Dreiseitig um einen zentralen Erschliessungsraum angeordnete Unterrichtszimmer gewährleisten infolge eines allseitigen Gebäuderasters von 2 Metern eine hohe Nutzungsflexibilität. Zudem entstehen grosszügige, zusammenhängende Erschliessungsflächen, welche unterschiedliche Begegnungs- und Lernbereiche ermöglichen. Die Nutzungsverteilung zwischen Alt- und Neubau ist zweckmässig, das Eingangsgeschoss mit Eingangshalle und Mediathek plausibel.
Das Projekt vermag die Anforderungen an die Nachhaltigkeit mit der gewählten Konstruktion und der robusten Materialwahl zu erfüllen. Die vorgeschlagene Gebäudestruktur ermöglicht zudem eine einfache Systemtrennung. Das Brandschutzkonzept ist grundsätzlich umsetzbar und bedarf lediglich kleinerer Anpassungen.
Das Projekt ist trotz seiner Kompaktheit infolge der Gebäudehülle sowohl bezüglich Geschossflächen als auch bei den zu erwartenden Investitionskosten leicht über dem Durchschnitt.
Das Projekt „Die Physiker“ überzeugt durch seine einfache, plausible Strategie, durch die Körnung und Massstäblichkeit gegenüber dem Quartier aus der Gründerzeit sowie dem sorgfältigen Umgang mit dem Bestand. Inwieweit jedoch die angestrebte Vermittlung der Neubauten mit Vorgefundenem die Anlage schlussendlich zu stärken vermag, wird kritisch hinterfragt.
Im Gegensatz zu den bestehenden Bauten, welche in ihrem Volumen und ihrem architektonischen Ausdruck eine markante Eigenständigkeit als Zeugen ihrer jeweiligen Zeitepoche aufweisen, versuchen die Projektverfasser mit dem Ergänzungsbau zu vermitteln. Die zwei zusammengefügten Volumina können als Reaktion an das bedeutsame Gartenstadtquartier interpretiert werden, die erzeugte Kleinteiligkeit als Reaktion auf die angrenzende Körnung oder Massstäblichkeit. Die vorgeschlagene Materialisierung bezieht sich sowohl auf den historischen Hauptbau als auch auf den Erweiterungsbau aus dem Jahre 1958 und unterstützt dementsprechend die gewählte Strategie.
Das Freiraumkonzept ergibt sich aus der entsprechenden Anordnung der neuen Gebäude und ihrer Stellung zu den bestehenden Schulbauten. Zugangswege erfolgen über Plätze und in der Weiterführung verbinden sie alt und neu, was zusätzlich den gewünschten Charakter eines Campus stärkt. Ebenso wird versucht die bestehenden Freiflächen weitgehend zu erhalten und teilweise einer neuen Nutzung zu zuführen.
Die meisten, gedeckten Veloabstellplätze sind im nördlichen Bereich, richtigerweise im Bereich des Erschliessungsweges, angeordnet. Allerdings erscheint die grosszügige Platzfläche, natürlich auch der Zufahrt der Betriebsfahrzeuge geschuldet, etwas verwirrend, da der eigentliche Schuleingang sich nicht hier befindet. Hier wäre eine etwas differenziertere Gestaltung wünschenswert, um nicht den Charakter eines Hinterhofes aufkommen zu lassen. Die Grünrabatten längs den Gebäuden wirken etwas fremd und schmälern die erhoffte Grosszügigkeit des Haupterschliessungsweges und des Aufenthalts- und Begegnungsortes. Die vorgeschlagenen Nutzungen in den Teilbereichen sind so denkbar. Für die chaussierten Spazier- und Verbindungswege im landschaftlichen Bereich, wäre eine etwas weniger stringente Formgebung gut denkbar.
Der architektonische Ausdruck soll gemäss den Projektverfassern konsequent aus der gewählten, vermittelnden Strategie entwickelt werden. Das bestehende Volumen wird integral erhalten und die ursprüngliche Betonfassade wiederhergestellt. Der Neubau, bestehend aus einem Raster aus Betonelementen sowie Brüstungen aus Backstein in Anlehnung an den Hauptbau und das Technikum
soll Vorgefundenes zusammenführen und somit die Gesamtanlage stärken. Inwieweit dies einer Schrägstellung der Backsteine mit der daraus resultierenden Plastizität bedarf, wird jedoch kritisch hinterfragt.
Über den neuen Allwetterplatz wird sowohl das neue als auch das bestehende Gebäude erschlossen. Eine in das Gewächshaus integrierte Rampe dient der behindertengerechten Erschliessung des bestehenden Schulhauses. Infolge der Beibehaltung der bestehenden Gebäudetypologie, insbesondere der Situierung der Treppe, bleibt jedoch der periphere Zugang die Hauptadressierung.
Der Neubau besteht aus zwei nahezu identischen Volumen, welche mittels einem Verbindungsbau zusammengefügt werden. Dieser beinhaltet die vertikale Haupttreppe. Die Typologie des Neubaus orientiert sich weitgehend am bestehenden Gebäude. Dreiseitig um einen zentralen Erschliessungsraum angeordnete Unterrichtszimmer gewährleisten infolge eines allseitigen Gebäuderasters von 2 Metern eine hohe Nutzungsflexibilität. Zudem entstehen grosszügige, zusammenhängende Erschliessungsflächen, welche unterschiedliche Begegnungs- und Lernbereiche ermöglichen. Die Nutzungsverteilung zwischen Alt- und Neubau ist zweckmässig, das Eingangsgeschoss mit Eingangshalle und Mediathek plausibel.
Das Projekt vermag die Anforderungen an die Nachhaltigkeit mit der gewählten Konstruktion und der robusten Materialwahl zu erfüllen. Die vorgeschlagene Gebäudestruktur ermöglicht zudem eine einfache Systemtrennung. Das Brandschutzkonzept ist grundsätzlich umsetzbar und bedarf lediglich kleinerer Anpassungen.
Das Projekt ist trotz seiner Kompaktheit infolge der Gebäudehülle sowohl bezüglich Geschossflächen als auch bei den zu erwartenden Investitionskosten leicht über dem Durchschnitt.
Das Projekt „Die Physiker“ überzeugt durch seine einfache, plausible Strategie, durch die Körnung und Massstäblichkeit gegenüber dem Quartier aus der Gründerzeit sowie dem sorgfältigen Umgang mit dem Bestand. Inwieweit jedoch die angestrebte Vermittlung der Neubauten mit Vorgefundenem die Anlage schlussendlich zu stärken vermag, wird kritisch hinterfragt.
©Sollberger Bögli Architekten AG und XEROS Landschaftsarchitektur
©Sollberger Bögli Architekten AG und XEROS Landschaftsarchitektur
©Sollberger Bögli Architekten AG und XEROS Landschaftsarchitektur
©Sollberger Bögli Architekten AG und XEROS Landschaftsarchitektur