Offener Wettbewerb | 10/2020
Neue Sekundarschule Im Isengrind in Zürich-Affoltern (CH)
©virtualdesignunit
Sekundarschulhaus "Im Isengrind"
4. Rang / 4. Preis
Architektur
Ernst und Hausherr Landschaftsarchitekten BSLA
Landschaftsarchitektur
Visualisierung
Erläuterungstext
Auf der unüberbauten, städtischen Landreserve neben der Primarschulanlage "Im Isengrind" (Quartier Unteraffoltern) soll ein neues Sekundarschulhaus für 18 Regelklassen und 2 Klassen der Heilpädagogischen Schule (HPS) gebaut werden. Das Sekundarschulhaus wird als Tagesschule geplant. Zudem sollen ergänzende Räume für die benachbarte Primarschule erstellt werden, insbesondere für die Verpflegung und den Musikunterricht.
Das Gebäude präsentiert sich als kompaktes, annähernd quadratisches Einzelvolumen, welches zentral als freistehendes Objekt auf dem Baufeld steht. Es ergänzt die bestehende Schulanlage in südwestlicher Richtung, womit sich das Schulareal neu entlang des Rad- und Fusswegs Wolfswinkel bis zur Strasse «Im Isengrind» erstreckt. Die Orientierung des Volumens ordnet sich der Hierarchie des klaren Ordnungssystems der Siedlungsstruktur unter und bezeichnet durch die Nordost-Südwest Ausrichtung seine öffentliche Nutzung.
Bestehende, prägende Umgebungselemente wie lockere Baumgruppen, rasterförmige Baumdächer aber auch die spielerisch-formale Anordnung von Flächen und Freiräumen bilden die Basis für die Weiterentwicklung des Areals mit dem Ziel eines zusammenhängenden Ganzen.
Das Schulhaus wurde als ein untrennbares Ganzes konzipiert und auf einfache Weise in funktional getrennte Schichten aufgeteilt. Im Erdgeschoss befinden sich die öffentlichen Funktionen: Im Zentrum wird die Bibliothek und Mehrzwecksaal über den darüberliegenden Hof belichtet. Die Obergeschosse nehmen die Schulfunktionen auf und sind über einen dreigeschossigen Innenhof visuell verbunden. Die 2-geschossigen Räume der Betreuung verbinden räumlich die Geschosse und werden über den Innenhof belichtet. In den Untergeschossen werden die Sporthalle, die Nebenräume der Schule sowie die Haustechnik im Boden versenkt und die Halle über begehbare Lichtkeile blendfrei an der Südostseite belichtet.
Das Gebäude präsentiert sich als kompaktes, annähernd quadratisches Einzelvolumen, welches zentral als freistehendes Objekt auf dem Baufeld steht. Es ergänzt die bestehende Schulanlage in südwestlicher Richtung, womit sich das Schulareal neu entlang des Rad- und Fusswegs Wolfswinkel bis zur Strasse «Im Isengrind» erstreckt. Die Orientierung des Volumens ordnet sich der Hierarchie des klaren Ordnungssystems der Siedlungsstruktur unter und bezeichnet durch die Nordost-Südwest Ausrichtung seine öffentliche Nutzung.
Bestehende, prägende Umgebungselemente wie lockere Baumgruppen, rasterförmige Baumdächer aber auch die spielerisch-formale Anordnung von Flächen und Freiräumen bilden die Basis für die Weiterentwicklung des Areals mit dem Ziel eines zusammenhängenden Ganzen.
Das Schulhaus wurde als ein untrennbares Ganzes konzipiert und auf einfache Weise in funktional getrennte Schichten aufgeteilt. Im Erdgeschoss befinden sich die öffentlichen Funktionen: Im Zentrum wird die Bibliothek und Mehrzwecksaal über den darüberliegenden Hof belichtet. Die Obergeschosse nehmen die Schulfunktionen auf und sind über einen dreigeschossigen Innenhof visuell verbunden. Die 2-geschossigen Räume der Betreuung verbinden räumlich die Geschosse und werden über den Innenhof belichtet. In den Untergeschossen werden die Sporthalle, die Nebenräume der Schule sowie die Haustechnik im Boden versenkt und die Halle über begehbare Lichtkeile blendfrei an der Südostseite belichtet.
Beurteilung durch das Preisgericht
Die neue Sekundarschule Isengrind besteht aus einem viergeschossigen Prisma, das analog zur bestehenden Primarschule von der vorherrschenden Nord-Süd- Ausrichtung der Gesamtplanung Unteraffoltern um 45° ausgedreht ist. Mit dieser punktförmigen Setzung und dank einer vergleichsweise niedrigen Gebäudehöhe treten Neubau und Bestand wie selbstverständlich als Schulensemble in Erscheinung. Dem kompakten Volumen im Zentrum des Quartiers gelingt es gut, zwischen den Wohnhochhäusern und den niedrigen Wohnzeilen zu vermitteln. Es entstehen gut proportionierte Grünräume, die sich nahtlos in die offene und fliessende Landschaft des bestehenden Quartiers integrieren. Etwas abgerückt von der Strasse Im Isengrind wird das Sekundarschulhaus zu einer neuen Adresse am Fuss- und Veloweg zwischen Wolfswinkel und Isengrind, dem wichtigsten Schulweg im Quartier. Die vorgeschlagene Eingangsarkade im Erdgeschoss wirkt in diesem Kontext allerdings fremd. Der hofartige Freiraum zwischen der Primar- und Sekundarschule nimmt den neuen Hartplatz auf, der mit seinen seitlichen Sitzstufen als verbindendes Element und als Zentrum für die Kinder und Jugendlichen in der schulfreien Zeit funktioniert. Hier befindet sich auch ein Nebeneingang mit einer direkten Verbindung zur ebenerdigen Musikschule und zur unterirdischen Turnhalle. Die schattenspendenden Bäume fügen sich in das übergeordnete Baumkonzept ein und übernehmen die unterschiedlichen Typologien wie Baumreihen entlang Strassen, Baumdächer im Raster und lockere Baumgruppen. Eine Wegerampe führt zum Tageshort und Pausenplatz der Primarschule. Leider wird das Wegenetz zur besseren Anbindung des Kindergartens, der etwas losgelöst von der Gesamtanlage liegt, nicht weiter ergänzt. Insgesamt bietet der schlüssig konzipierte Aussenraum noch weiteres Potenzial für Angebote zur Erhöhung der Biodiversität. Der Haupteingang führt in eine geräumige Eingangshalle mit einer etwas bescheidenen Haupttreppe und weiter in eine diagonale Raumfolge. In der Mitte liegen die Bibliothek und der Mehrzweckraum, die beide nur durch Oberlichter des darüber liegenden Hofraums belichtet werden. Die Verpflegungs- und Betreuungseinrichtungen sind an der Nordostseite mit einem schönen Bezug zum angrenzenden Hof- und Grünraum situiert. Diese kompakte Abfolge von gemeinsamen Einrichtungen kann je nach Bedarf mit Faltwänden offener oder auch geschlossener gestaltet werden, was bezüglich Alltagstauglichkeit und Akustik Fragen aufwirft. Die drei Obergeschosse werden durch einen ringförmigen Korridor erschlossen, der auch als Fluchtweg dient und deshalb kaum für den Unterricht nutzbar ist. Der zentrale Lichthof ist innerhalb der Schule räumlich leider nur wenig präsent. Im 1. Obergeschoss sind nach aussen alle Spezialräume und nach innen die Bereiche der Lehrerinnen und Lehrer organisiert. Weiter oben sind längs an der Fassade liegende Klassenzimmer und Gruppenräume angeordnet. Eine räumliche Gliederung der einzelnen Cluster ist jedoch zu wenig erkennbar. Die Belichtung der etwas zu kleinen Sporthalle über seitliche Lichtschächte ist gut gelöst, die statische Höhe der Abfangträger scheint etwas zu klein geraten. Die Anordnung der Werkräume im Untergeschoss ohne Tageslicht ist nicht optimal. Die Untergeschosse sind als massive Betonkonstruktion, die oberen Geschosse als flexible Stahlskelettkonstruktion konzipiert. Die architektonische Erscheinung, geprägt durch eine zweischalige Fassadenkonstruktion mit umlaufenden, fein profilierten Betonbrüstungen und horizontalen Bandfenstern, wirkt sehr reduziert und kontrolliert. Das Projekt CHABIS überzeugt vor allem hinsichtlich der städtebaulichen und freiräumlichen Einordnung eines grossen Raumprogramms in einen sehr schwierigen Kontext. Die innere Organisation der Schule ist zwar sehr einfach und zweckmässig, der Clustergedanke kommt allerdings in der Gesamtausgestaltung zu wenig zum Ausdruck. Eine starke räumliche Mitte der Schule wird vermisst.
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Sekundarschulhaus "Im Isengrind"
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Sekundarschulhaus "Im Isengrind"
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Sekundarschulhaus "Im Isengrind"
©Itten+Brechbühl AG
Situationsplan Sekundarschulhaus "Im Isengrind"
©Itten+Brechbühl AG
Grundriss EG Sekundarschulhaus "Im Isengrind"
©Itten+Brechbühl AG
Schnitt Sekundarschulhaus "Im Isengrind"