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Offener Wettbewerb | 01/2022

Neubau Lehrschwimmbecken Schulanlage Neumatt (CH)

3. Rang

Preisgeld: 20.000

IAAG ARCHITEKTEN

Architektur

LAND Suisse

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Ein prismatischer Körper ersetzt die bestehende Turnhalle. Dieser vermag in seiner Proportion die Anlage zu klären und stärkt räumlich den Pausenhof. Eine gedeckte Vorzone führt zum Eingang und spielt mit dem ebenfalls gedeckten Bereich des Vis-à-Vis auf stimmige Weise. Die Adressierung nach aussen bleibt unbestimmt. Die Projektverfasser verschieben eine akzentuierte Zugangssituation in die Zukunft mit einem östlich des bestehenden Schulhauses, zusammen mit dem Baukörper der 2. Etappe, prägnanten Auftakt in die Schulanlage. Drei flache Pavillonbauten bilden im Endausbau eine Abfolge von im Schnitt wie im Grundriss gestaffelten Aussenräumen, die diagonal das Areal durchqueren und auch der erhöhten Terrasse einen zugewiesenen, allerdings noch etwas verloren gestalteten Aussenbereich für den Kindergartenpavillon anbietet. Der ehemalige Zugangsweg auf der Südwestseite wird mit einem Clubhaus umgedeutet, dabei entsteht ein aufgewerteter Ort mit Bezug zu den Spielfeldern. Die diagonale Durchlässigkeit wird über einen identischen mineralischen Belag zusammengehalten. Viel wichtiger ist aber die Idee der Vielfalt aller entstehenden Aussenräume, die sich wiederum auf vielseitige Art mit den Bauten verschränken. Einem Pattern ähnlich werden unterschiedliche Charaktere der Aussenräume dargestellt sowohl hinsichtlich Bepflanzung wie auch Gestaltung, die beabsichtigen, unterschiedliche Jahreszeiten erlebbar zu machen. Das Angebot wirkt etwas formalistisch und aufgesetzt. 


So überzeugend und sorgfältig sich die Baukörper im Schnitt und mit einer massvollen Dimensionierung in die Gesamtanlage stimmig eingliedern, so weitläufig und zum Teil auch unübersichtlich zeigen sie sich in Typologie und Erschliessungssystematik. Zeugt die erste Etappe von einem haushälterischen Umgang mit dem Land, so ist bei der Konzeption der Erweiterungen eher ein verschwenderisches Prinzip auszumachen.


Das Lehrschwimmbecken ist im Schnitt geschickt in die Terrainkante gesetzt. Ein eingezogener geschützter Sitzbereich mit Bezug zum Spielfeld wertet den unteren Gebäudebereich auf. Auf dem Niveau des Pausenhofs führt eine gedeckte Arkade, die sich sehr gut mit dem Vis-à-vis des Bestandesbaus verbindet, zum Eingang. Die Publikumsnutzungen werden auf einem Geschoss klar und funktional gut organisiert. Die Übereckverglasung nach Südosten bietet den erwünschten Einsichtsschutz und erzeugt eine gewisse offene Ausstrahlung nach aussen. Die Schwimmhalle aus Beton wird mit einer Kassettendecke stützenfrei überdacht.

Demgegenüber werden die Pavillons als Hybridbauten aus Holz und Beton vorgeschlagen und erzeugen eine der Nutzung angebrachte andere Atmosphäre. Die Betonplattenverkleidung soll sich mit dem Bestand verbinden und den Ausdruck einer Gesamtanlage stärken. Als Haltung stellt dies einen nachvollziehbaren Ansatz dar. 


Insgesamt handelt es sich um einen sorgfältig durchdachten Vorschlag, der auf vielen Ebenen der gestellten Aufgabe gerecht wird und im Endausbau mit den niedrigen Ergänzungsbauten eine verträgliche Gesamtanlage bildet. Problematisch beurteilt die Jury die Lage des neuen Hauptzuganges ab der 2.Etappe sowie die eher auf einer schematischen Vielfalt konzipierten Aussenräume mit einer unübersichtlichen Erschliessungsstruktur im Innern. Zudem fallen die flachen, komplex ins Terrain erstellten Bauten eher unwirtschaftlich aus.