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3. Rang 4 / 4

Offener Wettbewerb | 12/2022

Neubau Turnhalle und Schulraumerweiterung der Gemeinde Benken (CH)

4. Rang / 4. Preis

Preisgeld: 15.000 CHF

Wissmann Ulrich Architektur GmbH

Architektur

Blau und Gelb Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

BĂ€nziger Partner AG

Bauingenieurwesen

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser organisieren das Raumprogramm in zwei Baukörper. Das zweigeschossige KindergartengebĂ€ude bildet den nördlichen Abschluss des Schulareals. Es sitzt gut im GelĂ€nde und fĂŒgt sich auch ortsbaulich gut in die Körnung der umliegenden Bauten ein. Sporthalle und SchulrĂ€ume werden in einem zweiten GebĂ€ude organisiert. Dieses steht an der Hangkante und fĂŒgt sich in die Logik der linearen Aufreihung der bestehenden Schulbauten ein. Das RĂ€bli-Schulhaus wird von seinen Anbauten befreit, was begrĂŒsst wird. GemĂ€ss seiner ursprĂŒnglichen Bestimmung soll es wieder als SolitĂ€r und ‚Hauptbau‘ der Schulanlage gelesen werden. Durch die Auslagerung der KindergĂ€rten in ein separates GebĂ€ude, ist eine Etappierung der Neubauten ohne Provisorium möglich.

Durch die Lage der ParkplĂ€tze beim Aufbahrungsraum und der nördlichen Setzung des Kindergartens gelingt es den Verfassern, einen grosszĂŒgigen, zusammenhĂ€ngenden Aussenraum zu schaffen, der durch die Schulbauten L-förmig gefasst wird. Der Pausenplatz des RĂ€bli-Schulhauses, der Sportplatz und der Spielbereich der KindergĂ€rten sind logisch angeordnet. Die Sitzstufen zum Sportplatz sind attraktiv, die mittige Lage der Laufbahn/Sprunggrube gehen aber zu Lasten eines grosszĂŒgigen Aussenraumes vor dem Foyer. Auch schafft es der Projektvorschlag nicht, zusĂ€tzlichen attraktiven Aussenraum fĂŒr die Schule/Mittagstisch anzubieten.

Die KindergĂ€rten werden von der Blattenstrasse ĂŒber einen gemeinsamen Zugang erschlossen. Der Aufenthaltsbereich vor den KindergĂ€rten ist fĂŒr rund 80 Kinder eher knapp. Die ParkplĂ€tze in der NĂ€he der Kirche sind fĂŒr eine Doppelnutzung mit der Kirche (Beerdigungen) sehr praktisch. Aufgrund der Sichtweiten mĂŒsste die Zufahrt aber weiter nach Osten verlegt werden, wo sie wiederum mit dem Kindergartenzugang in Konflikt gerĂ€t. Gut gelöst ist der individuelle Aussenraum der KindergĂ€rten und die ‚kindergerechte‘ Grösse des GebĂ€udes. Interessant ist die Schnittfigur des Kindergartens. Den Verfassern gelingt es, dem Kindergarten eine individuelle QualitĂ€t zu geben, welche sich auch auf die Nutzung positiv auswirkt. So verfĂŒgen alle Kindergartenklassen ĂŒber separate Garderobenbereiche und sind trotzdem Teil des Ganzen.

Das TurnhallengebĂ€ude mit den Schulnutzungen wird im Erdgeschoss ĂŒber das Foyer er schlossen. Über das Treppenhaus gelangt man zu den Garderoben im Untergeschoss, aber auch zu den Musik-, Tagesstruktur- und VerwaltungsrĂ€umen im Obergeschoss. Das Foyer bietet einen attraktiven Rahmen fĂŒr diverse AnlĂ€sse und einen entsprechenden Catering- und/ oder Office-Betrieb. Aus dem Foyer hat man einen schönen Blick in die Halle. Organisatorisch offenbaren sich einige Kritikpunkte, die mit dem konzeptionellen Grundansatz zusammenhĂ€ngen. Die Stapelung der Nutzungen bringt es mit sich, dass die VerwaltungsrĂ€ume (Sekretariat, Schulleitung/LogopĂ€die) ungĂŒnstig adressiert sind und fĂŒr Besucher und Besucherinnen zu unĂŒbersichtlich angeordnet sind. Zudem wird die Erschliessung der Schulleitung ĂŒber das Foyer kritisiert.

Die Volumen sind bezĂŒglich ihrer Kubatur ĂŒber dem Mittel der eingereichten Projekte. Zudem wird die ostseitige Baugrube und HinterfĂŒllung hinsichtlich der Gesamtkosten kritisch gesehen. Die vorgeschlagene Konstruktion in massiver Bauweise bei den erdberĂŒhrten Bauteilen und dem darauf aufgesetzten Holzbau ist schlĂŒssig. Die Materialisierung lĂ€sst einen stimmungsvollen und der Aufgabe angemessenen Ausdruck erwarten.

Mit «gummitwist» schlagen die Verfasser ein Konzept vor, das sowohl ortsbaulich als auch bezĂŒglich der Organisation einen sehr wertvollen Beitrag darstellt. Leider verfĂŒgt das GebĂ€ude mit Turnhalle und Verwaltung rĂ€umlich nicht in allen Bereichen ĂŒber gleichermassen differenzierte und proportionierte Raumfolgen, wie dies beim Kindergarten in hohem Masse der Fall ist.
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