Offener Wettbewerb | 02/2023
Erweiterung Bundeshandelsakademie und Bundeshandelsschule in Bregenz (AT)
Anerkennung
Preisgeld: 3.600 EUR
Architektur
TGA-Fachplanung
Landschaftsarchitektur
Beurteilung durch das Preisgericht
Das Projekt ergänzt die bestehende Schulanlage mit einem dreigeschossigen Trakt zum Schulhof vor den bestehenden Sporthallen. Die volumetrische Komposition der schmalen, unterschiedlich hohen Gebäudetrakte wird mit diesem prägnanten Trakt selbstverständlich ergänzt. Es wird aber die Frage gestellt, ob der Osttrakt beim Haupteingang dadurch etwas konkurrenziert wird. Die mit dem Vorbau entstandene präzise räumliche Fassung des Hofes wird begrüßt und als Verbesserung der heutigen Situation beurteilt, wobei drei Geschosse tendenziell als zu hoch beurteilt wurden. Die wichtige Qualität dieser kompakten inneren Erweiterung ist der Erhalt des bestehenden Schulhofs. Die Qualität dieses Freiraums und auch dessen Potential einer Aufwertung und Belebung wird aber leider im Projekt nicht aufgezeigt. Auch die Grundrissorganisation des Anbaus ist geprägt von einer Haltung des selbstverständlichen Weiterbauens. Die Vervollständigung der Erschließung um den Hof auch im ersten Obergeschoss schafft eine wesentliche Verbesserung der Verbindungen. Die einhüftige Grundrisstypologie schafft in den Obergeschossen attraktiv belichtete Korridore, vermag aber in der Verdoppelung der Erschließung im Erdgeschoss neben der bestehenden Turnhalle und der dort knappen Belichtung nicht zu überzeugen. Die Weiterführung des Bestandes ist in der Gesamtanlage stimmig, vermag aber auch keine neuen Dimensionen heutigen Lernens in die Anlage zu schaffen. Die räumliche Situation der bestehenden Schule wird weitgehend belassen und durch die offenen Lerninseln großzügig geöffnet. Allerdings ist im Bereich des Speisesaals keine Verbesserung des Raumangebots vorgesehen. Der architektonische Ausdruck der Fassade, insbesondere zum Schulhof hin, ist als heutige Interpretation der Architektur von C4 gut vorstellbar. Hinsichtlich der Ökonomie wird die Konzentration des Eingriffs auf den Anbau als positiv beurteilt, wobei dessen Umfang im Vergleich der Projekte groß ist. Der geringe Fußabdruck und der weitgehende Erhalt des Freiraums sowie ein Holzbau sind wichtige Beiträte zur Nachhaltigkeit. Die Realisierung unter Betrieb ist bei laufendem Schulbetrieb gut realisierbar. Gesamthaft überzeugt das Projekt in der umfassenden, sorgfältigen Einarbeitung in den Bestand und lässt aber dessen architektonische Weiterentwicklung für die Schule der Zukunft vermissen.