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Einladungswettbewerb | 12/2022

Erweiterung der Volksschule Navis mit Nahversorger (AT)

1. Preis

Johannes Nägele

Architektur

Lorenzi Architekur-Modellbau

Modellbau

Beurteilung durch das Preisgericht

Ein fließender Außenraum umrahmt einen solitären Baukörper mit geringem Fußabdruck in alle Richtungen und bildet, zusammen mit dem längsorientierten Bestandsgebäude, eine neue Komposition, die sich sehr gut ins Ortsbild einfügt. Die Maßstäblichkeit im Dorf überzeugt die Jury. Die Höhenentwicklung und Körnung des Projektes entsprechen dem dörflichen Charakter und sind dem Ort angemessen. Die Haupteingänge zum Nahversorger und Bank sind auf der westlichen Fassade überdacht angeordnet und bilden zusammen mit dem bestehenden VS Eingang einen angenehmen und verkehrsfreien Vorplatz mit klarer Adressbildung. Begegnung und Aufenthaltsqualität lassen sich hier erahnen.

Das Raumprogramm ist gut abgebildet und die Grundrisse überzeugen in ihrer Klarheit. Im Erdgeschoss sollten die Lage des Bankomats, die Einteilung der Büros, sowie die Anlieferung des Nahversorgers mit den Nutzer:innen abgestimmt werden und eine Optimierung in Bezug der Anlieferung / Lastenlift ist zu untersuchen.

Aufgrund einer Empfehlung der Wildbach- und Lawinenverbauung durch eine Verlegung der bestehenden Zugangssituation in das Schulhaus, kann eine Verbesserung der Bestandssituation erzielt werden. In diesem Sinne wäre es denkbar, den Verbindungssteg im Obergeschoss als überdachte Eingangszone zu sehen und in seiner Dimensionierung in Hinblick auf einen gedeckten
Eingang noch einmal zu überdenken. Der Neubau wird von Seiten der Wildbach- und Lawinenverbauung positiv gewertet.

Ein Zugang für Externe ins Untergeschoss führt in den Turnsaal ohne, dass es zu Nutzungskonflikten mit der Schule führt. Hier ist die natürliche Belichtung und Belüftung dieses Raumes zu gewährleisten. Eine Optimierungsmöglichkeit, die Turnhalle Richtung Osten zu verschieben, um die Last des Obergeschosses direkt auf die Außenwand abzutragen, ist zu überprüfen. Dadurch würde der Eingriff in die Gemeindestraße im Baufortschritt auch geringer ausfallen.

Die Erweiterung der Schule funktioniert in ihrer Positionierung und Organisation sehr gut. Die zusätzlichen Klassen befinden sich im 1.OG auf demselben Niveau wie die Bestandsklassen, was von den Pädagoginnen sehr begrüßt wird.

Im Dachgeschoss soll, auf Wunsch der Gemeinde, die bestehende Lüftungsanlage nicht verlegt werden. Außerdem ist die im Neubau vorgesehene Lüftungstechnik im Dach auf Notwendigkeit zu überprüfen. Nachdem die Schule im Oktober 2023 eine weitere Klasse benötigt, sollte der Ausbau des Dachgeschosses in einem ersten Schritt erfolgen. Hier ist die vorgeschlagene Reserveklasse in ihrer Anordnung zu überarbeiten, auch weil der in den Bestandsplänen vorgesehene Technikraum im Dachgeschoss nie umgesetzt wurde. Die Zugangssituation der Reserveklasse ist im Sinne der OIB Richtlinie auszuführen und im Detail mit der Gemeinde abzustimmen. Die vorgeschlagene Verbesserung der derzeitigen Fluchtwegssituation im Bestandsgebäude wurde seitens der Jury positiv gewertet, ist aber nicht Gegenstand der Aufgabenstellung und Beauftragung.

Die Fassadengestaltung wirkt klar und die Gliederung des Bauvolumens lässt eine inhaltliche Lesbarkeit der gestellten Aufgabe erahnen.