modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Offener Wettbewerb | 10/2023

Ersatzneubau Schulanlage Utogrund in Zürich (CH)

5. Rang / 4. Preis

Preisgeld: 20.000 CHF

Architekten Walter Wäschle und Flavio Häseli

Architektur

Hänni Gartenbau-Landschaftsarchitektur AG

Landschaftsarchitektur

2nd View AG

Projektsteuerung, TGA-Fachplanung

Henauer Gugler Ingenieure und Planer

Tragwerksplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt SIMPLY THE BEST fügt sich durch eine selbstverständliche Verteilung des Raumprogramms auf die ähnlich grossen Teilgrundstücke unaufdringlich in die bestehende Quartierstruktur ein.

Als klare Hauptadresse wird die Primarschule mit Betreuung als fünfgeschossiges Gebäude auf dem westlichen Teilperimeter vorgeschlagen. Ein zweigeschossiger Sockel erstreckt sich dabei auf die ganze Länge des Grundstücks parallel zur Dennlerstrasse, während der Hauptbaukörper den Schwerpunkt gut nachvollziehbar Richtung Albisriederstrasse verlagert. Mit der resultierenden Abstufung des Baukörpers nach Nordosten gelingt ein massstabsgerechter Übergang zur Villa und zum angrenzenden Wohnquartier.

Die Doppelsporthalle wird auf dem östlichen Teilperimeter entlang der Anemonenstrasse platziert und tritt zurückhaltend als eingeschossiges Gebäude in Erscheinung, während zwei ausgedehnte Geschosse unterirdisch angeordnet sind. Dem niedrigen Baukörper gelingt es, den übergeordneten stadträumlichen Bezug zwischen dem Freibad und der Sportanlage zu gewährleisten. Gleichzeitig besetzt er als weitgehend stummer Bau, der primär der natürlichen Belichtung der Doppelsporthalle dient, den wertvollen Freiraum. Der auf dem Dach angeordnete Allwetterplatz lässt einen niederschwelligen Zugang für das Quartier vermissen.

Mit der Disposition des Schulhauses und der Doppelsporthalle spannt sich ein zusammenhängender Freiraum in ostwestlicher Orientierung auf. Geschickt werden auf der fussläufigen Stadtebene mit Gebäudeeinzügen überdeckte Orte für Adressierung und Pausenbereiche geschaffen. Hierbei entsteht ein folgerichtiger Dialog zum Quartier an der Dennlerstrasse und zur Sportanlage im Südosten. Die Durchwegungsmöglichkeit und somit Porosität erscheint jedoch im Verhältnis zur Anzahl Schülerinnen und Schüler ziemlich eingeschränkt. Der Baumbestand wird so weit wie möglich mit eingebunden und ergänzt. Die umschriebene Entsiegelung der Oberflächen und die damit einhergehende Zonierung gehen aus den Plänen nicht hervor. Das Potenzial dafür lässt sich jedoch erahnen.

Das Schulhaus weist eine klare Verteilung des Raumprogramms und eine geschickte Organisation auf. Die paarweise auf den Regelgeschossen organisierten Cluster sind gelungen um einen zentralen Vorraum organisiert, der über zwei Stiche mit Garderoben zur Fassade belichtet wird. Die Qualität der zenitalen Belichtung mittels Lichthof wäre aufgrund der betrieblich notwendigen akustischen Trennung der Cluster zu überprüfen.

Keine Aussagen macht das Projekt zur Lösung der Lärmsituation an der Stirnseite zur Albisriederstrasse, was die dort angeordneten Unterrichtsräume grundsätzlich in Frage stellt. Lösbar scheint die fehlende separate Entfluchtung der vertikalen Fluchtwege im Erdgeschoss. Das Sportgebäude überzeugt durch die räumliche Qualität der natürlich belichteten Halle, eine exemplarische Organisation und attraktive Synergien mit der bestehenden Dreifachsporthalle.

Das grosse unterirdische Gebäudevolumen, unter anderem befördert durch den Abbruch und Neubau der Bereitstellungsanlage, und die überdurchschnittliche Gebäudevolumetrie insgesamt wirken sich negativ auf die ökologische Nachhaltigkeit aus und führen zu überdurchschnittlichen Erstellungskosten.

Das Projekt SIMPLY THE BEST überzeugt durch eine sorgfältige städtebauliche Einpassung sowie eine durchdachte und schlüssige betriebliche Organisation. Kritisch erscheint die fehlende Lösung zum Lärmschutz. Letztlich nicht zu überzeugen vermag der hermetisch wirkende, eingeschossige Bau der Doppelsporthalle, der den östlichen Teilperimeter mehr besetzt als belebt. Der Freiraum, wenn auch schematisch dargestellt, weist das Potenzial für eine gute Zugänglichkeit, Übersichtlichkeit und Adressierung auf.
Grundriss Regelgeschoss

Grundriss Regelgeschoss

Querschnitt

Querschnitt