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Offener Wettbewerb | 04/2024

Erweiterung Berufsschulzentrum Nord in Wismar

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Erläuterungstext

"Der Entwurf besticht durch die auf den ersten Blick
spielerische Anordnung der punktförmigen quadratischen
Hofhäuser für Schulerweiterung, Zukunftsbausteine
und Internat..."

"...Die innere Organisation der Schule um das Atrium
als Herz der Anlage bietet eine gute Orientierung
und eine übersichtliche Organisation der einzelnen
Fachbereiche..."

"...Der einzigartige Blick vom Foyer über
die zweigeschosshohe Aula in den nördlichen Landschaftsraum
bietet eine unvergleichliche Qualität für
die künftigen Nutzer des Gebäudes. Dieses Entrée
sticht heraus. Das Raumprogramm ist kompakt
erfüllt, Funktionszusammenhänge sind gut berücksichtigt."

(Auszüge aus dem Juryprotokoll)

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf besticht durch die auf den ersten Blick spielerische Anordnung der punktförmigen quadratischen Hofhäuser für Schulerweiterung, Zukunftsbausteine und Internat. Die Baumasse des Erweiterungsbaus wird, zurückgesetzt vom Straßenraum, parallel zum Bestandsgebäude platziert. Zwischen Bestand und Erweiterung spannt sich ein geschützter, gut proportionierter Schulhof mit differenzierten Freizeitangeboten und guter Aufenthaltsqualität auf. Der Erweiterungsbau präsentiert sich mit einer moderaten 3-Geschossigkeit angemessen zum gemeinsamen Schulhof. Kritisch gesehen wird jedoch die 5-Geschossigkeit zur nördlich gelegenen Niederung, die eine harte Kante im Übergang zum Landschaftsraum formuliert.

Das Internat wird diagonal in der Falllinie des Geländes platziert, zwischen Erweiterungsbau und Internat öffnet sich der Blick trichterförmig nach Norden. Die beiden Erweiterungsbausteine nehmen die Orthogonalität der Schulbauten auf. Der Stadtbaustein an der Lübschen Straße ist gut vorstellbar, zeigt Präsenz im Stadtraum und formuliert ein klar definiertes Entrée zum Campus. Der in die fließende Landschaft der nördlichen Niederung platzierte 4-geschossige Landschaftsbaustein kann jedoch nicht alle überzeugen.

Die Gliederung der Außenräume in kleine Piazetta an der Lübschen Straße und dem Schulhof als gemeinsames Entrée und Drehachse des Schulbetriebs ist überzeugend. Das Aufgreifen der Gartenwege und die Schaffung verschiedener, durch Hecken geschützter Aufenthalts-, Lern- und Freizeitbereiche fügt sich sehr selbstverständlich in die nördliche Landschaft ein. Neben der Treppenanlage im Westen des Erweiterungsbaus verbindet eine barrierearme Rampe im westlichen Grundstücksbereich die verschiedenen Niveaus.

Der Verzicht auf eine Tiefgarage führt zu einer großen Anzahl offener Stellplätze im Nordosten und Nordwesten, die aufgrund der Hanglage einen massiven baulichen Eingriff erfordern und den Verkehr unnötig über das Campusareal führen. Die Stellplatzanordnung und die sich dadurch ergebenen Terrassierungen der einzelnen Stellplätze werden als ein sehr großes Manko dieser Arbeit angesehen. Sie wurden trotz reichhaltiger Argumente der anwesenden Landschaftsarchitekt/innen als nicht durchführbar angesehen.

Internat und Erweiterungsbau werden als nachhaltige und CO2-neutrale Holz-Massivbauten geplant. Zur Qualifizierung des thermischen Komforts wäre eine Reduktion des transparenten Fassadenanteils und ein höherer Anteil von Speichermasse, z. B. durch Stahlbetondecken, anzustreben. Der gestalterische Ansatz, die Außenhaut des Erweiterungsbaus als hinterlüftete Fassade aus recycelten, verzinkten Stahltafeln auszubilden mit einem wechselnden Spiel aus Helligkeits- und Farbwerten wird kontrovers diskutiert.

Das Internat wird kompakt um einen kleinen Lichthof mit Erschließungskern organisiert, das äußere Erscheinungsbild ist durch die umlaufenden Fluchtbalkone geprägt.

Die innere Organisation der Schule um das Atrium als Herz der Anlage bietet eine gute Orientierung und eine übersichtliche Organisation der einzelnen Fachbereiche. Der einzigartige Blick vom Foyer über die zweigeschosshohe Aula in den nördlichen Landschaftsraum bietet eine unvergleichliche Qualität für die künftigen Nutzer des Gebäudes. Dieses Entrée sticht heraus. Das Raumprogramm ist kompakt erfüllt, Funktionszusammenhänge sind gut berücksichtigt.

Die Arbeit liefert durch die geschickte Setzung der Baukörper einen überzeugenden und diskussionswürdigen Beitrag, wenn auch der nördliche Zukunftsbaustein und die 5-geschossige Fassade zum Landschaftsraum nicht überzeugen können. Für den ruhenden Verkehr bleibt die Arbeit eine überzeugende Antwort schuldig.
Blick von Nord

Blick von Nord

Atrium zur Ostsee

Atrium zur Ostsee

Landschaftsmodell

Landschaftsmodell

Schulcampus vom Landschaftsraum

Schulcampus vom Landschaftsraum

Fenster zum Landschaftsraum

Fenster zum Landschaftsraum

Detail barrierefreier Campus

Detail barrierefreier Campus