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Offener Wettbewerb | 04/2024

Sanierung Gutshof Landwirtschaftliche Fachschule Kleßheim in Wals (AT)

Schaubild Erschließung

Schaubild Erschließung

2. Preis

Preisgeld: 11.000 EUR

OSNAP Open South North Architecture Practice ZT GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Landwirtschaftliche Fachschule Kleßheim Gutshof- Wettbewerb

Der modernisierte Gutshof der LFS Kleßheim strahlt nach außen und bietet attraktive Praxisräume im Inneren. Neue und alte Gebäudeteile ergänzen sich und bieten vielfältige Möglichkeiten der Nutzung. Mit seinen archetypischen Ausformungen prägt das Bestandsgebäude weiterhin den Gesamtcharakter. Der Bestand mit dem schönen Dachboden bietet mehr Raum als benötigt wird. Es werden daher nur jene Bereiche voll ausgebaut (beheizt) die für die Umsetzung des Raumprogrammes notwendig sind. Die restlichen Flächen werden zu Erlebnisräumen. Sie eignen sich für saisonale Nutzungen (Feste, Veranstaltungen, Sommerwerkstatt…) und dienen der wettergeschützten Erschließung und als strategische Raumreserven. Straßen- und hofseitige Schaufenster geben Einblicke ins Innere und vernetzen die Aktivitäten in den Praxisräumen mit dem umgebenden Außenraum, und der Hofladen präsentiert sich mit einem überdeckten Freibereich am Schnittpunkt der Straße mit der Zufahrt zum Hof.

Größe: 3.743 m²
Ort: Kleßheim, AT
Jahr: 2024

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Wettbewerbsbeitrag behält die T-förmige, durch den Bestand geprägte Grundkonfiguration bei. Die bestehende Gebäudesubstanz wird dabei weitgehend erhalten. Es werden nur das Endstück des Westtraktes sowie die südlichen, zum Hof orientierten Vorbauten abgebrochen bzw. neu errichtet. Die Schaumetzgerei wird westseitig in einem relativ kleinen Neubau untergebracht. Hofseitig wird ein großzügiges Flugdach vorgelagert. Dadurch entsteht eine attraktive, gedeckte Vorzone zu den produzierenden Bereichen am Übergang zum Hofbereich. Im OG1 wird das Flugdach als Gründach bzw. als Terrassenfläche ausformuliert. Die Nutzung des im Obergeschoß / Dachgeschoß des Bestandes vorhandenen Raumangebots wird im südlichen Trakt durch 4 Wohneinheiten, sowie im nördlichen Trakt durch schulische Nutzungen (Gruppenräume, Binderaum) und einen unkonditionierten, multifunktionalen Dachboden vorgeschlagen.

Positiv hervorzuheben ist die funktionelle Lösung der produzierenden Bereiche im nördlichen Gebäudetrakt. Durch die gewählte Trakttiefe des Erdgeschosses von rund 14.5m im Bereich der Fleisch- , Obst und Milchverarbeitung kann hier eine grundsätzlich gelungene Funktionslösung erzielt werden. Problematisch wird jedoch die Einbuchtung im Bereich des Treibganges sowie die Lage des Kadaverraumes hinsichtlich der Entsorgung gesehen. Die im Projekt angestrebte Sichtbarkeit der Produktionsprozesse für Passanten wird durch großzügige Sichtfenster hergestellt.

Die Lage und Anordnung der Wohnungen im südlichen Bestandstrakt ermöglicht einerseits eine gute Belichtung der Wohnungen als auch geringe Störungspotentiale durch Nutzungsüberlagerungen sowie Emissionen durch die produzierenden Funktionsbereiche. Positiv ist weiters die autarke und vom Schulbetrieb losgelöste Erschließung der Wohnungen.

Die gewählte, differenzierte Bauweise (Neubau Metzgerei in Massivbauweise, Vordachspange in Holzbauweise) ist schlüssig und reagiert auf die jeweiligen bautechnischen Anforderungen der jeweiligen Nutzungen. Insgesamt stellt der Beitrag eine durchdachte und sehr gut durchgearbeitete Antwort auf die gestellte Aufgabenstellung zur Umsetzung eines zeitgemäßen, modernen Landwirtschaftslehrbetriebes dar. Besonders gewürdigt wird der wertige und angemessene Umgang mit der bestehenden Baustruktur.
Ansicht Nordwest

Ansicht Nordwest

Ansicht Südost

Ansicht Südost

Schnitt

Schnitt