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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2024

Neubau Friedrich-Fröbel-Schule in Frankfurt am Main

Visualisierung Eingangshof

Visualisierung Eingangshof

2. Preis

Preisgeld: 43.500 EUR

Prof. Jörg Friedrich | Studio PFP GmbH Hamburg

Architektur

OLP Klisch & Schmidt Objekt- und Landschaftsplanung

Landschaftsarchitektur

WPW RHEIN-NECKAR GmbH

TGA-Fachplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt bildet das Raumprogramm als durchgängig zweigeschossigen horizontal gelagerten Baukörper ab, der wie bisher von der ruhigen Ecke Else-Alken-Straße erschlossen wird.
Die bestehende Turnhalle bildet mithilfe der Turnhallenerweiterung einen klaren übersichtlichen Baukörper mit guter Anbindung nach außen hin und flankiert so den neuen Eingangsplatz. Die klare Organisation setzt sich im Inneren fort. Es wird eine äußerst übersichtliche und lichtdurchflutete Erschließung erzeugt.

Mensa und Kunsträume in räumlicher Nähe machen Eingangsbereich zu einem lebendigen Ort. Die gut organisierten Cluster bieten vielfältige Lern- und Aufenthaltsbereiche mit viel Tageslicht und sind mittels großzügiger Verglasungen zum grünen Schulhof geöffnet. Die Schule wird durch diese Blickbeziehungen sehr gut in den Garten eingebunden. Indes wird die großflächige Festverglasung im Erdgeschoss kritisch hinsichtlich der thermischen Abgeschlossenheit ohne Luftwechselmöglichkeit und der Betriebskostenentwicklung zu diskutiert.
Durch den verhältnismäßig geringen Öffnungsanteil in der Fassade bzw. die fehlende Beweglichkeit der großen Verglasungsflächen wird zudem die räumliche Verbindung von innen und außen liegenden Lern- und Gemeinschaftsbereichen eingeschränkt.

Die Cluster sind funktional gut ausgebildet und bilden die pädagogische Konzeption gut ab. Die Gemeinschaftsräume, Musik und Bibliothek, bieten gute Möglichkeiten zur Anpassung an die Ergebnisse der Planungsphase Null. In der Erfüllung des Raumprogramms sind jedoch deutliche Flächenabweichungen in den Bereichen der Werkstätten, der Fachbereiche sowie Verwaltung zu erkennen.
Der übersichtliche Freiraum weist ein reichhaltiges Nutzungsangebot auf, zahlreiche Baumpflanzungen bilden auch Schattenbereiche. Im Nordwesten der Anlage wird „Kids Gardening“ mit Hochbeeten angeboten - ein positiver Vorschlag.

Die gewählte Höhe des Bauwerks erlaubt eine einfache Holzkonstruktion, die durch einfache einläufige Treppen unprätentiös die erforderliche Entfluchtung sicherstellt.
In Sinne der Nachhaltigkeit wird vorgeschlagen die Klinkerziegel des Abbruchs als Fassadenmaterial zu verwenden. In Verbindung mit den vorgeschlagenen Holzelementen und Fensterprofilen, entsteht so ein atmosphärischer Materialmix.
Das Haustechnikkonzept ist schlüssig und zukunftsweisend. Die begrünten Dächer werden mit Photovoltaik bestückt, eine Wärmepumpenkaskade, sowie eine dezentrale Fassadenlüftung wird vorgesehen. Im Außenbereich werden Zisternen sowie eine Grauwassernutzung angeboten. Ein überzeugendes natürliches Raumklimakonzept mit genaueren Angaben zu Sonnenschutz und Nachtauskühlung wird indes vermisst.

Trotz oder gerade durch seine Kompaktheit bietet der Entwurf eine reichhaltige, vielfältige und übersichtliche Lern- und Spiellandschaft ab, die auch durch seine architektonische Umsetzung einen äußerst lebendigen Ort erzeugt.

Insgesamt handelt es sich um einen sehr guten Beitrag zur gestellten Aufgabe.
Visualisierung Pausenhof

Visualisierung Pausenhof

Lageplan

Lageplan