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Award / Auszeichnung | 11/2012

BDA-Preis Berlin 2012

PHED passivhaus engeldamm

DE-10179 Berlin, Engeldamm 30

Publikumspreis

scarchitekten

Architektur

Stiftung Edith Maryon

Bauherren

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Wohnungsbau

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2012

Projektbeschreibung

am anfang waren nur worte!

- identifikation stiftende gestaltung – A SIGNATURE BUILDING
- PHED: thailändisch für: "diamant, scharf"
- bewohnbarer rohbau
- kontrast zwischen rauheit und präzision
- zwei meter BREITE FREISITZE mit ungestörtem blick auf die st. thomas kirche
- schwellenloser zugang zu allen wohnungen vom bürgersteig bis zur
DACHTERRASSE
- etablierung einer hausgemeinschaft als basis für ein
GEMEINSCHAFTLICHES ZUSAMMENLEBEN
- PASSIVHAUS standard

es war für uns sehr ungewöhnlich, ohne bilder einen entwurf zu beginnen, keine skizze zu haben, keinen thumbnail.

doch worte werden realität:

das BRISE SOLEIL, die aussenplattform der wohnungen, als skulpturale plastische form, ragt einnehmend in den strassenraum hinein, die eigentliche fassade des hauptbaukörpers, völlig gläsern und somit visuell nicht vorhanden, weicht einen meter von der grundstücksgrenze zurück. es entsteht eine raumdiffusion zwischen aussen und innen, zwischen STADT UND HAUS.

wie aus einem monolithischen betonblock gehauen, mit der textur eines rohen diamanten, mit MEHR als nur den technisch erforderlichen fertigteil-fugen versehen, markiert das betonband den blockrand und betont markant die block-ecke vis-s-vis der st.thomas kirche.

das eigentliche gebäude, beginnt erst nach der grundstücksgrenze. der verlorene meter kommt den balkonen auf dem brise-soleil zugute und generiert ganz oben, ein stadtplanerisch gewünschtes staffelgeschoß OHNE ZURÜCKZUSTAFFELN. als hülle fungiert hier glas, bündig in alle angrenzenden bauteile eingelassen.

die den städtebaulichen anforderungen geschuldete bauflucht wird durch eine gaze aus einem edelstahlnetz realisiert. der „STÄDTEBAULICHE VORHANG“ auf der grundstückgrenze wechselt je nach lichteinfall und perspektive sein flüchtiges erscheinungsbild, von völliger transparenz bis hin zu geschlossenheit. als ABDRUCK DER HISTORIE nimmt er schwebende rahmen auf, deren proportionen an die fassadenstruktur typischer gründerzeitgebäude erinnert.

hineingesaugt durch die wölbung in der gaze erschließt sich die hofdurchfahrt. in ihrer proportion den historischen vorbildern entsprechend, ist sie jedoch nicht transitraum sondern vielmehr entré für das gebäude und kann von allen mietern als veranstaltungs- und ausstellungsraum bespielt werden.

erwachsen aus dem formenkanon öffentlicher verkehrsmittel, im spannungsfeld zwischen linienbus und knight-rider, erschließt der lift alle ebenen SCHWELLENLOS, vom bürgersteig bis zur dachterrasse.

um einen ZENTRALEN KUBUS organisiert, bilden einzelne wandscheiben den funktionalen anforderungen entsprechene zonierungen. RAUMHOCH zu öffnende türen unterstreichen die offene grundrissdisposition und stellen den kubus optisch frei.

als wärmster bereich beinhaltet der kubus ein bad. großflächige VERGLASUNGEN erlauben jedoch eine natürliche belichtung und blickbeziehungen zur aussenwelt.

im haustechnischen system greifen die einzelnen komponenten wie erdsonden, wärmepumpe, thermische solarkollektoren und kontrollierte be- und entlüftungsanlage ineinander und garantieren neben der baulichen hülle in wärmebrückenfreier konstruktion das erreichen des PASSIVHAUSSTANDARDS. ergänzt wird das konzept durch eine grauwasseranlage die wc, waschmaschinen und grünflächen versorgt.

das haustechnische konzept integriert die bewohner. es können sowohl die lüftungsanlage als auch die flächenheizungen individuell gesteuert werden. somit wird das gefühl des ausgeliefertseins vermieden und die akzeptanzschwelle deutlich reduziert.