Award / Auszeichnung | 02/2013
Deutscher Naturstein-Preis 2013 / German Natural Stone Award
Neubau HIT e-Science Lab ETH Zürich Eingangseite
Neubau HIT e-Science Lab der ETH Zürich
CH-8004 Zürich, Wolfgang Pauli Straße 27
Deutscher Natursteinpreis und Preisträger - Kategorie A: Öffentliche Gebäude und Gewerbebauten
Baumschlager Eberle Architekten
Architektur
Hersteller
Projektdaten
-
Gebäudetyp:
Hochschulen, Wissenschaft und Forschung
-
Projektgröße:
17.793m² (geschätzt)
-
Status:
Realisiert
-
Termine:
Baubeginn: 01/2006
Fertigstellung: 01/2008
Projektbeschreibung
Freiraum für Forscher
be baumschlager eberle sucht am Hönggerberg die Übereinstimmung zwischen Präzisierung der Topografie und optimaler Flexibilität in der Baustruktur. Von Nutzerseite wird das e-Science Lab mit sehr viel Elektronik gefüllt werden und dennoch entsteht kein High-Tech-Building als Emblem für den Datenhighway. Die Architekten haben vielmehr einen schnörkellosen Quader entwickelt, der die vielfachen planerischen Aufgaben integriert: Seine Raumgeometrie setzt an der Hangkante des ETH-Areals ein klares Zeichen, das in seiner Zeitlosigkeit ganz selbstverständlich wirkt. Mehr noch unterstützt der Quader eine Architektur, die ihre Abhängigkeit von der Haustechnik freispielt. Der Körper bildet den Rahmen für das Beziehungsnetz im Lehr- und Forschungsbetrieb des e-Science Lab. Sechs Seminarräume schaffen im Inneren tatsächlich begreifbare Volumina. Die Außenräume dieser Bildungsboxen definieren die zentrale Halle mit dem MMU-Saal (=Multimedialer Unterricht) im Bewegungsfluss der ringförmigen Erschließung bis hin zu den Forschungsbüros. Die Veränderung des Nutzers in diesem Raum reflektiert die Kunst von Adrian Schiess: Die farbigen Bildungsboxen und der MMU-Saal können als orthogonale Flächen gesehen werden, die eine eigene, mehrdeutige Räumlichkeit entwickeln und festgefügte Sehweisen hinterfragen.
In den Forschungsbüros selbst bewährt sich ebenfalls das Orthogonale des Quaders, weil es wesentlich zur Flexibilität beiträgt. Im Achsraster von 1,20 Meter schließen Wandelemente direkt an die Fassade an. Sie konstituieren die kleinste Raumeinheit mit eigenem Mikroklima. Dieser atmosphärische Freiraum für Forscher wandelt sich an der Fassade zu einem räumlichen. Die horizontalen Balkonbänder und die vertikalen Travertinblenden machen die Fassade zum Vexierbild: In der Frontalen verändert sich das Plastisch-Kompakte der halbtotalen Ansicht zu einer zarten Struktur. Ihr Netzwerk rahmt das Glas der thermischen Gebäudehülle wie auch die Bäume der Umgebung.
Gert Walden
be baumschlager eberle sucht am Hönggerberg die Übereinstimmung zwischen Präzisierung der Topografie und optimaler Flexibilität in der Baustruktur. Von Nutzerseite wird das e-Science Lab mit sehr viel Elektronik gefüllt werden und dennoch entsteht kein High-Tech-Building als Emblem für den Datenhighway. Die Architekten haben vielmehr einen schnörkellosen Quader entwickelt, der die vielfachen planerischen Aufgaben integriert: Seine Raumgeometrie setzt an der Hangkante des ETH-Areals ein klares Zeichen, das in seiner Zeitlosigkeit ganz selbstverständlich wirkt. Mehr noch unterstützt der Quader eine Architektur, die ihre Abhängigkeit von der Haustechnik freispielt. Der Körper bildet den Rahmen für das Beziehungsnetz im Lehr- und Forschungsbetrieb des e-Science Lab. Sechs Seminarräume schaffen im Inneren tatsächlich begreifbare Volumina. Die Außenräume dieser Bildungsboxen definieren die zentrale Halle mit dem MMU-Saal (=Multimedialer Unterricht) im Bewegungsfluss der ringförmigen Erschließung bis hin zu den Forschungsbüros. Die Veränderung des Nutzers in diesem Raum reflektiert die Kunst von Adrian Schiess: Die farbigen Bildungsboxen und der MMU-Saal können als orthogonale Flächen gesehen werden, die eine eigene, mehrdeutige Räumlichkeit entwickeln und festgefügte Sehweisen hinterfragen.
In den Forschungsbüros selbst bewährt sich ebenfalls das Orthogonale des Quaders, weil es wesentlich zur Flexibilität beiträgt. Im Achsraster von 1,20 Meter schließen Wandelemente direkt an die Fassade an. Sie konstituieren die kleinste Raumeinheit mit eigenem Mikroklima. Dieser atmosphärische Freiraum für Forscher wandelt sich an der Fassade zu einem räumlichen. Die horizontalen Balkonbänder und die vertikalen Travertinblenden machen die Fassade zum Vexierbild: In der Frontalen verändert sich das Plastisch-Kompakte der halbtotalen Ansicht zu einer zarten Struktur. Ihr Netzwerk rahmt das Glas der thermischen Gebäudehülle wie auch die Bäume der Umgebung.
Gert Walden
Beurteilung durch das Preisgericht
Das Gebäude für e-Science LAB der ETH Zürich überrascht durch seine scheinbar einfache Ausbildung des Baukörpers und der Fassaden. Der Entwurf setzt auf Minimierung von Rauminhalt und Gebäudehülle in einem kompakten Baukörper. Dessen Gestalt wird geprägt durch umlaufende Balkone, in die senkrecht zur Fassade vertikale Travertin-Scheiben eingestellt sind. Sie werden zum signifikanten Element der Architektur und bilden gleichzeitig eine klimatisch wirksame Hülle für das Gebäude.
Die auf Abstand zur inneren Fassade angeordneten 3,60 m hohen Natursteinelemente verschatten die Innenräume und sichern gleichzeitig einen Luftwechsel im Fassadenbereich. Das Gebäude ist somit ein herausragendes Beispiel für eine Architektur, die schon durch die Form des Baukörpers, durch Gebäudestruktur und Fassadenausbildung die Voraussetzungen für einen geringen Energieaufwand schafft.
Die vorgelagerten Scheiben aus Naturstein verleihen – je nach Standort des Betrachters – der Fassade plastische Tiefe oder einen nahezu ungestörten Durchblick. Die Jury würdigt insbesondere die einzigartige Entwurfsidee für ein steinernes Gebäude, das ausschließlich von der Wirkung des Travertin geprägt wird und dennoch leicht und filigran erscheint.
Die auf Abstand zur inneren Fassade angeordneten 3,60 m hohen Natursteinelemente verschatten die Innenräume und sichern gleichzeitig einen Luftwechsel im Fassadenbereich. Das Gebäude ist somit ein herausragendes Beispiel für eine Architektur, die schon durch die Form des Baukörpers, durch Gebäudestruktur und Fassadenausbildung die Voraussetzungen für einen geringen Energieaufwand schafft.
Die vorgelagerten Scheiben aus Naturstein verleihen – je nach Standort des Betrachters – der Fassade plastische Tiefe oder einen nahezu ungestörten Durchblick. Die Jury würdigt insbesondere die einzigartige Entwurfsidee für ein steinernes Gebäude, das ausschließlich von der Wirkung des Travertin geprägt wird und dennoch leicht und filigran erscheint.
Nachtansicht - alle Fotos: Eduard Hueber/archphoto.com
Foyer
Eingehängte Unterrichtsräume
Stiegenhaus - Detail
Mensa