Award / Auszeichnung | 09/2008
Erlweinpreis 2008
©Christoph Reichelt
Futtermeisterei
Kategorie öffentliches Bauvorhaben Projekt: Futtermeisterei und Heuscheune Zoologischer Garten Dresden
Erlweinpreis
Preisgeld: 5.000 EUR
Architektur
Erläuterungstext
Im Zoologischen Garten Dresden wird täglich für ca. 2.000 Tiere in 340 Tierarten Futter zubereitet. Der äußerste östliche Teil des Zoos wird langfristig als Wirtschaftshof ausgebaut mit dem Ziel, das neue Gebäudeensemble in einheitlicher Architektursprache auszubilden.
Die Gebäude beherbergen verschiedene Funktionen, die alle mit dem Thema Futterherstellung verbunden sind: neben Lagerflächen für Getreide, Obst und Gemüse sind auch Tiefkühlzellen für Fleisch und Fisch und eine Futterküche integriert. Auch „Lebendfutter“ gehört zum Speiseplan der Zootiere, so gibt es ebenfalls Räume für die Aufzucht von Ratten, Mäusen, Kaninchen und Hühnern sowie ein großes Hühnerfreigehege. Die Heuscheune dient als separates Gebäude der Lagerung von Futterheu und Holzspänen als Einstreu für die Tierunterkünfte.
Die Idee des Neubaus war es, alle Flure aus dem Gebäude nach außen zu verlegen, so dass möglichst jeder Raum einen Zugang von außen hat. Im Erdgeschoss wurden alle „schweren“ Funktionen mit häufigem Anlieferverkehr untergebracht, im Obergeschoss die weniger „schweren“ Funktionen sowie ein großer Blätterboden.
Die Futtermeisterei ist zweigeschossig und nicht unterkellert. Bodenplatte, Geschossdecken und Dach wurden aus Stahlbeton hergestellt. Die tragenden Wände wurden aus 20 cm Kalksandstein gemauert. Nichtragende Innenwände sind aus 11,5 cm Kalksandstein. Der Blätterboden wurde als Holzkonstruktion (Decke und Wände), der Dachaufbau als bekiestes Flachdach ausgeführt. Aus Gründen des Seuchenschutzes (Vogelpest) erhielt das Hühneraußengehege wildvogelsichere Wände (Gage) und ein wasserdichtes Dach. Die Kühl- und Tiefkühlzellen wurden als Dämmpaneelkonstruktion in die Rohbauhülle eingestellt. Das Gebäude erhielt eine hinterlüftete vorgehängte Fassade. Der Sockel wurde aus Gründen der hohen mechanischen Belastungen (Hubwagen, Lieferverkehr) als 1 m hoher Betonsockel ausgeführt. Die Fassade (ab 1 m Höhe) ist als vertikale Holzverschalung ausgeführt.
Die Heuscheune ist eine nicht gedämmte Kaltkonstruktion. Das Gebäude mit einer Grundfläche von 16 m x 16 m ist in den Bereich Heuscheune (Breite ca. 12 m) und Spänelager (Breite ca. 4 m) geteilt. Bodenplatte und Sockel bis 1 m Höhe sind aus Beton. Auf den Betonsockel wurde eine Holzständerkonstruktion gestellt. Das Dach besteht aus Holzfachwerkträgern. Die Fassade (ab 1 m Höhe) ist ebenfalls als vertikale Holzverschalung ausgeführt.
Die vertikale Holzverschalung ist aus Lärchenholz, anthrazit lasiert. Die Innenseiten der Lüftungslamellen und der Eingangsbereich der Futtermeisterei erhielten als Kontrastfarbe das kräftige Zoogrün. Hergeleitet wurde die Farbgebung der neuen Fassade aus dem Farbton der Stämme der umgebenden Bäume und aus den Schieferdächern der bestehenden Tierhäuser des Zoos entlang der Tiergartenstraße.
Die Gebäude beherbergen verschiedene Funktionen, die alle mit dem Thema Futterherstellung verbunden sind: neben Lagerflächen für Getreide, Obst und Gemüse sind auch Tiefkühlzellen für Fleisch und Fisch und eine Futterküche integriert. Auch „Lebendfutter“ gehört zum Speiseplan der Zootiere, so gibt es ebenfalls Räume für die Aufzucht von Ratten, Mäusen, Kaninchen und Hühnern sowie ein großes Hühnerfreigehege. Die Heuscheune dient als separates Gebäude der Lagerung von Futterheu und Holzspänen als Einstreu für die Tierunterkünfte.
Die Idee des Neubaus war es, alle Flure aus dem Gebäude nach außen zu verlegen, so dass möglichst jeder Raum einen Zugang von außen hat. Im Erdgeschoss wurden alle „schweren“ Funktionen mit häufigem Anlieferverkehr untergebracht, im Obergeschoss die weniger „schweren“ Funktionen sowie ein großer Blätterboden.
Die Futtermeisterei ist zweigeschossig und nicht unterkellert. Bodenplatte, Geschossdecken und Dach wurden aus Stahlbeton hergestellt. Die tragenden Wände wurden aus 20 cm Kalksandstein gemauert. Nichtragende Innenwände sind aus 11,5 cm Kalksandstein. Der Blätterboden wurde als Holzkonstruktion (Decke und Wände), der Dachaufbau als bekiestes Flachdach ausgeführt. Aus Gründen des Seuchenschutzes (Vogelpest) erhielt das Hühneraußengehege wildvogelsichere Wände (Gage) und ein wasserdichtes Dach. Die Kühl- und Tiefkühlzellen wurden als Dämmpaneelkonstruktion in die Rohbauhülle eingestellt. Das Gebäude erhielt eine hinterlüftete vorgehängte Fassade. Der Sockel wurde aus Gründen der hohen mechanischen Belastungen (Hubwagen, Lieferverkehr) als 1 m hoher Betonsockel ausgeführt. Die Fassade (ab 1 m Höhe) ist als vertikale Holzverschalung ausgeführt.
Die Heuscheune ist eine nicht gedämmte Kaltkonstruktion. Das Gebäude mit einer Grundfläche von 16 m x 16 m ist in den Bereich Heuscheune (Breite ca. 12 m) und Spänelager (Breite ca. 4 m) geteilt. Bodenplatte und Sockel bis 1 m Höhe sind aus Beton. Auf den Betonsockel wurde eine Holzständerkonstruktion gestellt. Das Dach besteht aus Holzfachwerkträgern. Die Fassade (ab 1 m Höhe) ist ebenfalls als vertikale Holzverschalung ausgeführt.
Die vertikale Holzverschalung ist aus Lärchenholz, anthrazit lasiert. Die Innenseiten der Lüftungslamellen und der Eingangsbereich der Futtermeisterei erhielten als Kontrastfarbe das kräftige Zoogrün. Hergeleitet wurde die Farbgebung der neuen Fassade aus dem Farbton der Stämme der umgebenden Bäume und aus den Schieferdächern der bestehenden Tierhäuser des Zoos entlang der Tiergartenstraße.
Beurteilung durch das Preisgericht
Der Erlweinpreis für öffentliche Bauvorhaben geht an die Futtermeisterei und Heuscheune im Zoologischen Garten Dresden.
Die Jury möchte hier die Entwurfsziele Erlweins würdigen. Er hat sich bestens um die von vielen Menschen benutzten Funktionsgebäude im städtischen Raum in einer fast schon als unaufdringlich selbstverständlichen Art und Weise bemüht. Diese Ziele werden hier von Heinle, Wischer und Partner in außergewöhnlicher Weise umgesetzt.
Die einfachen Kuben der Lagerhallen und Stallungen fügen sich wunderbar durch ihre vertikale Bretterverschalung in die von den Stämmen der Bäume bestimmte Umgebung ein. Die Betonsockel der Hallen sind mit einer horizontalen Bretterverschalung ausgeführt, die konsequent die Architektursprache weiterführt und nicht nur ein kleines hervorragendes Detail ist, sondern auch die klare Haltung des ganzen architektonischen Konzepts widerspiegelt.
Die kräftige grüne Farbe der Eingänge, Tore und des Innenraumes korrespondieren mit dem Blattwerk der umgebenden Pflanzen, erwecken aber auch gleichzeitig Assoziationen an Gras und Futter für Tiere, welches im Inneren gelagert wird.
Dieses Gebäude besticht deshalb nicht nur durch seinen ästhetischen nicht aufdringlichen Anspruch, der für viele öffentliche Gebäude auch größerer Aufgabenstellung heute wünschenswert wäre: Es ist beispielhaft einfach und modern und wirkt durch die angemessene Materialwahl und die Holzkonstruktion nachhaltig.
Man wünscht sich jetzt die Befreiung des Geländes von noch übriggebliebenen Schuppen und Nebengebäuden.
Die Jury möchte hier die Entwurfsziele Erlweins würdigen. Er hat sich bestens um die von vielen Menschen benutzten Funktionsgebäude im städtischen Raum in einer fast schon als unaufdringlich selbstverständlichen Art und Weise bemüht. Diese Ziele werden hier von Heinle, Wischer und Partner in außergewöhnlicher Weise umgesetzt.
Die einfachen Kuben der Lagerhallen und Stallungen fügen sich wunderbar durch ihre vertikale Bretterverschalung in die von den Stämmen der Bäume bestimmte Umgebung ein. Die Betonsockel der Hallen sind mit einer horizontalen Bretterverschalung ausgeführt, die konsequent die Architektursprache weiterführt und nicht nur ein kleines hervorragendes Detail ist, sondern auch die klare Haltung des ganzen architektonischen Konzepts widerspiegelt.
Die kräftige grüne Farbe der Eingänge, Tore und des Innenraumes korrespondieren mit dem Blattwerk der umgebenden Pflanzen, erwecken aber auch gleichzeitig Assoziationen an Gras und Futter für Tiere, welches im Inneren gelagert wird.
Dieses Gebäude besticht deshalb nicht nur durch seinen ästhetischen nicht aufdringlichen Anspruch, der für viele öffentliche Gebäude auch größerer Aufgabenstellung heute wünschenswert wäre: Es ist beispielhaft einfach und modern und wirkt durch die angemessene Materialwahl und die Holzkonstruktion nachhaltig.
Man wünscht sich jetzt die Befreiung des Geländes von noch übriggebliebenen Schuppen und Nebengebäuden.
©Christoph Reichelt
Treppengalerie Futtermeisterei
©Heinle, Wischer und Partner, Freie Architekten
Lageplan
©Christoph Reichelt
Lagerung der Heuballen
©Christoph Reichelt
Heuscheune
©Christoph Reichelt
Fassadendetail Heuscheune