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Award / Auszeichnung | 11/2013

Sächsischer Landeswettbewerb »Ländliches Bauen« 2013

Straßenansicht

Straßenansicht

Sanierung des historischen Roglerhofes

DE-08648 Bad Brambach

1.Preis / Bewahrung historischer Gebäude durch Sanierung

Frank M. Junghänel

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Wohnungsbau

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2013

Projektbeschreibung

Der Wanderer, welcher im Sommer 2008 an dem etwas abgeschieden liegenden „Roglerhof“ im vogtländischen Gürth vorbeikam, sah zwei ländliche Anwesen, bestehend aus einem gemeinsamen Doppelhaus und vielen Nebengebäuden. Während eine Hälfte bereits instandgesetzt und renoviert war, machte die zweite Hälfte einen recht baufälligen Eindruck: Das Wohngebäude unbewohnt, teilweise verfallen und unsachgemäß um- und angebaut, die Nebengelasse mit einem immensen Reparaturrückstau..… Der Charme dieses Anwesens mit seinen vielen Nebengebäuden und dem schönen Innenhof war nur von Kennern und Liebhabern der ländlichen Baukultur zu erahnen. Es war schon sehr mutig von den neuen Eigentümern im Frühjahr 2008 die Entscheidung zu fällen, gerade hier ihren Familiensitz aufbauen zu wollen.
Gemeinsam mit den Eigentümern und dem Restaurator wurde vom Architekten über mehrere Entwürfe die letztendlich ausgeführte Variante gefunden. Nach gemeinsamer Abwägung wurde eine auf das Jahr 1894 nachvollziehbare Fassung gewählt: Das verklinkerte Erdgeschoss und auch das dem Hauseingang vorgelagerte Vorhaus im „Schweizer Stil“ sollten erhalten bleiben. Das Obergeschoss wird wieder fachwerksichtig hergestellt, das Dach mit einer Schieferdeckung in Form von Spitzwinkelschablonen versehen. Das war aber nur das Gebäudeäußere. Wie sollte das historische Gebäude mit modernen Wohnbedürfnissen einer Familie harmonieren? Im Erdgeschoss muss wieder das Wohnzimmer, darüber im Obergeschoss das Schlafzimmer, die „Kammer“, eingerichtet werden. Das war von Anfang an klar. Doch die im ehemaligen Stall im letzten Jahrhundert eingebaute Küche mit Bad und der darüber liegende Stallboden konnten so nicht bleiben. Durch Absenken von Fußboden und Decke in diesem Bereich wurde in das historische Gebäude eine moderne Wohnfunktion aus Bad, Wohnküche und Wintergarten „eingeschoben“. Das ist auch an den Fassaden ablesbar, indem hier zwar dem ländlichen Bauen angepasste, aber in Form und Funktion moderne Fenster sichtbar sind.
Wärmedämmung und Haustechnik entsprechen dem aktuellen Stand, durch Innendämmung der Wände aus Wärmedämmlehm natürlich nicht vordergründig sichtbar. Die Räume sind über Wand- und Fußbodenheizungen temperiert, im Wohnzimmer wurde ein rustikaler Warmluftofen installiert.
Mit sehr viel Liebe zum Detail und persönlichem Einsatz haben die Bauherren einen sehr großen Anteil daran, dass sich dem Wanderer der „Roglerhof“ heute in seiner malerisch historischen Form, jedoch mit einer unaufdringlich integrierten modernen Wohnnutzung präsentiert. Kein Vergleich zu 2008!
Hofansicht

Hofansicht