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Award / Auszeichnung | 07/2014

Auszeichnung „Vorbildliche Bauten“ im Land Hessen

Haus Silberdisteln - Wohnen im Alter

DE-61476 Kronberg im Taunus

Besondere Anerkennung

Wolfgang Ott Architekt BDA

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Wohnungsbau

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2009
    Fertigstellung: 01/2011

Projektbeschreibung

Alte Leute sind gefährlich; sie haben keine Angst vor der Zukunft. Bernhard Shaw

Der Mut, die Verzweiflung oder die Angst vor dem Älter und Einsamer werden ist für einige ein Antrieb sich in unserer demografisch stark veränderten Gesellschaft über neue Formen des Wohnens Gedanken zu machen.
Zu Hause älter werden und im Alter eigenständig bleiben ohne allein zu sein sind die Antriebsmotoren dieser Idee und erfordern eine neue Wohnform: der Hausgemeinschaft im Alter.
Neben einer innerstädtischen zentrumsnahe Lage mit guter Infrastruktur bedarf ein solches Projekt offene Gebäudestrukturen mit erweiterten Funktionen für gemeinschaftliche Aktivitäten.
Bei dem Stadthaus Silberdistel gruppieren sich 13 seniorengerechte Wohnungen um den zentralen, großzügigen Kommunikationsraum der auch der Erschließung dient. Das Herz der Hausgemeinschaft ist das am Eingang zentral gelegene Forum mit einer großen Küche.
Die Haustechnik mit Pellet Kessel, Lüftungsanlage in Kombination mit sehr guten Fenstern und Wärmedämmung unterstreichen den nachhaltigen Ansatz des Projektes.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das viergeschossige Gebäude definiert sich durch eine klare kubische Form, die auf jede nostalgische Anmutung verzichtet und gleichwohl eine einladende Geste darstellt. Es handelt sich um einen solitären Baukörper mit augenfälliger Präsenz in einem Stadtraum, der von einer uneinheitlichen Umgebung und eher disperser Bebauung geprägt ist. Der längliche Kubus ist so ansprechend wie nachvollziehbar gegliedert; er weist vielfache Perforationen – in Form großzügiger Loggien und Dachterrassen – auf, doch präsentiert er sich als kohärente Einheit. Sein zentrales Element bildet ein sogenannter Kommunikationsraum: die Erschließungshalle mit luftigem Charakter und ausreichend Bewegungs- und Begegnungsraum. Insbesondere die frei gestellte Treppe animiert die Bewohner zu einem aktiven täglichen Auf-und-Ab.

Unterschiedliche Wohnungsgrößen und- zuschnitte ermöglichen ein seniorengerechtes Leben für verschiedene familiäre Konstellationen und individuelle Ansprüche. Dabei wird eine abgeschlossene Privatheit ebenso gewährleistet wie die Möglichkeiten zur beiläufigen Interaktion oder gezielter Kommunikation: etwa mit der Gemeinschaftsterrasse auf dem Dach oder, vermutlich naheliegender, dem Gemeinschaftsraum im Erdgeschoß, der sich nicht nur zum Außenraum öffnet, sondern auch eine Küche bietet – und gerade damit zu kollektiven Aktivitäten einlädt.