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Award / Auszeichnung | 11/2013

Holzbaupreis NRW 2013

Lörmecketurm

Lörmecketurm

Lörmecketurm

DE-59581 Warstein, Plackweg

Anerkennung

Architekt und Zimmermeister Joh.-Ulrich Blecke

Architektur

Maas Ingenieure

Bauingenieurwesen

Naturpark Arnsberger Wald

Bauherren

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Tourismus, Gastronomie, Türme

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2007
    Fertigstellung: 01/2008

Projektbeschreibung

Daten zum Turm
Höhe: 35m ( 616m ü. NN )
Durchmesser: Minimum 5m, Maximum 7m
Gewicht: ca. 80t ( ohne Fundament )
Hölzer im: unteren Drittel 48 Stk. 0 22cm
mittleren Drittel 48 Stk. 0 20cm
oberen Drittel 48 Stk. 0 18cm
Holzmenge: 52,5 cbm Douglasie
Treppe: 204 Steigungen, ca. 16,6 /30cm

Bauherr: Zweckverband Naturpark Arnsberger Wald, Soest
Architekt: Dipl.-Ing. Johannes-Ulrich Blecke, Warstein
Tragwerk: Prof. Dr.-Ing. Michael Maas, Werl
Ausführung: Holzbau Hunold, Leinefelde


Bericht zum Turm
Aussichtstürme sind weithin sichtbare Bauwerke. Deswegen und weil sie zum Vergnügen des Schauens gebaut sind, sollen sie auch selber dem Auge etwas bieten. Manche reichen an Kunstwerke heran, manche sind reine Technik oder reine Geometrie. Oder beides, wie eben der Aussichtsturm im Arnsberger Wald. Hinzu kam in diesem Fall die bestechende Einfachheit der Lösung des Teams aus Architekt und Tragwerksplaner.

Die geometrische Struktur des Tragwerks kann man sich mit den Stäbchen eines Mikadospiels verdeutlichen: Man stellt sich die Stäbchen zu einem Zylinder angeordnet vor und dreht dann gedanklich die Zylinderoberseite um 90o. So ergibt sich die Form eines Hyperboloids.

Bei diesem Aussichtsturm werden die tragenden Rundhölzer dieser Grundform zwischen Fundament und oberer Aussichtsplattform in einem inneren und einem äußeren Kreis angeordnet und dazwischen durch waagerechte Ringe aus Stahlrohr stabilisiert. Die Höhenentwicklung dieser Ringe ist ungleichmäßig. Es ergeben sich Dreiecksflächen, die mit Bolzen M 24 gelenkig verbunden sind und nahezu verzerrungsfrei bleiben. Die Struktur trägt im Wesentlichen alle Kräfte in Stabrichtung ab. Die Gesamtgeometrie ist dementsprechend, trotz ihrer aufgelösten Struktur, sehr steif und verformungsarm. Es können einzelne Stäbe ausgewechselt werden, ohne dass die Standfestigkeit gefährdet ist.

Die Geometrie des Tragwerkes ist holzbaugerecht, da nur gerade Rundstäbe und gelenkige Verbindungen verwendet wurden. Es wurde rund gefräste Douglasie verwendet. Die Hölzer sind kesseldruckimprägniert. Die Details sind so ausgebildet, dass sämtliche Stirnflächen durch Abdeckung vor Niederschlag konstruktiv geschützt sind. Um die auftretenden Schwindrisse zu kontrollieren, ist ein Sägeschnitt (Entlastungsnut) auf der Unterseite der Hölzer in Längsrichtung eingebracht.
Mit diesen Maßnahmen wird die Nutzungsdauer erheblich gesteigert. Dennoch begrenzt die Haltbarkeit des Holzes die Nutzungsdauer der ungeschützten Holzkonstruktion im Freien.

Die Wendeltreppe mit den Podesten und einer zentralen Mittelstütze ist komplett von der Hülle entkoppelt. Zur Lastabtragung wird die Treppe mit vorgespannten Zugstäben an der Hülle verspannt. Dies ermöglicht eine von der Geometrie der Hülle unabhängige und gleichmäßige Höhenentwicklung der Treppe.