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Award / Auszeichnung | 05/2014

Thüringer Staatspreis für Architektur und Städtebau 2014

Technologieterminal Ilmenau (TTI)

DE-98693 Ilmenau, Bahndamm

Anerkennung: "Innovative Umsetzung einer innerstädtischen Brachflächenrevitalisierung"

Preisgeld: 2.500 EUR

Erfurt & Partner GmbH

Architektur

Stadt Ilmenau

Bauherren

FRIEDMANN & WEBER

Landschaftsarchitektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Büro-, Verwaltungsbauten

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2014

Beurteilung durch das Preisgericht

Gegenstand des eingereichten Projekts ist die umfassende, städtebaulich-gestalterische und funktionale Aufwertung des Bahnhofsareals in Ilmenau. Dieser für den Universitäts- und Technologiestandort wichtige Stadtbereich war über einen längeren Zeitraum sehr unattraktiv und wurde weder räumlich-gestalterisch noch funktional seiner Bedeutung als Tor zur Stadt und wichtiger Verknüpfungspunkt des Personenverkehrs gerecht. Es war ein städtebaulicher Missstand, der durch leerstehende Bausubstanz, eine ungenutzte Unterführung, gestalterisch unbefriedigende Bewegungs- und Kommunikationszonen sowie fehlende Informations- und Versorgungsangebote geprägt war.

Im Rahmen der Umstrukturierung und Neugestaltung ist es der Stadt Ilmenau und den beteiligten Architekten und Stadtplanern sehr gut gelungen, das Image des vernachlässigt
en Areals spürbar zu verbessern und am Schnittpunkt zwischen Altstadt, Naherholungsgebiet und Universitätscampus einen neuen städtebaulichen Akzent zu setzen. Mit der Einordnung eines Technologie- und Gründerzentrums im historischen Bahnhofsgebäude und linear angefügten Neubauteilen wurde sehr bewusst der inhaltliche Bezug zum Universitäts- und Wissenschaftsstandort Ilmenau gesucht und hergestellt. Das Ziel der Stadt, an diesem zentrumsnahen Standort zwischen Altstadt und Universität gute Voraussetzungen für die Ansiedlung von innovativen Firmen und Instituten für Forschung und Entwicklung sowie der Aus- und Weiterbildung der IT-Branche zu schaffen, wird sehr positiv beurteilt. Auch wenn das alte Bahnhofsgebäude von den Neubauteilen aus Stahl und farbigem Glas relativ großmaßstäblich umschlossen und ein wenig bedrängt erscheint, wird die Grundidee der Aufwertung des Standorts begrüßt. Der städtebauliche Gesamteindruck am Bahnhof und in seinem Umfeld hat sich durch die Maßnahmen nachhaltig verbessert. Die Verbindung in Richtung Altstadt wurde mit der Gestaltung einer attraktiven Fußgängerachse zusätzlich aufgewertet. Im Ergebnis der Umstrukturierung und Neugestaltung des Bahnhofsareals erfolgte eine Reihe von privaten Investitionen im städtebaulichen Umfeld.

Die Qualität der Fügung der Gebäudeteile und die gestalterische Ausprägung des Technologieterminals wurden kontrovers diskutiert und konnten die Jury nicht umfassend überzeugen. Neben der Materialität unterstützt die kontrastierende Farbgebung die deutliche Ablesbarkeit und Abgrenzung der neuen Gebäudeteile. Ein Bezug zur Klinkerarchitektur des historischen Bahnhofsgebäudes wurde nicht angestrebt.

Insgesamt ist die Revitalisierung und Umstrukturierung des Bahnhofsbereichs in Ilmenau ein gelungenes Beispiel für die nachhaltige Entwicklung von Brachflächen, die Nachnutzung von leerstehenden Gebäuden und die Mobi- lisierung von städtebaulichen Potentialen. Besondere Anerkennung gilt der Stadt Ilmenau, die als Bauherrin dieses ehrgeizige und ambitionierte Projekt zielstrebig umgesetzt hat.