Award / Auszeichnung | 01/2015
Auszeichnung guter Bauten 2014 des BDA Bochum, Hattingen, Herne und Witten
©Bernadette Grimmenstein
Der zentrale Marktplatz, Herzstück des Quartiers
Claudius-Höfe - Mehr-Generationen-Wohnen
DE-44789 Bochum, Mauritiusstr. / Düppelstr.
Anerkennung
Rehwaldt Landschaftsarchitekten
Landschaftsarchitektur
Planungsbüro Graw GmbH & Co. KG
TGA-Fachplanung
Horn + Horn Ingenieurbüro für Bauwesen
Tragwerksplanung
Projektdaten
-
Gebäudetyp:
Groß- und Einzelhandel; Kultur-, Veranstaltungsgebäude; Landschaft und Freiraum; Sakralbauten; Tourismus, Gastronomie, Wohnungsbau
-
Projektgröße:
14.600m² (geschätzt)
-
Status:
Realisiert
-
Termine:
Baubeginn: 03/2010
Fertigstellung: 12/2012
Projektbeschreibung
Die Claudius-Höfe stehen unter dem Ziel gemeinschaftliches, integratives und individuelles Wohnen in Nachbarschaften zu ermöglichen – wie ein Dorf in der Stadt. Dafür ist ein klar ablesbares Stadtquartier mit eigener Identität entstanden, das sich auf vielfältige Weise mit dem Umfeld vernetzt und in die Stadt integriert. Um das Herzstück des Quartiers, den zentralen Marktplatz, gruppieren sich Gemeinschaftsbauten, unterschiedlich geprägte Außenräume und Wohngebäude mit differenzierten Angeboten für Familien, Studenten, Singles.
Unter dem Leitgedanken „Ressourcenschonendes Wohnen“ werden vielfältige Maßnahmen des Energiesparens zu selbstverständlichen Elementen einer zukunftsweisenden Architektur. Die 15 Reihenhäuser, sieben davon als Passivhaus ausgebildet, sowie die 65 Wohneinheiten in den Mehrfamilienhäusern wurden in Drei-Liter-Bauweise zuzüglich Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung, Solarkollektorenanlagen und Photovoltaikanlagen errichtet. Das gesamte Vorhaben ist barrierefrei und in Teilen behindertengerecht.
Beurteilung durch das Preisgericht
Die Claudius-Höfe entstanden als Quartiersbaustein in der Bochumer Innenstadt auf dem ca. 10.000 m² großen Gelände des ehemaligen städtischen Fuhrparks. Herzstück ist ein kleiner Marktplatz mit hoher Aufenthaltsqualität, der von Wohngebäuden, einem Cafe und dem Gemeinschaftssaal flankiert wird. Der Marktplatz bietet einen geschützten Ort und ist dabei über Wege gut in das Umfeld vernetzt, so dass auch umliegende Nachbarschaften davon profitieren, wobei das Quartier weitgehend Autofrei bleibt.
MIt der Bebauung der Claudius Höfe wird die umgebende städtebauliche Struktur auf selbstverständliche und maßvolle Weise fortgeschrieben, darüberhinaus werden differenzierte Wohn- und Gebäudetypen angeboten, vom barrierefreien Geschosswohnungsbau bis zum Einfamilienhaus, die Voraussetzung sind für die Durchmischung und die beabsichtigte Inklusion in dem Quartier.
Die Planung kennzeichnet der ganzheitliche Gedanke, ausgehenden vom integrativen Ansatz, über das städtebauliche Konzept der Einfügung und Vernetzung bis zur Umsetzung in einer barrierefreien und Klimaschonenden Drei Liter Bauweise. Die Qualität der Seitengasse mit Spielplatz fällt etwas ab gegenüber dem Marktplatz und die äußere Erscheinung des Gemeinschaftssaals zum Platz wird seiner Bedeutung nicht ganz gerecht. Auch die Materialisierung und Ausführung der Fassaden konnte nicht ganz überzeugen im Verhältnis zu dem innovativen Energiekonzept mit Phtovoltaik in der 5. Fassade.
Zu der planerischen Herausforderung des demografischen Wandels und der Inklusion haben die Architekten Heinle, Wischer und Partner mit den Claudius Höfen einen hervorragenden zukunftsweisenden Lösungsbeitrag an der Schnittstelle zwischen Städtebau und Architektur realisiert.
©Bernadette Grimmenstein
Reihenhäuser mit gemeinschaftlichem Spielplatz und Privatgärten
©Bernadette Grimmenstein
Bebauung und Wege des neuen Quartiers verbinden sich selbstverständlich mit dem Bestand
©Heinle, Wischer und Partner Freie Architekten
Lageplan mit Nutzungen
©Bernadette Grimmenstein
Der zentrale Marktplatz, Herzstück des Quartiers