modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Award / Auszeichnung | 01/2015

Auszeichnung guter Bauten 2014 des BDA Bochum, Hattingen, Herne und Witten

Gemeindehaus Bladenhorst-Zion

DE-44628 Herne, Roonstraße 84

Auszeichnung

Bathe + Reber

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Kultur-, Veranstaltungsgebäude

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 06/2012
    Fertigstellung: 09/2013

Projektbeschreibung

Nach gewonnenem Wettbewerb ergaben sich neue Erkenntnisse über den Zustand des Baubestandes. Eine aufwendige Sanierung war aus finanzieller Hinsicht nicht gewünscht. Die Kirchengemeinde bat uns um eine Entwurfsänderung, die den Rückbau der Küsterwohnung und einen Neubau der Gemeinderäume vorsehen sollte. Der neue Entwurf folgt dem Ansatz aus den 1950er Jahren mit einem neuen Gemeindehaus als Anbau. Die Umsetzung ist jedoch konsequenter und fügt ein verglastes Foyer zwischen Kirche und neuen, massiven Gemeinderäumen ein. Da das Foyer auch gleichzeitig Saal sein kann ergibt sich eine räumliche Überschneidung zwischen diesen beiden Nutzungsbereichen. Der Neubau spricht eine moderne zeitgemäße Sprache und bildet mit der Backsteinkirche, die 1955 von dem Architekten Kuschel gebaut wurde, ein Ensemble. Die Kirche wird mit einem Neubau ergänzt, der die klare Formensprache übernimmt und auf die liebevollen Details des Ziegelmauerwerks mit einem flächigen, herausgedrehten Ziegelmauerwerk reagiert.

Beurteilung durch das Preisgericht

Mit dem Anbau des Gemeindehauses ist ein hervorragendes Beispiel für eine zeitgenössische Lösung zum „Bauen im Bestand“ gelungen. Die bestehende Kirche wird um ein Gemeindehaus erweitert, das sich in Maßstab, Grundrissorganisation und Materialisierung an der bestehenden Kirche orientiert, daraus eine überzeugende Eigenständigkeit entwickelt und zu einem spannenden Gesamtensemble zusammenführt.
Der Gemeindesaal überrascht beim Eintreten durch seine Lichtdurchflutete Großzügigkeit obwohl der Anbau sich relativ flach an das Kirchenschiff anlagert. Die Grundrissordnung der Kirche mit Vierung und kreuzenden Raumachsen ist konsequent in den Neubau hinein weiterentwickelt. Da das Foyer in Doppelfunktion auch gleichzeitig Saal sein kann, entsteht quasi eine neue Vierung zwischen Foyerachse in N-S Richtung und Saalachse senkrecht dazu. Verschiebewände und in den Seitenwänden integrierte dienende Funktionen gewährleisten größtmögliche Nutzungsvielfalt, weitere Gemeinderäume sind wie selbstverständlich an den zentralen Raum angeschlossen.
Das äußere Erscheinungsbild aller Gebäudeteile wird zusammengehalten von dem rötlichen Ziegel, der im Sinne eines Dialogs zwischen Alt und Neu unterschiedlich behandelt wird. Der Neubau reagiert mit einem reliefartig herausgedrehten Ziegelmauerwerk auf die schönen Detaillierungen der historischen Teile. Das großformatige Fenster des Saals liegt flächenbündig in der Westfassade und akzentuiert von außen sichtbar den querliegenden Saal.
Mit dem Erweiterungsbau ist den Architekten Bathe und Reber ein überzeugendes Beispiel gelungen wie im respektvollen Umgang mit dem historischem Erbe ein zeitgenössischer Impuls entsteht, der dem Ort eine neue Anmutung und Bedeutung gibt.