Award / Auszeichnung | 09/2014
Auszeichnung guter Bauten 2014 BDA Bergisch-Land
Das bergische Mehlkontor Gottschalks Mühle - Revitalisierung eines Baudenkmals
Auszeichnung
Christof Gemeiner Architekten BDA
Architektur
Projektdaten
-
Gebäudetyp:
Büro-, Verwaltungsbauten, Tourismus, Gastronomie
-
Projektgröße:
2.860m² (geschätzt)
-
Status:
Realisiert
-
Termine:
Baubeginn: 04/2008
Fertigstellung: 01/2012
Projektbeschreibung
Das denkmalgeschützte Gebäudeensemble der Gottschalks Mühle liegt - städtebaulich in exponierter Lage - unmittelbar am Rand der Hildener Innenstadt.
Als wir die Mühle im Jahr 2005 zum ersten Mal betraten, schien es, als wäre die Zeit stehengeblieben. Obwohl der Mühlenbetrieb bereits im Jahr 1995 eingestellt wurde, befanden sich die Einbauten und Maschinen in einem guten Zustand; so etwa die Elevatoren, der Paternoster, die Rutschen, Waagen, Walzstühle, Getreidereiniger und vieles mehr.
Die Gebäudesubstanz selber befand sich allerdings, aufgrund des langen Leerstands, in einem sehr schlechten Zustand, und machte umfangreiche Maßnahmen erforderlich.
Bei der anstehenden Revitalisierung war ein wesentliches Ziel, möglichst viel der historischen Substanz zu erhalten. Dabei ging es jedoch nicht um eine historisierende Rekonstruktion, vielmehr sollte "das Alte", als Zeitspuren, in einen neuen Kontext gestellt werden.
So wurden z.B. die, vom jahrzehntelangen Betrieb ausgeschliffenen Hölzer der Kornrutschen auseinandergebaut, um dieses Holz für die Füllung der neuen Eingangstür zu verwenden. Oder auch die rostenden Kornsiebe, die nun als Absturzsicherungen dienen.
Das Ensemble Gottschalks Mühle gliedert sich in mehrere Häuser: den östlich gelegenen Wohnhäusern mit insgesamt fünf Einheiten, dem schiefergedecktem Mittelteil mit Büro- und Gewerbeflächen, dem westlich gelegenen Silo als neuer Veranstaltungsraum sowie dem sog. "Kubus" mit weiteren Büroflächen.
Neben dem neuen Aufbau mit der markanten Holzlamellen-Fassade, ist der Treppenturm die einzige neue bauliche Ergänzung.
Die Mühle verfügte über keine richtige Erschließung, die eine sinnvolle Aufteilung der Geschosse ermöglichte. Aus diesem Grund wurde zwischen den Wohnhäusern und Mittelteil ein neues Treppenhaus mit Aufzug und barrierefreier Erschließung eingebaut.
Als wir die Mühle im Jahr 2005 zum ersten Mal betraten, schien es, als wäre die Zeit stehengeblieben. Obwohl der Mühlenbetrieb bereits im Jahr 1995 eingestellt wurde, befanden sich die Einbauten und Maschinen in einem guten Zustand; so etwa die Elevatoren, der Paternoster, die Rutschen, Waagen, Walzstühle, Getreidereiniger und vieles mehr.
Die Gebäudesubstanz selber befand sich allerdings, aufgrund des langen Leerstands, in einem sehr schlechten Zustand, und machte umfangreiche Maßnahmen erforderlich.
Bei der anstehenden Revitalisierung war ein wesentliches Ziel, möglichst viel der historischen Substanz zu erhalten. Dabei ging es jedoch nicht um eine historisierende Rekonstruktion, vielmehr sollte "das Alte", als Zeitspuren, in einen neuen Kontext gestellt werden.
So wurden z.B. die, vom jahrzehntelangen Betrieb ausgeschliffenen Hölzer der Kornrutschen auseinandergebaut, um dieses Holz für die Füllung der neuen Eingangstür zu verwenden. Oder auch die rostenden Kornsiebe, die nun als Absturzsicherungen dienen.
Das Ensemble Gottschalks Mühle gliedert sich in mehrere Häuser: den östlich gelegenen Wohnhäusern mit insgesamt fünf Einheiten, dem schiefergedecktem Mittelteil mit Büro- und Gewerbeflächen, dem westlich gelegenen Silo als neuer Veranstaltungsraum sowie dem sog. "Kubus" mit weiteren Büroflächen.
Neben dem neuen Aufbau mit der markanten Holzlamellen-Fassade, ist der Treppenturm die einzige neue bauliche Ergänzung.
Die Mühle verfügte über keine richtige Erschließung, die eine sinnvolle Aufteilung der Geschosse ermöglichte. Aus diesem Grund wurde zwischen den Wohnhäusern und Mittelteil ein neues Treppenhaus mit Aufzug und barrierefreier Erschließung eingebaut.
Beurteilung durch das Preisgericht
Sensibilität ist wohl das richtige Stichwort, wenn es um die Beschreibung der Herangehensweise bei Um-und Anbau der alten Mühle in Hilden geht, die Christof Gemeiner Architekten durchgeführt haben. Auf Spurensuche gehen im denkmalgeschützten verschachtelten Gemäuer war erster Teil der Aufgabe. Was dabei zu Tage gefördert wurde, ist auf jeden Fall sehenswert. Erhalt konstruktiver Details, Integration funktionaler Einrichtungen wie der großen Rutsche, die im schwarz schimmernden Fußboden zu versinken scheint, aber auch Spuren von Gebrauch, von Verschleiß, von Vergangenheit bleiben sichtbar, werden gepflegt, werden in Blickpunkte verwandelt. Wer so mit Architektur umgeht, auch wenn sie auf den ersten Blick vergammelt und baufällig aussieht, versteht sein Handwerk. Wer dann auch in der Ergänzung und in den Anbauten das Spiel der Proportionen beherrscht und neue Akzente setzt, ohne den Bestand an die Seite zu drängen, hat allemal eine Auszeichnung verdient.