Award / Auszeichnung | 07/2014
Retail & Presentation Award 2014
© Holzer Kobler Architekturen, Foto: Jan Bitter
palÀon - Forschungs- und Erlebniszentrum Schöninger Speere.
palÀon - Forschungs- und Erlebniszentrum Schöninger Speere
DE-38364 Schöningen, PalÀon 1
Besondere Auszeichnung
Architektur
Architektur
Landschaftsarchitektur
Lichtplanung
Projektdaten
-
GebÀudetyp:
Museen, Ausstellungsbauten
-
ProjektgröĂe:
keine Angabe
-
Status:
Realisiert
-
Termine:
Baubeginn: 01/2011
Fertigstellung: 06/2013
Projektbeschreibung
Architektur
Das palĂ€on-GebĂ€ude schiebt sich aus der leicht hĂŒgeligen Topografie heraus und schneidet sich in die Wald- und Weidelandschaft. Das Volumen des dreigeschossigen Baukörpers und die davon ausgehenden Wegverbindungen formen Sichtachsen und teilen mit ihren Vektoren die Landschaft auf. Ein zweites geschwungenes Wegesystem schlieĂt synapsenartig den umgebenden Landschaftsraums daran an. Der Bau ist eine Camouflage, eine hyperrealistische Abstraktion der Landschaft.
In der reflektierenden AuĂenhaut des palĂ€ons werden die umgebende Wiesen- und Waldlandschaft sowie die Bewegungen der Wolken am Himmel nahtlos in der Spiege-lung fortgefĂŒhrt. Durch seine bildhafte Form wird das Forschungs- und Erlebniszen-trum eins mit seiner Umgebung. Mit groĂformatigen, scharfen Einschnitten in die GebĂ€udehĂŒlle werden weitlĂ€ufige, faszinierende Ausblicke zur Fundstelle der Speere und zur Grube des Braunkohletagebaus, zu der nahen Waldlandschaft und zu den weidenden Przewalski-Pferden inszeniert. Die expressiven Ăffnungen schneiden sich in den Baukörper wie Speere in die Haut der Pferde und nehmen deren Dynamik in ihrer Ar-chitektursprache auf. Das GebĂ€ude nimmt aber auch die abstrakten Einschnitte des angrenzenden Tagebaus formal auf. Die daraus entstanden ausdrucksstarke Architek-tur vermittelt zwischen kĂŒnstlicher und natĂŒrlicher Landschaft und formt ein Wahrzeichen fĂŒr den Ort.
Ausstellung
Die Erlebnis-Ausstellung mit der PrĂ€sentation der Originalfunde aus Schöningen formt das HerzstĂŒck des Projekts. EinprĂ€gsame Bilder sprechen den Besucher auf sinnliche und emotionale Weise an. Vermittelt werden neue Erkenntnisse ĂŒber unseren Urahnen, den Homo erectus, seinen Alltag und wie die Fauna und Flora damals vor rund 300.000 Jahren ausgesehen hat, ebenso wie BezĂŒge zu aktuellen Themen wie Klimawandel und Nachhaltigkeit.
Den Auftakt zum Rundgang formt das dreigeschossige Foyer in der Mitte des GebĂ€u-des, das alle Sichtachsen nach auĂen miteinander verbindet. Der hohe Raum schafft Blickbeziehungen zu den Forschungs- und Ausstellungsbereichen im 1. und 2. Ober-geschoss und Ausblicke in das Braunkohleabbaugebiet. Hier starten und enden alle Wege die sĂ€mtliche Funktionen, wie Ausstellung, PĂ€dagogik, Verwaltung, Restaurant oder Shop verbinden. Das Foyer fĂŒhrt mit den Lackprofilen der geologischen und ar-chĂ€ologischen Schichten der Grube in die Urgeschichte ein.
Zentral fĂŒr die Inszenierung der Ausstellung steht der skulpturale in weiĂ gehaltenen Ausstellungskörper, dessen Form sich an die Struktur von Pferdeknochen anlehnt. Durch VergröĂerung und Abstraktion entsteht ein Raum ergreifendes Element mit an-einander gereihten Themen-Kabinetten und Blickachsen im Wechselspiel mit groĂfor-matigen kĂŒnstlerischen Arbeiten. Höhepunkt des Ausstellungsrundgangs ist die âSpeerekapelleâ, die die weltweit einzigartigen steinzeitlichen Holzspeere von Schönin-gen prĂ€sentiert. Zum Abschluss werden die dramatischen Jagdereignisse am Schö-ninger See vor 300.000 Jahren im Panoramakino emotional erlebbar gemacht.
Nach dem Hauptausstellungsraum und dem Queren des Foyers in luftiger Höhe kön-nen die laufenden archĂ€ologischen Ausgrabungs- und Forschungsarbeiten in Schönin-gen im Forschungsbereich miterlebt werden. Im Besucherlabor wird von den Besu-chern mit modernen archĂ€ologischen Methoden ein kniffliger archĂ€ologischer Fall gelöst. Die professionellen Labor- und ArbeitsrĂ€ume der vor Ort forschenden ArchĂ€ologen sind entlang des fortgesetzten Ausstellungsrundganges aufgereiht und können von den Besuchern eingesehen werden. Das âAbenteuer Forschungâ, das hier tagtĂ€glich passiert, wird fĂŒr Laien, Kinder und Fachpublikum nachvollziehbar und hautnah erfahr-bar gemacht werden â im palĂ€on selber und auf der Ausgrabungsstelle im AuĂenraum.
© Holzer Kobler Architekturen, Foto: Jan Bitter
palÀon - Forschungs- und Erlebniszentrum Schöninger Speere.
© Holzer Kobler Architekturen, Foto: Jan Bitter
palÀon - Forschungs- und Erlebniszentrum Schöninger Speere.
© Holzer Kobler Architekturen, Foto: Jan Bitter
palÀon - Forschungs- und Erlebniszentrum Schöninger Speere.
© Holzer Kobler Architekturen, Foto: Jan Bitter
palÀon - Forschungs- und Erlebniszentrum Schöninger Speere.
© Holzer Kobler Architekturen, Foto: Jan Bitter
palÀon - Forschungs- und Erlebniszentrum Schöninger Speere, Foyer
© Holzer Kobler Architekturen, Foto: Jan Bitter
palÀon - Forschungs- und Erlebniszentrum Schöninger Speere, Ausstellung.
© Holzer Kobler Architekturen, Foto: Jan Bitter
palÀon - Forschungs- und Erlebniszentrum Schöninger Speere, Ausstellung.