Award / Auszeichnung | 07/2015
Beispielhaftes Bauen Neckar-Odenwald-Kreis 2007-2015
Foto: Thilo Ross, Heidelberg
Waldkapelle Neckarzimmern
Auszeichnung
Tragwerksplanung
Projektdaten
-
Gebäudetyp:
Sakralbauten
-
Projektgröße:
keine Angabe
-
Status:
Realisiert
-
Termine:
Fertigstellung: 11/2011
Projektbeschreibung
Waldkapelle Neckarzimmern bei der Tagungsstätte für die Evangelische Jugend in Neckarzimmern
Ich bin eine Kirche
In einer von Turbulenzen und großer Unsicherheit geprägten Zeit ist es gut und wichtig, dass es Orte gibt, die dem menschlichen Bedürfnis nach Kontemplation und
Entschleunigung Raum geben.
Kirchen sind solche besonderen Orte. Sie können den
Menschen durch ihre spirituelle Raumatmosphäre helfen, in Andacht und Kontemplation die Antworten zu finden, die der christliche Glaube ihnen als Orientierungshilfe anbietet.
Deshalb war es uns als Architekten von Anfang an wichtig, hier ein Gebäude zu entwerfen, das klar und deutlich sagt:
Ich bin eine Kirche.
Standort
Bei der Wahl des Standortes für die Kapelle ist die Lage auf der Waldlichtung oberhalb der Tagungshäuser besonders vorteilhaft.
Einerseits wird dadurch der herausragenden Bedeutung des Hauses ebenso sinnbildlich entsprochen, wie dem Wunsch nach „Herausnehmen aus dem Alltag“.
Andererseits fügt sich die Kapelle dennoch ganz selbstverständlich als weiterer Baustein in die Gesamtanlage ein. Mehr noch: sie ergänzt sie mit ihrem Vorplatz in einer Weise, die dem Ensemble eine neue, dorfähnliche Qualität verleiht. Schließlich haben Dörfer fast immer Kirchen mit einem Kirchplatz davor.
Baustoff Licht
Das Gebäude selbst ist in seiner äußeren Gestalt bewusst dem Archetypus Haus verpflichtet und die Integration der historischen Glocke in einem Dachreiter bringt
unmissverständlich zum Ausdruck,
dass es sich bei dem Haus um eine Kirche handelt.
Der Innenraum entspricht in seinen Umrissen der äußeren Gestalt. Auf das Wesentliche reduziert, erhält
der Raum seine sakrale Atmosphäre durch die subtile Modulation des Tageslichts.
Gefiltert durch den Querschnitt der Holzrahmenkonstruktion bekommt der Innenraum über die Fassade gleichmäßiges Nordlicht, während die östliche Giebelwand, vor der bei Gottesdiensten der Altar steht, durch Streiflicht in Szene gesetzt wird.
Das Tageslicht wird somit zum wichtigsten Element der Raumgestaltung.
Es erweckt das Holz zum Leben, welches als Baumaterial fast ausschließlich zur Verwendung kam.
Baustoff Holz
Die Entscheidung für Holz als Material hat ihren Ursprung im Selbstbaugedanken. Die massive, einer Blockhütte nicht unähnliche, Holzkonstruktion ist eine ausgesprochen einfache Bauweise, die ohne komplizierte und damit fehlerträchtige bautechnische Anschlüsse auskommt.
130 gleiche bzw. ähnliche Holzrahmen wurden vorkonfektioniert auf die Baustelle geliefert, vor Ort größtenteils von Laien auf dem Vorplatz liegend zusammengesetzt und dann aufgerichtet.
Neben den vielen jugendlichen Helfern, die z.B. über den internationalen Bauorden nach Neckarzimmern kamen, haben auch Mitarbeiter des Evangelischen Oberkirchenrates Karlsruhe tatkräftig an der Kapelle mit gebaut.
Auch die Möblierung wurde aus einfachem Plattenmaterial selbst hergestellt. Sie ist mobil konzipiert und ermöglicht die flexible Gestaltung des Gottesdienstes.
Modulares Grundelement sind die Hocker. Die Prinzipalien, Altar und Ambo, werden aus den Hockern zusammengefügt.
Projektbeteilgte
Bauherr:
Evangelischer Oberkirchenrat, Karlsruhe
- Kirchenbauamt -
Nutzer:
Tagungsstätte der Evanglischen Jugend, Neckarzimmern
Architektur:
ap88 Architektenpartnerschaft, Heidelberg
Bellm Löffel Lubs Trager
Freie Architekten BDA
Mitarbeit:
Peter Horejs
Olaf Kley
Holzspende:
Ev. Stifung Pflege Schönau
Tragwerksplanung:
Ingenieurbüro Färber & Hollerbach, Walldürn
Holzbauarbeiten:
Fa. Pflugfelder, Bad Wimpfen
Holzschindelarbeiten:
Fa. Gort & Bangert, Limbach
Fotos:
Thilo Ross, Heidelberg
Ich bin eine Kirche
In einer von Turbulenzen und großer Unsicherheit geprägten Zeit ist es gut und wichtig, dass es Orte gibt, die dem menschlichen Bedürfnis nach Kontemplation und
Entschleunigung Raum geben.
Kirchen sind solche besonderen Orte. Sie können den
Menschen durch ihre spirituelle Raumatmosphäre helfen, in Andacht und Kontemplation die Antworten zu finden, die der christliche Glaube ihnen als Orientierungshilfe anbietet.
Deshalb war es uns als Architekten von Anfang an wichtig, hier ein Gebäude zu entwerfen, das klar und deutlich sagt:
Ich bin eine Kirche.
Standort
Bei der Wahl des Standortes für die Kapelle ist die Lage auf der Waldlichtung oberhalb der Tagungshäuser besonders vorteilhaft.
Einerseits wird dadurch der herausragenden Bedeutung des Hauses ebenso sinnbildlich entsprochen, wie dem Wunsch nach „Herausnehmen aus dem Alltag“.
Andererseits fügt sich die Kapelle dennoch ganz selbstverständlich als weiterer Baustein in die Gesamtanlage ein. Mehr noch: sie ergänzt sie mit ihrem Vorplatz in einer Weise, die dem Ensemble eine neue, dorfähnliche Qualität verleiht. Schließlich haben Dörfer fast immer Kirchen mit einem Kirchplatz davor.
Baustoff Licht
Das Gebäude selbst ist in seiner äußeren Gestalt bewusst dem Archetypus Haus verpflichtet und die Integration der historischen Glocke in einem Dachreiter bringt
unmissverständlich zum Ausdruck,
dass es sich bei dem Haus um eine Kirche handelt.
Der Innenraum entspricht in seinen Umrissen der äußeren Gestalt. Auf das Wesentliche reduziert, erhält
der Raum seine sakrale Atmosphäre durch die subtile Modulation des Tageslichts.
Gefiltert durch den Querschnitt der Holzrahmenkonstruktion bekommt der Innenraum über die Fassade gleichmäßiges Nordlicht, während die östliche Giebelwand, vor der bei Gottesdiensten der Altar steht, durch Streiflicht in Szene gesetzt wird.
Das Tageslicht wird somit zum wichtigsten Element der Raumgestaltung.
Es erweckt das Holz zum Leben, welches als Baumaterial fast ausschließlich zur Verwendung kam.
Baustoff Holz
Die Entscheidung für Holz als Material hat ihren Ursprung im Selbstbaugedanken. Die massive, einer Blockhütte nicht unähnliche, Holzkonstruktion ist eine ausgesprochen einfache Bauweise, die ohne komplizierte und damit fehlerträchtige bautechnische Anschlüsse auskommt.
130 gleiche bzw. ähnliche Holzrahmen wurden vorkonfektioniert auf die Baustelle geliefert, vor Ort größtenteils von Laien auf dem Vorplatz liegend zusammengesetzt und dann aufgerichtet.
Neben den vielen jugendlichen Helfern, die z.B. über den internationalen Bauorden nach Neckarzimmern kamen, haben auch Mitarbeiter des Evangelischen Oberkirchenrates Karlsruhe tatkräftig an der Kapelle mit gebaut.
Auch die Möblierung wurde aus einfachem Plattenmaterial selbst hergestellt. Sie ist mobil konzipiert und ermöglicht die flexible Gestaltung des Gottesdienstes.
Modulares Grundelement sind die Hocker. Die Prinzipalien, Altar und Ambo, werden aus den Hockern zusammengefügt.
Projektbeteilgte
Bauherr:
Evangelischer Oberkirchenrat, Karlsruhe
- Kirchenbauamt -
Nutzer:
Tagungsstätte der Evanglischen Jugend, Neckarzimmern
Architektur:
ap88 Architektenpartnerschaft, Heidelberg
Bellm Löffel Lubs Trager
Freie Architekten BDA
Mitarbeit:
Peter Horejs
Olaf Kley
Holzspende:
Ev. Stifung Pflege Schönau
Tragwerksplanung:
Ingenieurbüro Färber & Hollerbach, Walldürn
Holzbauarbeiten:
Fa. Pflugfelder, Bad Wimpfen
Holzschindelarbeiten:
Fa. Gort & Bangert, Limbach
Fotos:
Thilo Ross, Heidelberg
Foto: Thilo Ross, Heidelberg
Foto: Thilo Ross, Heidelberg
Foto: Thilo Ross, Heidelberg
Foto: Thilo Ross, Heidelberg
Foto: P. Lubs
Foto: Thilo Ross, Heidelberg