Award / Auszeichnung | 09/2015
Auszeichnung Guter Bauten Franken 2015
©M. Dietz
Erba-Steg
Engere Wahl
Architektur
brugger landschaftsarchitekten_stadtplaner_ökologen
Landschaftsarchitektur
Bauingenieurwesen
Grad Ingenieurplanungen GmbH Büro für Baustatik und Konstruktion
Tragwerksplanung
Mühlbauer Stahl- und Metallbau GmbH
Bauunternehmen
RAAB Baugesellschaft mbH & Co KG
Bauunternehmen
Projektdaten
-
Gebäudetyp:
Verkehr
-
Projektgröße:
keine Angabe
-
Status:
In Vorbereitung
-
Termine:
Projektbeschreibung
Aufgabenstellung
Der Erba-Steg ist indirekt Ergebnis eines 2006 von der Stadt Bamberg ausgelobten europaweiten Wettbewerbs von Planungsgemeinschaften aus Tragwerksplanern und Architekten zum Neubau der Kettenbrücke Bamberg. Die ursprüngliche Aufgabenstellung sah eine provisorische Fußgänger- und Radfahrerbrücke als Verbindung zwischen der Gärtner- und der Inselstadt des UNESCO-Weltkulturerbes der Stadt Bamberg während des Neubaus der Kettenbrücke vor, also eine höchst lapidare q•l²/8 Interimsbrücke unter Beachtung des vorgegebenen Lichtraumprofils mit einer Spannweite von ca. 60 m über den viel befahrenen Main-Donau-Kanal. Der Wettbewerbsbeitrag 2006 war demzufolge eine schlichte Stahlfachwerk-Konstruktion:
Die Grobkostenschätzung lag bei deutlich über einer halben Million Euro, nach Verkehrsfreigabe der neuen Kettenbrücke hätte der Steg nur noch Schrott-Wert gehabt.
Die zunächst belächelte Überlegung der Planer-Arge: Trotz über 40 vorhandener Brücken und Stege sollte es in Bamberg mit seiner Fülle an fließenden und stehenden Gewässern doch Bedarf an einer weiteren dauerhaften Brückenverbindung ungefähr gleicher Spannweite geben ... – nach einigen Wochen wurde die Stadtverwaltung im Sommer 2008 fündig: Der Siegerentwurf des garten- und landschaftsplanerischen Wettbewerbs für die Landesgartenschau 2012 auf der Erba-Halbinsel im Norden Bambergs beinhaltete einen Haupterschließungssteg für Fußgänger und Radfahrer über einen zum Fischpass auszubauenden Regnitzaltarm. Damit sollten die Landesgartenschau und die dauerhaften Folgenutzungen auf der Erba-Halbinsel mit universitären Einrichtungen und Geschosswohnungen an das Uferwegenetz der Altstadt angebunden werden.
Die nun gravierend geänderte Aufgabenstellung suchte Lösungsansätze für eine möglichst filigrane, sich in die Auenlandschaft des Fischpasses am Rande des Nordparks unaufdringlich einfügende Fußgänger- und Radfahrerbrücke mit ca. 48 Meter Spannweite. Vorab sollte diese Konstruktion interimistisch als Behelfsbrücke während des Neubaus der Kettenbrücke einsetzbar sein, dort wegen des strikt einzuhaltenden Lichtraumprofils über den Main-Donau-Kanal mit ca. 60 Meter Spannweite.
Konstruktion
Der 60 Meter lange Brückenbaukörper besteht aus einer luftdicht verschweißten torsionssteifen Stahlkonstruktion mit Längs- und Querschotten. Die Ausformung folgt in Längs- und Querrichtung strikt dem Kräfteverlauf, die Konstruktionshöhe beträgt in Stegmitte gerade einmal 35 Zentimeter, bei einer Spannweite von 48 Metern.
Die Stahlkonstruktion wurde in zwei je 30 Meter langen Teilen in der Werkstatt vorgefertigt, auf der alten Kettenbrücke verschweißt, als Bauzeitprovisorium mit Zugstählen unterspannt und mit zwei Autokränen eingehoben.
Nach Verkehrsfreigabe der neuen Kettenbrücke Ende 2010 wurde die Hilfsbrücke demontiert, mittig getrennt und nach Transport an den endgültigen Standort als integrales System mit 48 Meter Spannweite montiert.
Nachhaltigkeit
Die Verwendung des gleichen Brückenbaukörpers für zwei Einsatzorte ist ein äußerst ressourcenschonender Beitrag, dank des luftdicht verschweißten Brückenkörpers und der Geländerkonstruktion aus Edelstahl ist der Wartungsaufwand für den Steg minimal.
Der Erba-Steg ist indirekt Ergebnis eines 2006 von der Stadt Bamberg ausgelobten europaweiten Wettbewerbs von Planungsgemeinschaften aus Tragwerksplanern und Architekten zum Neubau der Kettenbrücke Bamberg. Die ursprüngliche Aufgabenstellung sah eine provisorische Fußgänger- und Radfahrerbrücke als Verbindung zwischen der Gärtner- und der Inselstadt des UNESCO-Weltkulturerbes der Stadt Bamberg während des Neubaus der Kettenbrücke vor, also eine höchst lapidare q•l²/8 Interimsbrücke unter Beachtung des vorgegebenen Lichtraumprofils mit einer Spannweite von ca. 60 m über den viel befahrenen Main-Donau-Kanal. Der Wettbewerbsbeitrag 2006 war demzufolge eine schlichte Stahlfachwerk-Konstruktion:
Die Grobkostenschätzung lag bei deutlich über einer halben Million Euro, nach Verkehrsfreigabe der neuen Kettenbrücke hätte der Steg nur noch Schrott-Wert gehabt.
Die zunächst belächelte Überlegung der Planer-Arge: Trotz über 40 vorhandener Brücken und Stege sollte es in Bamberg mit seiner Fülle an fließenden und stehenden Gewässern doch Bedarf an einer weiteren dauerhaften Brückenverbindung ungefähr gleicher Spannweite geben ... – nach einigen Wochen wurde die Stadtverwaltung im Sommer 2008 fündig: Der Siegerentwurf des garten- und landschaftsplanerischen Wettbewerbs für die Landesgartenschau 2012 auf der Erba-Halbinsel im Norden Bambergs beinhaltete einen Haupterschließungssteg für Fußgänger und Radfahrer über einen zum Fischpass auszubauenden Regnitzaltarm. Damit sollten die Landesgartenschau und die dauerhaften Folgenutzungen auf der Erba-Halbinsel mit universitären Einrichtungen und Geschosswohnungen an das Uferwegenetz der Altstadt angebunden werden.
Die nun gravierend geänderte Aufgabenstellung suchte Lösungsansätze für eine möglichst filigrane, sich in die Auenlandschaft des Fischpasses am Rande des Nordparks unaufdringlich einfügende Fußgänger- und Radfahrerbrücke mit ca. 48 Meter Spannweite. Vorab sollte diese Konstruktion interimistisch als Behelfsbrücke während des Neubaus der Kettenbrücke einsetzbar sein, dort wegen des strikt einzuhaltenden Lichtraumprofils über den Main-Donau-Kanal mit ca. 60 Meter Spannweite.
Konstruktion
Der 60 Meter lange Brückenbaukörper besteht aus einer luftdicht verschweißten torsionssteifen Stahlkonstruktion mit Längs- und Querschotten. Die Ausformung folgt in Längs- und Querrichtung strikt dem Kräfteverlauf, die Konstruktionshöhe beträgt in Stegmitte gerade einmal 35 Zentimeter, bei einer Spannweite von 48 Metern.
Die Stahlkonstruktion wurde in zwei je 30 Meter langen Teilen in der Werkstatt vorgefertigt, auf der alten Kettenbrücke verschweißt, als Bauzeitprovisorium mit Zugstählen unterspannt und mit zwei Autokränen eingehoben.
Nach Verkehrsfreigabe der neuen Kettenbrücke Ende 2010 wurde die Hilfsbrücke demontiert, mittig getrennt und nach Transport an den endgültigen Standort als integrales System mit 48 Meter Spannweite montiert.
Nachhaltigkeit
Die Verwendung des gleichen Brückenbaukörpers für zwei Einsatzorte ist ein äußerst ressourcenschonender Beitrag, dank des luftdicht verschweißten Brückenkörpers und der Geländerkonstruktion aus Edelstahl ist der Wartungsaufwand für den Steg minimal.
©wilfried-dechau.de
©wilfried-dechau.de
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©M. Dietz
Bauzeitprovisorium März 2009 - Dez. 2010
©M. Dietz
Erba-Steg ab April 2012
©H.Hoffmann
©Ronald Rinklef