DEUTSCHER HOLZBAUPREIS 2005

Die Hofanlage von 1749 steht unter Denkmalschutz, war aber mit Ausnahme des Herren-hauses nur in den Außenmauern erhalten. Für die Umnutzung zu einem Bürgerzentrum war die Planung an die Volumina der historischen Hofanlage gebunden. In einem offenen Pla-nungsverfahren haben sich die Architekten mit den Nutzern, den Bauherren und der Denkmal-pflege auf ein Nutzungskonzept für die Hofanlage geeinigt. Dabei knüpft die neue Nutzung an den Charakter des historischen Bestandes an. Das Herrenhaus mit den zugehörigen Gärten wurde „Bürgerhaus und Familienfeierstätte“, die große offene ehemalige Scheune Bürgersaal, die Remise Gaststätte. Nach aussen wird der geschlossene Charakter der Hofanlage in den Fassaden gewahrt. Der Hof bleibt Mittelpunkt der Anlage, über den alle Nutzungsbereiche direkt und unabhängig voneinander ersch-lossen sind.

In der Architektur wird im Material die Nähe zum historischen Be-stand gesucht – nicht in der Architektursprache. Bei dem Saal wur-den die notwendigen Einbauten (Technik, Neben-räume) sozusagen „frei“ in die ehemalige Scheune gestellt. Das Raumvolumen des histori-schen Gebäudes bleibt ablesbar.