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Award / Auszeichnung | 01/2016

Klimaaktive Gebäude der Zukunft

Baugruppe Pegasus – D13.A

AT-1220 Wien

klimaaktiv SILBER | ÖGNB GOLD

SGN (Gemeinnützige Wohnungs- und Siedlungsgenossenschaft Neunkirchen) reg. Gen.m.b.H.

Bauherren

Baldassion Architektur

Architektur

Dipl. Ing. Gerhard Burian ZT GmbH

Bauphysik

zwoPK Landschaftsarchitektur Rode Schier Wagner

Landschaftsarchitektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Wohnungsbau

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2013
    Fertigstellung: 01/2015

Projektbeschreibung

Mehrgenerationenwohnen
Im Wohnhaus „PEGASUS“ leben alle Generationen friedlich mit- und nebeneinander.

Von Anfang an waren auch die kleinsten Bewohner in den Entwicklungsprozess der Hausgemeinschaft integriert. Zu Beginn hat eine der jüngsten (damals zukünftigen) MitbewohnerInnen die Befürchtung geäußert, es würde ihr nicht gefallen, weil Alles so neu wäre. Sofie war 5 Jahre alt und hat nach dem Architektenmodell eine Zeichnung angefertigt, die dann auf einem Plakat veröffentlicht wurde. Als Sofie ihre Zeichnung veröffentlicht sah, errötete sie und sagte: „Jetzt bin ich auch ein bisschen berühmt“. Heute ist Sofie 9 Jahre alt und eine glückliche Mitbewohnerin.

Für die Kleinsten ist im Haus Pegasus gesorgt. Es gibt einen Kinderspielraum, der von den Bewohnern selbst gestaltet wurde und der eine direkte Verbindung zum familienfreundlichen Hotel hat. Während die Kinder spielen, können Vater, Mutter, Großeltern oder auch Nachbarn im unmittelbar daneben liegenden Café des Hotels mit Sichtverbindung die Zeit bei einem Espresso Zeitung lesend oder plaudernd verbringen ohne die Kinder zu vernachlässigen. Unmittelbar vor dem Kinderspielraum ist ein Spielplatz und der allen Baugruppen gemeinsame Garten.

Ein Teil der Wohnungen ist barrierefrei, d.h. altengerecht ausgestattet. Alle Wohnungen sind durch einfache Maßnahmen zu barrierefreien Wohnungen ausbaufähig. Älter werdende Mitbewohner können in ihrem sozialen Umfeld bleiben.

Eine fünfköpfige Familie hat das Thema Mehrgenerationenwohnen für sich dadurch gelöst, dass sie sich bereits vor 3 Jahren für ihre Wohnung und auch für die Nachbarwohnung angemeldet hat. Diese wird jetzt von dem eben großjährig gewordenen ältesten Sohn bewohnt und wird als Studentenwohnung auch seinen Geschwistern zur Verfügung stehen. Nach dem Studium der Kinder ist ein Wohnungstausch möglich. Die Eltern können zu zweit in die kleinere Wohnung übersiedeln, während die große Wohnung einem der Kinder für eine neue Familie zur Verfügung steht.

Ungefähr die Hälfte der Wohnungen kann über interne Umgestaltungsmöglichkeiten (z.B. Einbeziehung eines Schlafraumes in den Wohnraum) hinaus, vergrößert oder verkleinert werden, dem Schrumpfen und Wachsen der Familien Rechnung tragend. Der Gemeinschaftsraum im Dachgeschoss mit Dachterrasse und Blick über Wien steht allen jungen und älteren Bewohnern für private Feste oder auch für gemeinsame Hausfeste zur Verfügung. Im unmittelbaren Umfeld gibt es ein Fülle von Einrichtungen der anderen Baugruppen, die auch von den Bewohnern das Hauses „PEGASUS“ genützt werden können. „PEGASUS“ gibt den Bewohnern der anderen Baugruppenhäuser die Möglichkeit, Gäste unterzubringen. Das Café ist für alle offen und damit auch die Mitbenützung von Kinderspielraum und Spielplatz.

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EINLEITUNG
Die ursprüngliche Idee, wie sie von der Anfangsgruppe 2012 formuliert wurde:

Die Gruppe PEGASUS will selbstbestimmten Raum sowohl für individuelles als auch zwangloses ge-meinschaftliches Wohnen und Leben schaffen. Verfolgt wird ein „pragmatischer“ Ansatz zielstrebiger Projektentwicklung. Ziel ist eine Hausgemeinschaft der Vielfalt ohne zu viel „ideologischen“ Ballast von Weltanschauungen, ökologischen oder religiösen Motiven – „heterodox“ statt orthodox eben! Urban wohnen, aber mit viel privatem und gemeinschaftlichem Freiraum. Verbindendes Element der Baugruppe ist die Chance der gemeinsamen Planung und Gestaltung des Wohnquartiers.

Die soziale Gemeinschaft soll damit bereits im Planungsprozess gestärkt werden. PEGASUS will eine lebendige Nachbarschaft formen, die Beteiligung ermöglicht, aber sie nicht erzwingt. Realistische Er-wartungen an die Gruppenmitglieder sind die Bereitschaft sich zu engagieren, Kommunikationsfähigkeit, ein solidarischer Umgang und das Interesse, sich auf andere Menschen einzustellen – mehr nicht!

IDEE
Wir sind eine untypische Baugruppe. Baugruppe im typischen Sinn bedeutet, dass sich eine Gruppe Menschen zusammenfindet, die einen gemeinsamen Traum teilen und aus dem heraus ein Haus zu-sammen bauen, sich den Architekten/die Architektin suchen und gemeinsam das Haus entwerfen, fi-nanzieren und den Bauauftrag erteilen.

Bei Pegasus wurde das Pferd im wahrsten Sinn des Worten vom Schwanz her aufgezäumt: die Idee hatte unser Architekt Georg Baldass, er suchte einen Bauträger, der bereit war, sich auf das Experiment "Baugruppe" einzulassen (die Siedlungsgenossenschaft Neunkirchen - SGN) und gemeinsam wurde eine Organisation gefunden, die solche Gruppenprozesse unterstützen und begleiten konnte, wohn-bund:consult. Wir funktionieren also ähnlich wie genossenschaftliches Wohnen - Finanzierung und Baudurchführung wurden durch die SGN übernommen. Mehr und anders als bei genossenschaftlichem Wohnen war die Möglichkeit, v.a. für die Mitglieder am Anfang, mitzuplanen und mitzugestalten. Mitge-stalten ist auch heute ein wichtiger Teil.
(Auszug aus der Homepage der Baugruppe Pegasus – www.baugruppe–pegasus.at )

LAGE
Es handelt sich um ein Wohngebäude aufgeteilt in 6 Stockwerken mit insgesamt 26 Wohnungen -
das Gebäude ist voll unterkellert.
Im Erdgeschoß und im 1. Obergeschoß ist ein Gewerbebetrieb mit insgesamt 8 Apartments so wie die dazu erforderlichen Nebenräume untergebracht.
Die Wohnungen sind über ein zentrales Stiegenhaus und einer Aufzugsanlage erschlossen.
Die Apartments sind über einen eigenen Eingang und ein seperates Stiegenhaus erreichbar wobei die Liftanlage auch von Apartmentgäste genutzt werden kann.
In der Nähe zu unserem Wohngebäude beginnt der Bildungscampus, befindet sich der Hannah Arendt- Park mit Kinderspielplatz, sowie Seelsorge, Einkaufs- und Gesundheitseinrichtungen.

VERBAUUNG DES GRUNDSTÜCKES
Das Wohnhaus befindet sich in der „Seestadt Aspern“ und steht entlang der Mimi-Grossberg–Gasse. Durch seine zentrale Lage in der Seestadt, sind die Wohnungen durch das öffentliche Verkehrsnetz leicht erreichbar.
Dieses Wohngebäude teilt sich mit weiteren 4 Bauträgern das „Baufeld D13“. Im Inneren dieser Wohn-hausanlage befindet sich ein großer und für die Mieter dieses Baufeldes zugängiger Innenhof mit einer

großzügigen Grünanlage.
Im Bereich des Projektes sind keine Parkplätze vorhanden bzw. vorgesehen – diese sind in einem in unmittelbarer Nähe befindlichem Parkhaus für die Mieter der Wohnungen untergebracht.

WOHNHAUS UND APPARTHOTEL

GRUNDRISSSYSTEME

Kellergeschoß:
Im Keller befinden sich die 26 Parteienkeller, ein Kinderwagen- und ein Fahrradabstellraum so wie ein Mehrzweckraum. Weiters sind dort die Technikräume für die Heizung, Warmwasser, Lüftungsanlage sowie der Elektroverteilerraum untergebracht. Der Mehrzweckraum im Keller wurde von den Mietern als Fitnessraum ausgestattet.

Erdgeschoß:
Im Erdgeschoß befinden sich zwei Wohnungen, der Müllraum und die Allgemeinräume des Aparthotels.
Beide Wohnungen haben eine Terrasse sowie einen Garten zugeordnet.
Weiters befinden sich im Erdgeschoß die Allgemeinen Räume des Apparthotels wie Frühstücksraum Teeküche, Rezeption und Büro, Lager, Waschküche und WCs . Außer den Allgemeinräumen gibt es auch zwei Appartments E/1 und E/2 im Ergeschoß. Das Appartment E/1 hat eine Terrasse sowie einen Garten zugeordnet.

1.Obergeschoß:
Im 1. Obergeschoß befinden sich ebenfalls zwei Wohnungen und haben je einen Balkon zugeordnet.
Weiters sind dort auch die weiteren Appartments des Apparthotels untergebracht.

2.Obergeschoß:
Im 2. Obergeschoß befinden sich sechs Wohnungen.
Alle Wohnungen haben einen Balkon bzw. eine Loggia zugeordnet.

3.Obergeschoß:
Im 3. Obergeschoß befinden sich sechs Wohnungen.
Alle Wohnungen haben einen Balkon bzw. eine Loggia zugeordnet.

4.Obergeschoß:
Im 4. Obergeschoß befinden sich fünf Wohnungen.
Alle Wohnungen haben einen Balkon bzw. eine Terrasse zugeordnet.

5. und 6. Obergeschoß:
Im 5. bzw. 6. Obergeschoß befinden sich fünf Wohnungen - alle diese Wohnung teilen sich auf 2 Ge-schoße auf. Alle Wohnungen haben eine Terrasse zugeordnet.

Zimmer je Einheit:
Jede Wohnung gliedert sich in Vorraum, Abstellraum, Bad, WC, Wohnküche und 1 bis 4 Zimmer je nach Wohnungstyp.

KONSTRUKTIVE AUSFÜHRUNG

Fundamente – Stahlbetonfundamentplatte lt. stat. Erfordernis.
Wände – Tragende Wände werden in Stahlbeton hergestellt, außenseitig 16 cm Wärmeschutzfassade mit Kunststoffdünnputz. Nichttragende Wände als Gipskartonständerwände ausgeführt.
Decken – Stahlbetongeschoßdecken lt. stat. Erfordernis mit Wärme– u. Trittschalldämmung sowie schwimmendem Zementestrich.
Dachkonstruktion – Flachdach, Stahlbetonplatte mit entsprechender Wärmedämmung lt. Energieausweis und Abdichtung; extensives Gründach bei den obersten 2 Ebenen
Fenster – Holz/Alufenster.
Sonnenschutz – Rollläden bzw. Innenjalousien.




TECHNISCHE AUSSTATTUNG

ALLGEMEIN
Es ist ein digitaler SAT - Anschluss als auch ein Telekabel ins Haus eingeleitet und eine Telefonleerver-rohrung bis in jede Wohnung vorgesehen.
Durch den im Vorraum untergebrachten Medienverteiler besteht für die Mieter wahlweise die Möglichkeit den Anschluss für SAT als auch für Telekabel durchführen zu lassen.

KONTROLLIERTE WOHRAUMLÜFTUNG
Im Keller des Wohngebäudes ist eine zentrales Wohnraumlüftungsgerät im eigenen Lüftungsraum un-tergebracht. Dieses dient zur Verringerung der sonst üblichen Lüftungswärmeverluste und sorgt für ein gesundes, angenehmes Raumklima in den Wohnungen.
Die Frischluft wird zentral über einen Ansaugbogen, der an der Nordseite des Gebäudes positioniert ist angesaugt. Aufgrund der Wärmerückgewinnung entzieht der Wärmetauscher Wärme aus der warmen Abluft und heizt damit die angsaugte gereinigte Frischluft geringfügig vor. Für die kalte Jahreszeit sorgt auch das eingebaute Vor- und Nachheizregister vor dem Vereisen des Wärmetauschers und für ein an-genehme Zulufttemperatur.
Durch das im Lüftungsgerät eingebaute Fan- Optimizer- Sytem werden die Zu- und Abluftventilatoren des zentralen Lüftungsgerätes bedarfsgerecht geregelt. Dadurch wird ein energieeffizienter und optimierter Anlagenbetrieb erreicht. Durch die in jeder Wohnung eingebauten Volumenstromregler kann jeder Bewohner über ein Steuergerät mit Stufenschalter die Lüftung auf die eigenen Bedürfnisse anpassen. Die Be- und Entlüftung kann in drei Stufen eingestellt werden (Grund- , Bedarfs- oder Stoßlüftung).
Die Zuluft wird über die Luftleitungen und Weitwurfdüsen in die Wohnräume (Schlafräume) eingebracht. Die Abluft wird aus den Nassräumen (Bad, WC) und der Küche mittels Luftauslässen abgesaugt.

AUSSTATTUNG
Heizung
Heizungsanlage – Fernwärme mit Radiatorenheizung in den Wohnungen.
Warmwasseraufbereitung
Die Warmwasseraufbereitung erfolgt ebenfalls mittels Fernwärme über Wohnungsstationen in jeder Wohnung und in den Appartments.
Küche
Anschlüsse für E-Herd, Abwäsche, Geschirrspülmaschine.
Badezimmer
Badewanne mit Wannenfüll- und Brausebatterie bzw. bodenebene Duschen in den barrierefreien Woh-nungen. Waschtisch mit Einlochbatterie, Waschmaschinenanschluss. Entlüftung über die kontrollierte Wohnraumlüftung.
WC
Tiefspülklosett mit UP-Spülkasten, Sitzbrett mit Deckel. Entlüftung über die kontrollierte Wohnraumlüf-tung.
Fußboden
Vorraum: Laminat
Bad, WC: Fliesen
Wohnküche: Laminat
Zimmer: Laminat
Terrasse / Balkon: Holzbelag
Wandbeläge
Keramische Verfliesung im Badezimmer ca. 2,00 m hoch, WC ca. 1,60 m hoch.
Elektroinstallation
In allen Räumen ist je ein Decken- oder Wandauslass. In der Kochnische sind 2 x 3-fach-Schukosteckdosen und 2 Einzelschukosteckdosen. Je ein E-Anschluss für Kühlschrank, Geschirrspüler, Dunstabzug und E-Herd. Im Wohnzimmer 3 x 2- fach-Schukosteckdosen, 2 1-fach-Schukosteckdosen, eine Antennensteckdose, eine Telefonleerdose . In den Zimmern je 2-fach Schukosteckdosen neben den Bettenplätzen, eine Antennensteckdose und eine Telefonleerdose mit 2-fach Schukosteckdose. Im Vorraum gibt es einen weiteren Telefonleerverrohrungsauslass.
Alle Leerverrohrungen wurden mit Vorspanndraht oder dem dementsprechenden Kabel vorbereitet.
In allen Aufenthaltsräumen und am Fluchtweg in jeder Wohnung wurden batteriebetriebene Home- Rauchmelder ausgeführt.
Malerarbeiten
Die Wände sind in hellen Farben einfach gemalt (Innendispersion). Türzargen heller Anstrich.
Innentüren
Glatte Vollbautüren weiß, Stahlzarge mit Gummidichtung, teilw. Glasfüllungstüren.
Außenbereich
PKW-Abstellplätze sind im naheliegenden Parkhaus untergebracht, die Grünbereiche sind humusiert und besämt.
Erweiterbarkeit und Entkernbarkeit
Die Grundrisse der Wohnungen wurden so gestaltet, dass durch wegnehmen von Trockenbautrennwänden die Räume und Wohnungen einfach zusammengelegt oder getrennt werden können.
Die Zuleitungen von den Zählerverteilern bis zum Stiegenhaussteigschacht und die Zuleitungen in die Wohnungen wurden durch Leerrohre so gestaltet, dass jederzeit Leitungen nach installiert werden können.
Durch den im Vorraum jeder Wohnung untergebrachten Medienverteiler besteht für die Mieter wahlweise die Möglichkeit den Anschluss für SAT als auch für Telekabel durchführen zu lassen.
Ein Teil der Wohnungen wurde so gestaltet, dass diese durch einfache Anpassungsungsarbeiten barrie-refrei genutzt werden können.
Bei den Appartmentwohnungen wurde die Möglichkeit geschaffen, dass diese einfach in normale Woh-nungen umgerüstet werden können.
Gemeinschaftsraum
Im 6. OG befindet sich ein Gemeinschaftsraum, der für alle Bewohner des Gebäudes zugängig ist. Der Gemeinschaftraum ist mit einer kleiner Kochnische, einem Besprechungstisch, einer gemütlichen Sitz-ecke sowie eigenen WC ausgestattet.
Der Gemeinschaftraum kann für Hausbesprechungen, kleinere Feste, als Hoppyraum und auch von den Mietern individuell genutzt werden.

Beurteilung durch das Preisgericht

904 von 1.000 ÖGNB-Punkten
845 von 1.000 klimaaktiv-Punkten