Award / Auszeichnung | 10/2017
Brandenburgischer Baukulturpreis 2017
©Marcus Ebener
Neubau Wissenschafts- und Restaurierungszentrum, Potsdam
Sonderpreis
Preisgeld: 3.000 EUR
Architektur
Landschaftsarchitektur
Mathes Beratende Ingenieure GmbH
Tragwerksplanung
Scholze Ingenieurgesellschaft mbH
TGA-Fachplanung
Kofler Energies Ingenieurgesellschaft mbH
TGA-Fachplanung
Brandschutzplanung
Projektdaten
-
Gebäudetyp:
Hochschulen, Wissenschaft und Forschung
-
Projektgröße:
keine Angabe
-
Status:
Realisiert
-
Termine:
Baubeginn: 09/2013
Fertigstellung: 01/2017
Projektbeschreibung
Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten beabsichtigte, ihre Sammlungen und Werkstätten auf dem Gelände des ehemaligen Hans-Otto-Theaters am Rande des UNESCO-Weltkulturerbes Park Sanssouci zusammenzufassen. Die Herausforderung bestand darin, die große Baumasse unter Berücksichtigung der geschützten Sichtachsen und des Altbaus in die Umgebung einzufügen.
In Anlehnung an die historischen Gartenbau-Strukturen wurde das Motiv des Gewächshauses zu einer eigenständigen Figur transformiert. Die Verschiebung der parallel zum Altbau angeordneten Volumen erzeugt spannungsreiche Zwischenräume, die fließend in den nördlichen Gartenraum übergehen. Gestaffelte Höhen und Satteldächer vermitteln zwischen dem Park und den Bestandsbauten. Die Gewächshaus-Fassaden wurden nach Norden umgekehrt und für die Belichtung der Ateliers genutzt, während Lochfassaden die Büros nach Süden belichten. Der für das Quartier wichtige Theater-Altbau öffnet sich heute wieder mit dem Eingang des Zentrums und einer Kantine zur Nachbarschaft.
In Anlehnung an die historischen Gartenbau-Strukturen wurde das Motiv des Gewächshauses zu einer eigenständigen Figur transformiert. Die Verschiebung der parallel zum Altbau angeordneten Volumen erzeugt spannungsreiche Zwischenräume, die fließend in den nördlichen Gartenraum übergehen. Gestaffelte Höhen und Satteldächer vermitteln zwischen dem Park und den Bestandsbauten. Die Gewächshaus-Fassaden wurden nach Norden umgekehrt und für die Belichtung der Ateliers genutzt, während Lochfassaden die Büros nach Süden belichten. Der für das Quartier wichtige Theater-Altbau öffnet sich heute wieder mit dem Eingang des Zentrums und einer Kantine zur Nachbarschaft.
Beurteilung durch das Preisgericht
Für die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten entstand am Rande des Parks Sanssouci auf dem Gelände des ehemaligen Hans-Otto-Theaters ein Gebäudekomplex für Restaurierungsateliers mit Kantine und Sammlungsmagazinen.
Das Gebäude zeigt wesentliche baukulturelle Qualitäten mit der sensiblen Einfügung in einen komplexen historischen Kontext, der einen Sonderpreis zum Baukulturpreis 2017 rechtfertigt. Die Lage des Baugrundstücks am UNESCO Weltkulturerbe Park Sanssouci in Sichtweite des Schlosses, angrenzend zur Brandenburger Vorstadt und auf einem Gebiet, das durch eine historische Streuobstwiese räumlich zum Park gehörte, erforderte vielfältige Abstimmungen und bauliche Tests zur architektonischen Fassung des Projekts.
Der Altbau des Hans-Otto-Theaters wurde in das Projekt integriert und mit dem Neubau rückseitig verknüpft. Der Altbau bewahrt durch die Nutzung als Kantine, unterstützt durch den von der Theaternutzung stammenden Eingang zur Stadt, eine angemessene Öffentlichkeit. Dagegen sind die „privateren“ gartenseitigen Ateliers direkter über die Höfe zu erreichen.
Die recht große Neubaumasse ist geschickt gegliedert. Die Typologie historischer, in der Gegend ehemals vorhandener Gewächshäuser, wird durch einzelne lineare verglaste Baukörper aufgegriffen. Unter Freihaltung von wesentlichen geschützten Sichtachsen des Parkraums sind sie durch lineare Verschiebung auf dem Gelände geschickt eigenständig platziert und untereinander durch die Ausbildung von Gelenken, die Erschließungselemente aufnehmen, funktional verbunden.
Die Zwischenräume, die als Freiräume bzw. Höfe genutzt werden, sind wie selbstverständlich in die Nutzung eingebunden. Die bis zu 5 m hohen verglasten Ateliers mit Nordausrichtung der Arbeitsbereiche sind zum Park und auf die Schlösser orientiert. Im Gegensatz zu den historischen Gewächshäusern mit Südlage der verglasten Flächen sind die geschlosseneren Mauerwerksflächen hier zur Stadtseite gewandt.
In der Ansicht vom Park erscheinen dadurch überwiegend die leichten Glasflächen, in denen sich der Park spiegelt. Die starke vertikale Gliederung der Verglasung wird durch vorgestellte metallene Lisenen unterstützt. Die rahmenden, sehr sauber ausgeführten preußisch gelben Sichtmauerwerksflächen und eine farbig angepasste Ziegeldeckung der flach geneigten Satteldächer kontrastieren hiermit. Die Farbigkeit der Bauten harmoniert vollkommen mit den Gebäuden der Umgebung. Es ist hervorragend gelungen, die Baumasse sensibel in den Ort einzufügen.
Das Gebäude zeigt wesentliche baukulturelle Qualitäten mit der sensiblen Einfügung in einen komplexen historischen Kontext, der einen Sonderpreis zum Baukulturpreis 2017 rechtfertigt. Die Lage des Baugrundstücks am UNESCO Weltkulturerbe Park Sanssouci in Sichtweite des Schlosses, angrenzend zur Brandenburger Vorstadt und auf einem Gebiet, das durch eine historische Streuobstwiese räumlich zum Park gehörte, erforderte vielfältige Abstimmungen und bauliche Tests zur architektonischen Fassung des Projekts.
Der Altbau des Hans-Otto-Theaters wurde in das Projekt integriert und mit dem Neubau rückseitig verknüpft. Der Altbau bewahrt durch die Nutzung als Kantine, unterstützt durch den von der Theaternutzung stammenden Eingang zur Stadt, eine angemessene Öffentlichkeit. Dagegen sind die „privateren“ gartenseitigen Ateliers direkter über die Höfe zu erreichen.
Die recht große Neubaumasse ist geschickt gegliedert. Die Typologie historischer, in der Gegend ehemals vorhandener Gewächshäuser, wird durch einzelne lineare verglaste Baukörper aufgegriffen. Unter Freihaltung von wesentlichen geschützten Sichtachsen des Parkraums sind sie durch lineare Verschiebung auf dem Gelände geschickt eigenständig platziert und untereinander durch die Ausbildung von Gelenken, die Erschließungselemente aufnehmen, funktional verbunden.
Die Zwischenräume, die als Freiräume bzw. Höfe genutzt werden, sind wie selbstverständlich in die Nutzung eingebunden. Die bis zu 5 m hohen verglasten Ateliers mit Nordausrichtung der Arbeitsbereiche sind zum Park und auf die Schlösser orientiert. Im Gegensatz zu den historischen Gewächshäusern mit Südlage der verglasten Flächen sind die geschlosseneren Mauerwerksflächen hier zur Stadtseite gewandt.
In der Ansicht vom Park erscheinen dadurch überwiegend die leichten Glasflächen, in denen sich der Park spiegelt. Die starke vertikale Gliederung der Verglasung wird durch vorgestellte metallene Lisenen unterstützt. Die rahmenden, sehr sauber ausgeführten preußisch gelben Sichtmauerwerksflächen und eine farbig angepasste Ziegeldeckung der flach geneigten Satteldächer kontrastieren hiermit. Die Farbigkeit der Bauten harmoniert vollkommen mit den Gebäuden der Umgebung. Es ist hervorragend gelungen, die Baumasse sensibel in den Ort einzufügen.
©Marcus Ebener
©Marcus Ebener