Award / Auszeichnung | 11/2017
DAM Preis für Architektur in Deutschland 2018
©hiepler, brunier,
Ansicht Büro- und Geschäftshaus GOETHESTR 34
Büro- und Geschäftshaus GOETHESTR 34
DE-60313 Frankfurt am Main, Goethestraße 34
SHORTLIST
Architektur
MEC Engineering & Consulting GmbH
TGA-Fachplanung
Bauherren
ITA Ingenieurgesellschaft für technische Akustik MBH
Akustikplanung, Bauphysik
shi Schad-Hölzel GmbH & Co. KG
TGA-Fachplanung
Lichtplanung
BPK Brandschutz Planung Klingsch GmbH
Brandschutzplanung
Projektdaten
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Gebäudetyp:
Büro-, Verwaltungsbauten, Groß- und Einzelhandel
-
Projektgröße:
4.616m² (geschätzt)
-
Status:
Realisiert
-
Termine:
Baubeginn: 01/2013
Fertigstellung: 01/2016
Projektbeschreibung
In der Gründerzeit erfuhr der Typus Eckhaus eine besondere Beachtung, denn die Kanten der an den Straßen-kreuzungen aufeinander treffenden Gebäude wurden grundsätzlich architektonisch betont. Richtig formuliert, stellte das Eckhaus Spannung im Übergang von einem in den anderen städtischen Raum her – eine Spannung, die sich durch Vortreten aus der Reihe, Verengung oder Überhöhung entfalten konnte. Diesen Typus, das Eckhaus, in unsere Zeit zu übertragen, ohne die Materialität und Formensprache des Bestandsgebäudes aus den 1950er-Jahren zu vernachlässigen, war Quelle und Inspiration für den Entwurf zugleich. Das Gebäude GOETHESTR 34 zeigt, wie Eckhäuser heute zeitgemäß interpretiert und entworfen werden können.
Der Ort an dem ein Gebäude zu stehen kommt, ist mit seiner Geschichte, seiner Kultur und seinen Materialien wesentlich für den Entwurf. Während dem 2. Weltkrieg und der Wiederaufbauphase wurden nicht nur viele Einzelbauwerke, sondern vor allem auch die Einmaligkeit historisch wertvoller Stadtzusammenhänge, Plätze und Straßen zerstört, so auch das turmartige Eingangsbauwerk der Goethestraße. Der heutige Baukörper greift die Form des Ursprungsgebäudes aus dem 19. Jahrhundert auf. Am Schnittpunkt zwischen Goethestraße und Großer Bockenheimer Straße wird das Bestandsgebäude mit einem Anbau ergänzt, der den Straßenraum, der an dieser Stelle zur Restfläche verkommen war, mit einer runden Ecke schließt. Der Stadtraum wird auf Grundlage der ursprünglichen historischen Situation geformt, die Flucht der Straßenbezüge betont und der Opernplatz wieder gefasst. Materialität und Dachform orientieren sich dagegen am Nachkriegsbau der 1950er Jahre, einem gestalterisch zurückhaltenden Büro- und Geschäftshaus mit leicht auskragendem Flachdach.
Mit dem Umbau und der Sanierung der GOETHESTR 34 bestand die Chance das großstädtische Ensemble am Opernplatz weiter zu ergänzen. Der Eindruck des Ensembles wird über die einheitliche, helle Natursteinverkleidung der einzelnen Hausfassaden am Platz, in deren Mitte das Opernhaus steht, vermittelt. Bei der Wahl des Materials, stand die Idee, das Gebäude sensibel in dieses erhaltenswerte Ensemble einzubinden, im Vordergrund. Heller, kannelierter Naturstein – der sogenannte Limara Kalkstein aus Portugal – bestimmt den Eindruck des Gebäudes. Ein hoher Grad an Detaillierung trägt wesentlich zum Erfolg des Bauwerks bei, das sich wie selbstverständlich in seinen städtebaulichen Kontext einfügt. Bei Dämmerung wird die Rundung der Ecke durch Folienlichtdecken in den repräsentativen Räumlichkeiten im Inneren des Gebäudes betont. So erhält das Eckgebäude bei Dunkelheit eine fast skulptural wirkende Überhöhung.
©Christoph Mäckler Architekten
Eckgebäude bildet den Auftakt zur Goethestraße
©hiepler, brunier,
Ansicht Büro- und Geschäftshaus GOETHESTR 34
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Arkadengang Goethestraße
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Haupttreppe
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Treppenauge
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Konferenz
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Treppe zum Skyoffice
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Skyoffice mit Ausblick auf den Opernplatz
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Flugdach Skyoffice
©Christoph Mäckler Architekten
Grundriss Erdgeschoss GOETHESTR 34
©Christoph Mäckler Architekten
Längsschnitt GOETHESTR 34