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Award / Auszeichnung | 11/2018

Architekturpreis der Stadt Chemnitz 2018

Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis

DE-09112 Chemnitz, Kaßbergstraße 17

Engere Wahl

Martin Bennis Architekt

Architektur

Atelier Weidner Händle

Szenographie

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Denkmäler, Gedenkstätten, Museen, Ausstellungsbauten

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 04/2017

Beurteilung durch das Preisgericht

Vor dem ehemaligen Gefängnis in der Kaßberg-Straße ist ein Stück der Umfassungsmauer zu einem Gedenkzeichen an die Repressionsopfer sowohl des NS-Regimes als auch der DDR-Zeit gestaltet worden. Eine Glaswand im unterbrochenen Mauerverlauf informiert zum inneren Hof hin über Schicksale von Gefangenen des NS-Terrors, während zur Außenseite vor allem die Rolle dieser Haftanlage im Häftlingsfreikauf der DDR thematisiert. Die grafische Gestaltung macht im Straßenraum auf diesen historisch bemerkenswerten Ort aufmerksam. Auf der stilleren Hofseite wird zusätzlich zur grafischen Information mittels Mauerinschrift, steinerner Bank und schmalem Plattenbelag unter Einbeziehung eines original erhaltenen Eckwachturms ein zwar fiktiver, aber doch atmosphärisch zur Besinnung einladender Raum geschaffen. Dessen Memorialcharakter hebt sich vor der Kulisse der ehemaligen Haftgebäude eigenständig ab und wird so auch durch deren absehbare bauliche Veränderung keine Beeinträchtigung erfahren, wenn anstelle des Mauerverlaufes – wie geplant – straßenbegleitend Wohngebäude entstehen.

Diesen mutigen Ansatz, einen Gedenkort trotz ungewissen Umgebungsbedingungen zu definieren und mit sehr einfachen Mitteln umzusetzen, würdigt die Jury mit der Kategorie „Engere Wahl“.