Holzbaupreis Niederösterreich 2019

Die ehemalig Getreidemühle wird trockengelegt, saniert und in einen Wohnsitz umgebaut.

Dabei soll vor allem der Mühlenraum mit seinem gewaltigen Raumvolumen als Lebensraum in den Mittelpunkt rücken, seinen ursprünglichen Charakter bewahren und trotzdem heutigen Nutzungsansprüchen genügen. Die kleineren Zimmer der Müllnerwohnung werden in Schlaf-, bade- und Nebenräume verwandelt. Die vormalige Ladezone ergibt eine überdachte Terrasse mit Blick über das weitläufige Anwesen.

Für die neuen Eigentümer einer desolaten Mühle aus dem 18. Jahrhundert waren die einzigartigen Qualitäten des Bestands eine wesentliche Ressource der Sanierung. Im Weiterverwenden und Sichtbarmachen bestehender Strukturen – etwa der gesamten Holzkonstruktion des Dachstuhls und der Zwischendecke – wurde der Charakter der Mühle nicht nur bewahrt, sondern mit Fantasie und Feingefühl erst richtig zum Vorschein gebracht. Dass die umfassenden Maßnahmen den Eindruck erwecken, „als wäre alles immer schon so gewesen“, ist ein besonderes Merkmal eines Sanierungskonzepts, das Bestehendes auf subtile Weise in Zeitgemäßes transformiert. Fazit: Upcycling im besten Sinn und ein besonders charmanter Beitrag zum Thema Weiterbauen und Wertschätzung dessen, was da ist.