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Award / Auszeichnung | 10/2019

Brandenburgischer Baukulturpreis 2019

THERMOHAUS

DE-03172 Guben

Sonderpreis

Preisgeld: 3.000 EUR

Praeger Richter Architekten GmbH

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Wohnungsbau

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2018

Projektbeschreibung

THERMOHAUS
Klimagerechte Low-Tech-Aktivierung und Erweiterung eines baufälligen Hauses

Das „Haus im Haus“-Konzept sieht vor, eine neue Klimahülle aus Polycarbonatplatten über das kleine Bestandshaus (30er Jahre, Ziegelbauweise) zu stülpen. Der Bestand blieb mit Ausnahme der Dachdeckung komplett erhalten.
Innerhalb der neuen Klimahülle entsteht ein großzügiger zweigeschossiger Wintergarten der die Wohnfläche erweitert.
Es entsteht ein energetisch wirksames Haus, das mit passiven Mitteln und wenig Technik solare Energie effizient nutzt. Für den größten Teil des Jahres kann auf zusätzliche Heizung verzichtet werden.
Das Projekt steht beispielhaft für die zukünftige klimagerechte Sanierung alter EFH, wie sie in vielen Regionen vorkommen. Der minimale bauliche Eingriff in den Bestand ermöglicht den Umbau für ein unschlagbar geringes Budget und stellt eine optimal nachhaltige Bauweise dar. Das Projekt überzeugt gerade in strukturschwachen Gebieten als bezahlbare machbare Wohnsanierung.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die kostengünstige Sanierung von in die Jahre gekommenen Einfamilienhäusern ist eine Aufgabe, die sich vor allem in ländlichen Gebieten häufig stellt. Das Thermohaus schlägt hier eine Lösung vor, die einerseits verblüffend einfach und kostengünstig, gleichzeitig aber auch energetisch effizient ist. Gleichzeitig ist sie mit einer zeitgenössischen und interessanten architektonischen Erscheinung verbunden.
Dem alten Gebäude wird einfach eine neue Klimahülle aus Polycarbonatplatten übergestülpt, so dass die Struktur des Bestandes mit Ausnahme des Daches unverändert erhalten bleiben kann. Es entsteht unter der Polycarbonathülle ein zusätzlicher Wintergarten, der mit Ausnahme der kalten Wintermonate als zusätzlicher Wohnraum genutzt werden kann. Dank der Transparenz der Hülle kann der solare Energieeintrag unter minimalem Einsatz von Technik effizient genutzt werden, so dass nur an sehr kalten Wintertagen eine Heizung erforderlich ist. Vor den vorhandenen Bestandswänden entsteht durch die Polycarbonathülle ein Luftkollektor. Unter dem Dachfirst sammelt sich die warme Luft und erwärmt über einen low-tech Schlauch- Kollektor das Wasser für die Heizung und die Trinkwasserversorgung. Im Sommer entweicht die warme Luft durch Dachöffnungen, im Winter wird die Luft durch einen Kamin zusätzlich erwärmt. Insgesamt entsteht so ein energetisch sehr effizientes Gebäude mit minimalem technischem Aufwand. Der Umbau erfolgte in Eigenarbeit der Bauherren zu einem sehr geringen Budget.

Die Jury würdigt den interessanten und originellen Diskussionsbeitrag zur kostengünstigen energetischen Sanierung von Einfamilienhäusern mit einem Sonderpreis zum Brandenburgischen Baukultpreis für das Thermohaus.