Award / Auszeichnung | 10/2019
Beispielhaftes Bauen Stuttgart 2015-2019
©WANDEL LORCH ARCHITEKTEN
Lern- und Gedenkort Hotel Silber
DE-70173 Stuttgart, Dorotheenstraße 10
Auszeichnung
Architektur
schleicher.ragaller freie architekten bda
Architektur
-
Mitarbeit
Domenik Schleicher, Christian Landenberger, Michael Ragaller
Projektdaten
-
Gebäudetyp:
Denkmäler, Gedenkstätten, Museen, Ausstellungsbauten
-
Projektgröße:
1.600m² (geschätzt)
-
Status:
Realisiert
-
Termine:
Baubeginn: 03/2017
Fertigstellung: 12/2018
Projektbeschreibung
Szenographie und Objektplanung
Eine Ausstellung zu Polizei und Verfolgung
Das ehem. „Hotel Silber“ in Stuttgart ist ein Ort des organisierten NS-Terrors und in mehreren politischen Systemen – ein Ort der Polizei. Mitte des 19. Jh. als Hotel erbaut, wird es nach dem 1. Weltkrieg als Verwaltungsgebäude genutzt. Ab 1928 ist das Gebäude Sitz des Polizeipräsidiums und in der weiteren Folge Hauptquartier der Geheimen Staatspolizei Gestapo für Württemberg und Hohenzollern, bis weit in die 1980er Jahre wird es zur Unterbringung für Teile der Stuttgarter Polizei genutzt. Nur dank des großen Einsatzes einer bürgerschaftlichen Initiative wurden der Erhalt des Gebäudes und Errichtung eines Gedenkortes beschlossen. Zur Adressbildung und Sichtbarmachung der neuen Nutzung als Erinnerungsort sind in einige Fensteröffnungen Begriffe wie „Ausgrenzung“, „Mut“, „Würde“, „Verfolgung“ auf Werksteintafeln eingeschrieben, die erahnen lassen, was sich im Inneren des Gebäudes einst abspielte. Diese Elemente sorgen nach Außen für eine dem Inhalt entsprechende Hermetik und bringen transluzent diffuses Licht in die Ausstellung im Innenraum.
Anstelle des verlorenen Eckturmes verdeutlicht eine abstrahierte Nachbildung des Erkers als bedrucktes Zeichen die neue Nutzung und schwebt über dem wiederhergestellten Haupteingang des einstigen Restaurants. Als Schnittstelle zur Öffentlichkeit gelangt man hier auf direktem Wege in den „Wechselraum“- früher Frühstücksraum und Restaurant des Hotels - der im alltäglichen Betrieb großzügiges Foyer mit Ticketing ist. In seiner zweiten Funktion ist der „Wechselraum“ ein Veranstaltungsort für Vorträge, Podiumsdiskussionen und andere Formate, zwei ergänzende Seminarräume im Erdgeschoss dienen der Wissensvermittlung. Die Servicebereiche liegen im Untergeschoss, wo auch die ehemaligen Verwahrzellen noch zu sehen sind und einen Eindruck der ursprünglichen Enge der Zellenräume geben.
Die Dauerausstellung befindet sich im ersten Obergeschoss des Gebäudes. Hier wird die Geschichte des Hauses in ihren Kontinuitäten und Brüchen verdeutlicht. Unter Beibehaltung der räumlichen Struktur der Zellenbü¬ros, leitet der Rundgang durch die Ausstellung und beschäftigt sich mit dem Selbstverständnis der Polizisten in Demokratie und Diktatur, setzt sich mit Tätern und Opfern auseinander und beleuchtet die Strukturen, die den bürokratisch organisierten Staatsterror ermöglichten.
Das zweite Obergeschoss wurde weitgehend von den Innenwänden befreit, um hier eine große Fläche für Wechselausstellungen zu schaffen.
Eine Ausstellung zu Polizei und Verfolgung
Das ehem. „Hotel Silber“ in Stuttgart ist ein Ort des organisierten NS-Terrors und in mehreren politischen Systemen – ein Ort der Polizei. Mitte des 19. Jh. als Hotel erbaut, wird es nach dem 1. Weltkrieg als Verwaltungsgebäude genutzt. Ab 1928 ist das Gebäude Sitz des Polizeipräsidiums und in der weiteren Folge Hauptquartier der Geheimen Staatspolizei Gestapo für Württemberg und Hohenzollern, bis weit in die 1980er Jahre wird es zur Unterbringung für Teile der Stuttgarter Polizei genutzt. Nur dank des großen Einsatzes einer bürgerschaftlichen Initiative wurden der Erhalt des Gebäudes und Errichtung eines Gedenkortes beschlossen. Zur Adressbildung und Sichtbarmachung der neuen Nutzung als Erinnerungsort sind in einige Fensteröffnungen Begriffe wie „Ausgrenzung“, „Mut“, „Würde“, „Verfolgung“ auf Werksteintafeln eingeschrieben, die erahnen lassen, was sich im Inneren des Gebäudes einst abspielte. Diese Elemente sorgen nach Außen für eine dem Inhalt entsprechende Hermetik und bringen transluzent diffuses Licht in die Ausstellung im Innenraum.
Anstelle des verlorenen Eckturmes verdeutlicht eine abstrahierte Nachbildung des Erkers als bedrucktes Zeichen die neue Nutzung und schwebt über dem wiederhergestellten Haupteingang des einstigen Restaurants. Als Schnittstelle zur Öffentlichkeit gelangt man hier auf direktem Wege in den „Wechselraum“- früher Frühstücksraum und Restaurant des Hotels - der im alltäglichen Betrieb großzügiges Foyer mit Ticketing ist. In seiner zweiten Funktion ist der „Wechselraum“ ein Veranstaltungsort für Vorträge, Podiumsdiskussionen und andere Formate, zwei ergänzende Seminarräume im Erdgeschoss dienen der Wissensvermittlung. Die Servicebereiche liegen im Untergeschoss, wo auch die ehemaligen Verwahrzellen noch zu sehen sind und einen Eindruck der ursprünglichen Enge der Zellenräume geben.
Die Dauerausstellung befindet sich im ersten Obergeschoss des Gebäudes. Hier wird die Geschichte des Hauses in ihren Kontinuitäten und Brüchen verdeutlicht. Unter Beibehaltung der räumlichen Struktur der Zellenbü¬ros, leitet der Rundgang durch die Ausstellung und beschäftigt sich mit dem Selbstverständnis der Polizisten in Demokratie und Diktatur, setzt sich mit Tätern und Opfern auseinander und beleuchtet die Strukturen, die den bürokratisch organisierten Staatsterror ermöglichten.
Das zweite Obergeschoss wurde weitgehend von den Innenwänden befreit, um hier eine große Fläche für Wechselausstellungen zu schaffen.
©WANDEL LORCH ARCHITEKTEN
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